Polygala serpyllifolia Hose
synonym: Polygala depressa Wender.
Polygala serpyllacea Weihe
Quendelblättriges Kreuzblümchen, Thymianblättriges Kreuzblümchen, Quendel-Kreuzblume, Polygalaceae - Kreuzblümchengewächse
Sommerblüher, V–IX, 05–25 cm hoch, immergrün, mehrjährig
Das Quendelblättrige Kreuzblümchen tritt in Mitteleuropa selten bis verbreitet auf, mit größeren Lücken. Die Bestände sind rückläufig. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch. Bevorzugt besiedeln die Pflanzen kalkfreie Standorte in Silikatmagerrasen, Zwergstrauchheiden und Quellmooren. Die Pflanzen wachsen niederliegend bis aufsteigend, sind verzweigt mit Seitentrieben die den Hauptspross überragen. Die Stängel sind dünn und dunkelbraun. Die Grundblätter bilden keine Rosette. Untere Laubblätter sind klein, elliptisch und gegenständig. Obere Stängelblätter sind größer werdend, lanzettlich und paarweise genähert. Die Blütenstände sind endständig, 1–3 cm lang, 3–10-blütig, traubig und tragen hellblaue Blüten, deren Blütenstiele doppelt so lang wie die Tragblätter sind. Bei den Kreuzblümchen sind die 5 Kelchblätter kronblattartig ausgebildet und bei Polygala serpyllifolia sind die beiden seitlichen Kelchblätter (Flügel) elliptisch, 5–6 mm lang, schmaler und länger als die Fruchtkapsel. Die Kelchblätter "umschließen" die 3 Kronblätter, die zu einer Röhre auf Höhe des Anhängsels verwachsen sind. Das Anhängsel (Krista) ist ein weißlicher Fortsatz des unteren, kahnförmigen Kronblattes.





Der Gattungsname Polygala stammt von gr. "poly" (= viel) und "gala" (= Milch) und ist wahrscheinlich eine Anspielung auf das grünlichweiße Perigon der P. vulgaris ssp. oxyptera (Rchb.) Lange. Das Epitheton serpyllifolia stammt ursprünglich von gr. "herpein" (= kriechen), später zu lat. "serpere" (= kriechen) und lat. "serpyllum" (= eine kriechende Thymianart), mit dem Suffix lat. "-folius" (= -blättrig) dann zu "thymianblättrig", nach den ähnlichen Laubblättern des Arznei-Thymian, Thymus pulegioides L.
Polygala serpyllifolia sind zierliche Zwergsträucher für den Steingarten oder das Alpinum. Ideal ist ein sonniger oder halbschattiger Platz auf saurem, kalkfreiem Boden.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Polygala serpyllifolia. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/polygala-serpyllifolia.html am Tg.Mo.Jahr.