Smyrnium olusatrum L.
Pferdeeppich, Alisander, Gespenst-Gelbdolde, Apiaceae - Doldenblütler
Frühlingblüher, III–V, 50–150 cm hoch, immergrün, zweijährig
Der Pferdeeppich stammt ursprünglich aus dem Mittelmeergebiet und ist in Nordwesteuropa eingebürgert. Im Mittelmeergebiet siedeln die Pflanzen bevorzugt an Wegrändern, Schuttplätzen, gestörten Flächen und in lichten Strauchgesellschaften. Nordwesteuropäische Bestände beschränken sich auf Standorte in Küstennähe, wo die Pflanzen an Ruderalstandorten auf Brachflächen und entlang von Wegen vorkommen. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch.
Die Pflanzen sind zweijährig, kahl, machen keine Ausläufer, überwintern mit grundständiger Laubblattrosette und riechen wie Sellerie. Die Stängel sind grün, oft rot gestreift, rund und oft leicht gerippt. Die Laubblätter sind 3-zählig bis 3-fach gefiedert, gestielt, glänzend grün, mit rhombischen bis eiförmigen, gekerbten bis gesägten Abschnitten. Typisch sind die aufgeblasenen Nebenblätter, die wie Blattscheiden am Stielgrund sitzen und hellgelb sind mit rotbraunen Streifen. Die Dolden sind endständig, 5–18-strahlig, haben 0 oder wenige kleine, oft rasch hinfällige Hüllblätter (Hüllblätter sind bei Doldenblütlern die Hochblätter direkt unterhalb des Blütenstandes, Hüllchenblätter jene unterhalb der Teildolden = Döldchen) und rasch hinfällige Hüllchenblätter. Es finden sich gleichzeitig männliche und hermaphrodite Blüten im Verhältnis 4:1 in den Döldchen. Später bilden sich schwarz glänzende, breit eiförmige, gerippte Früchte.
Der Pferdeeppich wurde schon in der Antike als Gemüse und Salat genutzt. So hat er sich wahrscheinlich auch durch menschliche Aktivität bis nach Nordeuropa ausbreiten können. In Mitteleuropa tritt die Art nur unbeständig auf, zumeist adventiv durch Verschleppen mit Gartenabfällen.
Der Gattungsname Smyrnium L. existierte schon vorlinnäisch und leitet sich ab von gr. "smyrne" (= Myrrhe), später zu gr. "smyrneion" (= Doldenblütler deren Samen wie Myrrhe riechen). Das Epitheton olusatrum existierte ebenfalls schon vorlinnäisch, bei Plautus als "atrum holus", wohl als "schwarzes Gemüse" deutbar, nach den schwarzen Samen und der Nutzung als Gemüse.
Smyrnium olusatrum wird nur selten als Zierpflanze in Gärten angebaut. Infrage kommt er als Gemüsepflanze im Nutz- oder Bauerngarten, kann aber auch im mediterranen Beet angebaut werden. Die Pflanzen sind winterhart und bevorzugen einen nicht zu trockenen, sonnigen Standort.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Schönfelder, I. & Schönfelder, P. 2002: Kosmos Atlas Mittelmeer- und Kanarenflora. – Kosmos-Verlag, Stuttgart, 303 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2024: Smyrnium olusatrum. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/smyrnium-olusatrum.html am Tg.Mo.Jahr.