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Agave L.
Agaven, Agavaceae - Agavengewächse
    auch: Asparagaceae - Spargelgewächse

Agaven sind eine Gattung wasserspeichernder Pflanzen, deren Ursprung in der Neuen Welt liegt. Mit ihren über 300 Arten und noch mehr Varietäten und Sorten bilden sie einen relativ umfangreichen Genus, der viele äußerst dekorative und exotische Arten umfasst. Leider sind Agaven kaum winterhart. Es gibt zwar eine ganze Reihe von Arten, die ausgesprochen tiefe Fröste aushalten, aber nur mit Aufwand im Freiland in Mitteleuropa gehalten werden können. Eine Möglichkeit einer "Freilandkultur" besteht darin, frostharte Agaven im Kaltgewächshaus auszupflanzen. Auch mit aufwändiger Nässeprotektion dürfte es an besonders vor Feuchtigkeit geschützten Plätzchen möglich sein, das eine oder andere Exemplar erfolgreich über die Winter zu bringen.

Für den Anbau im mitteleuropäischen Exotengarten bietet sich ein sonniger, heißer und trockener Standort an. Besonders in den Wärmelagen der Weinbaugebiete, des südlichen Rheinlands und Südost-Mitteleuropas dürfte ein Anbau an günstigen Stellen eventuell erfolgversprechend sein. Ungünstige Lagen sind zu meiden, da die Pflanzen sonst mehr oder weniger langsam absterben. Winterliches trockenes Abdecken ist sicherlich nicht verkehrt. Bietet ein Garten keine optimalen Bedingungen, kann man die Pflanzen im Topf absenken und den Winter über trocken, kühl und auch dunkel in das Gewächshaus, das ungeheizte Treppenhaus oder die Garage stellen. Dennoch erscheint es zumeist ratsam, die Pflanzen im Topf zu halten und diese trocken unter kalten Bedingungen im Gewächshaus zu überwintern.

Natürlich gibt es immer wieder den einen oder anderen Sensationsbericht über superharte Agaven im Freiland. Allen diesen Berichten ist gemeinsam, dass es keine Langzeitbeobachtungen > 20 Jahre sind. Sicherlich geht eine Freilandkultur 1 oder 2, manchmal auch 7 oder 8 Winter gut, aber letztlich wird der Winter kommen in dem sich Ihr Prachtexemplar bei noch nicht mal sensationellen –8 °C oder so verabschiedet. Das "Paket" aus klimatischen, edaphischen und mikrobiellen Faktoren in Mitteleuropa ist kaum geeignet für ein Auspflanzen im Garten ohne Schutzmaßnahmen. Eventuell bieten kontinentale Klimate im Südosten Mitteleuropas die Möglichkeit einer Freilandkultur, da dort die Wärmesumme im Sommer ausreicht, um Winterschäden hinlänglich zu kompensieren. Hier bleibt abzuwarten, ob es erfolgreiche Langfristberichte geben wird.


Abb. 1 Typische schmalblättrige Pflanze der Agave palmeri bei Patagonia, Arizona, 06.02.2008
Abb. 2 Fruchtstand von Agave americana an der Steilküste der Ulica Branitelja Dubrovnika, Kroatien, 07.10.2015, 33 m, 42° 38' 45 N, 18° 05' 45 O
Abb. 3 Agave parryi var. couesii im Schnee oberhalb des East Salt River Canyon, Arizona, 05.02.2008
Abb. 4 Blütenstand der Agave salmiana im Botanischen Garten Cagliari, Sardinien, 19.10.2016



Die Arten
Agave americana L. eine der größten und eindrucksvollsten Agaven, mit blaugrüner Färbung und am Naturstandort bis 70 cm langen Blättern. Die ideale Kübelpflanze zur Beistellung in das Exotenbeet, den Vorgarten oder die Terrasse. Nicht winterhart. Die als winterhärteste Sorte angesehene A. americana ssp. protoamericana ist bisher noch nicht ausreichend im Freiland getestet, dürfte aber kritisch hinsichtlich ausreichender Winterhärte zu sehen sein.

Agave attenuata Salm-Dyck aus Mexiko mit 1 oder mehreren, 0,5–1,5 m langen, aufsteigenden Stämmen. Wenig frosthart, Kübelhaltung.

Agave bracteosa S. Watson ex Engelm. ist eine grazile Agave mit yucca-ähnlichem Wuchs und gebogenem, hell grünem Blatt. Eine der wenigen Arten ohne Dornen. Sie übersteht den einen oder anderen Winter und hat wohl schon bis –17 °C überlebt, dürfte langfristig aber kaum für das mitteleuropäische Freiland geeignet sein.

Agave chiapensis stammt aus Chiapas, Mexiko. Sie wächst oft solitär, manchmal als Horst und hat eine offene Rosette mit breiten, leicht geschwungenen Blättern und einer Zähnelung nahe der Blattspitze. Die Endgröße beträgt etwa 70 - 80 cm mit einem Blütenstand von 2 m Höhe. Entsprechend des Naturstandortes dürfte A. chiapensis mäßige Fröste tolerieren und ist nur für die Kübelhaltung geeignet.

