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Agave americana L.
einschließlich: Agave americana ssp.
protoamericana Gentry
Amerikanische Agave, Hundertjährige Agave, Agavaceae -
Agavengewächse
auch: Asparagaceae -
Spargelgewächse
Frühling-Sommerblüher, IVVIII, 80270 cm im
Durchmesser, immergrün, mehrjährig
Die Amerikanische Agave gehört zu den großen, eindrucksvollen
Arten der Gattung. Sie stammt aus den südlichen USA (Texas) und Mexiko
und wird weltweit in warmen Regionen kultiviert. Es ist eine vielgestaltige
Agave, die ein breites Spektrum an morphologischen Merkmalen aufweist. Mithin
sind ein umfassendes Kaleidoskop an Synonymen, Unterarten, Formen und Sorten
beschrieben worden. Von Interesse dürfte die ssp. protoamericana
sein, die in Nuevo León (Mexiko) beheimatet ist, wo sie auf offenen
Hängen in tropischen Laubwäldern oder Dorngebüschen, etwa
auf 5001.400 m über Meereshöhe wächst. Sie unterscheidet
sich von der Art durch die kürzeren, bis 1,35 m langen Blätter
und den Blütenstand der sich in weniger (1520)
Teilblütenstände verzweigt. Die ssp. protoamericana wird
als der Vorfahr vieler der in Kultur befindlichen Sorten oder Klone der
Agave americana angesehen. Nach Berichten aus Nordamerika soll die
Unterart etwas frostresistenter als die Art sein, was sie interessant für
eine Kultur in Mitteleuropa macht.
Typisches Merkmal der Amerikanischen Agave sind die langen Laubblätter,
die oft in der Mitte abknicken. Die Rosetten können einen Durchmesser
bis 3,7 m erreichen. Die Pflanzen bilden reichlich Rhizom-Ausläufer.
Die Laubblätter sind bis 2 m lang und bis 25 cm breit, lanzettlich,
hell grau-grün, flach oder kahnförmig mit randständigen, variablen
Zähnen, die meist 26 cm voneinander entfernt stehen und einen
harten, braunen oder grauen, bis 5 cm langen Dorn aufweisen. Die
Blütenstände sind 59 m hoch, schlank, rispenförmig,
mit 1535 Teilblütenständen in der oberen Hälfte bis
oberen Drittel. Die Blüten sind schlank, 710 cm lang, mit gelben,
röhrenförmigen Perigonblättern, die ungleich gelappt sind.
Siehe auch Gattung Agave L.
Abb. 1 Agave americana als Sommerdekoration des Kreisels in Leverkusen-Rheindorf, 10.07.2003 | Abb. 2 Kleiner Ableger der Agave americana in der Exotenpflanzung in Leverkusen-Rheindorf, 02.07.2003 |
Abb. 3 Containerpflanze der Agave americana ssp. protoamericana, 3040 cm Durchmesser im 10L-Topf | Abb. 4 Agave americana 'Variegata' als hübsche Dekoration am Palacio de Peno, Sintra, Portugal, 17.10.2009 |
Abb. 5 Blüten einer Agave americana auf der Insel Lokrum, Dubrovnik, Kroatien, 13.10.2015, 26 m, 42° 37' 33 N, 18° 07' 15 O | Abb. 6 Fruchtstand von Agave americana an der Steilküste der Ulica Branitelja Dubrovnika, Kroatien, 07.10.2015, 33 m, 42° 38' 45 N, 18° 05' 45 O |
Abb. 7 Große Pflanze der Agave americana an einem Straßenrand in Rom, Italien, 18.03.2017, Photo M. Härle | Abb. 8 Agave americana 'Variegata' vor der Concattedrale di Sant Antonio Abate in der Altstadt von Castelsardo, Sardinien, Italien, 13.10.2017 |
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Abb. 9 Exemplar der Agave americana mit zahlreichen Ablegern in einem Privatgarten in Algund bei Meran, Südtirol, 27.10.2019 |
Der Gattungsname Agave L. leitet sich ab von gr. "agauos" (= edel,
prachtvoll) und beschreibt den Habitus der Pflanzen, besonders wegen der
zu Linnés Zeit häufig in Europa kultivierten A. americana,
die zu den größeren der Gattung gehört. Das Epitheton
protoamericana bezieht sich mit seinem Präfix gr. "protos" (=
der Erste, ursprünglich) wohl auf den Umstand, dass der Unterart ein
Großteil der Kultivare der Art zugrunde liegt.
Folgt man Berichten aus Amerika soll die Unterart etwas frostresistenter
als die Art sein. Dennoch dürfte die Frostresistenz nicht fürs
mitteleuropäische Freiland reichen, auch wenn es immer wieder Berichte
über zeitweilig erfolgreiche Freilandüberwinterungen gibt. Letztendlich
sind diese auch gescheitert, selbst an den mildesten Standorten wie
beispielsweise im Leverkusener Exotenprojekt. Es ist empfehlenswert,
Freilandpflanzen mit beheiztem Winterschutz zu versehen und die Pflanzen
absolut trocken im Winter zu halten. Nach ersten Erfahrungen mit der Unterart
ssp. protoamericana lässt sich sagen, dass sie etwas langsamer
wächst als die Art und weniger unter Pilzflecken bei kühler
Überwinterung neigt. Von daher wäre sie sicherlich eine interessante
Alternative für die Kübelhaltung.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Thiede, J. 2001: Agavaceae. In: Eggli., U: Illustrated Handbook of
Succulent Plants: Monocotyledons. Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg,
New York, 5101.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Agave americana ssp.
protoamericana.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/agave-americana-protoamericana.html am
Tg.Mo.Jahr.
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