Agave chrysantha hat nur ein sehr kleines Verbreitungsgebiet in den Gebirgen von Zentral-Arizona bis auf 2.150 m Höhe. Sie hybridisiert am Naturstandort oft mit A. palmeri, weswegen manche Autoren beide Arten als eine betrachten. Agave chrysantha wächst langsam und moderat, erreicht zwar am Naturstandort Größen bis 180 cm, für unser Klima ist dies aber unwahrscheinlich. Das Blatt ist typischerweise schlank mit graublauer Färbung. Kübelhaltung oder Kaltgewächshaus.

Agave colimana stammt aus Mexiko, Colima, und ist sehr ähnlich A. striata, mittelgroß, bis 70 cm Höhe. Wenig frostresistent, aber sehr gut zur Kübelhaltung geeignet.

Agave congesta, mittelgroße Agave bis 2 m aus Chiapas, Mexiko. Erst 1982 von Gentry beschriebene Agave mit randständigen Zähnen und hübnschen, schmal länglichen Blätter. Kübelpflanze.

Agave cupreata ist eine seltene Agave aus Michoacan und Guerrara, Mexiko. Sie wächst dort bis in Höhen von 2.000 m, zumeist auf trockenen Südhängen in immergrünen Eichenwäldern, die bevorzugt aus Quercus magnolifolia bestehen. Sie wird bis 1 m groß und hat kräftige, blau-graue Blätter, eine ornamental wertvolle Agave. Aus ihr wird Tequila gewonnen. Die aus hohen Regionen stammenden Formen dürften eine gute Frosttoleranz besitzen, obwohl es bisher keine Freilanderfahrung gibt. Schätzungsweise liegt die Frosthärte bei –17 °C bis –19 °C unter knochentrockenen Bedingungen.

Agave dasylirioides (syn. A. dealbata) stammt aus niedrigen Höhen in Morelos und San Luis Potosi, Mexiko. Sie erinnert stark an eine kleine Yucca schottii oder Dasylirion, daher der Name. Agave dasylirioides wird mäßig groß, bis 1 m breit und 60 cm hoch und hat eine hüsche gelb-grünliche Blüte mit länglichen, überhängenden Ähren. Die Frosthärte ist nicht sehr ausgeprägt, so daß eine Kübelhaltung vorzuziehen ist.

Agave desertii ist eine mittelgroße, elegante Agave aus der Mojavewüste, wächst dort im gleichen Habitat wie z. B. Yucca baccata. Kommt aber auch in Arizona und Mexico (nördl. Sonora, nördl. Baja California) vor. Größe bis 60 cm mit schmalen, bis 8cm breiten Blättern. Ähnlich A. mckelveyana, diese ist aber kleiner und hat noch schmalere Blätter. Toleranz auf Feuchtigkeit nicht sehr gut, daher nur Kübelhaltung oder Kaltgewächshaus ratsam.

Agave filifera Salm-Dyck ist eine dekorative Agave mit weiß gestreiftem und kompakten, eher kleiner bleibenden Rosetten, Kübelpflanze, Z 9.

Agave geminiflora, mittelgroße Agave bis 1 m Höhe mit sehr schmalen Blättern, im Alter stammbildend. Eine der wenigen exotischen Pflanzen, welche zuerst anhand kultuvierter Pflanzen beschrieben worden ist und erst später (1951) im Naturstandort (Ocotillo, Mexiko) entdeckt wurde. Dürfte nur geringe Fröste aushalten, Kübelpflanze.

Agave gentryi ist eine mexikanische, mittelgroße Art, die erst kürzlich neu beschrieben wurde. Sie hat hübsch geschwungene Blätter mit einem kräftigen terminalen Stachel. Entsprechend des Naturstandortes auf etwa 3.000 m Höhe dürfte sie tiefere Fröste tolerieren, allerdings gegen winterliche Feuchtigkeit entsprechend empfindlich sein. Amerikanisches Rating bis Z 7b.

Agave guadalajarana ist eine kleine Art bis maximal 35 cm im Durchmesser, bildet nur selten Ableger und besitzt typischerweise ein helles, fast weißes Blatt mit deutlich prominenten Randzähnen, welche zur Spitze hin sehr kräftig sind. Trotz des Standortes auf ca. 1.500 m Höhe hat A. guadalajarana wahrscheinlich nur eine sehr geringe Frosttoleranz.

Agave havardiana Trel. hat lange schlanke, grau-grüne Blätter bis 60 cm Länge; mittelgroß wachsend. Sehr gut frosttolerant, allerdings empfindlich auf zuviel winterliche Nässe. Kübelhaltung, Auspflanzen im Kaltgewächshaus oder in Regionen mit hoher Jahreswärmesumme an niederschlagsgeschützter Stelle im Hochbeet.

Agave hiemiflora, guatemaltekische Agave, welche auch ein kleines Verbreitungsgebiet in Mexiko, Chiapas, hat. Mittelgroß, bis 1 m, mit breiten, blau grünen Blätter und langer endständiger Spitze. Die Rände sind gezahnt. Kübelpflanze.

Agave isthmensis, erst 1993 beschriebene, kleine Agave bis 40 cm, aus Chiapas und Oakaca, Südmexiko. Sehr ähnlich A. potatorum mit kräftiger randständiger Zähnelung und breitem, kielförmigem Blatt. Sie bildet reichlich Ableger und eignet sich aufgrund des ornamentalen Wuchses bestens für die Kübelkultur. Frosthärte nicht bekannt, nicht fürs Freiland geeignet.

Agave kerchovei stammt aus Oaxaca, Mexiko und hat dreieckige kräftige Blätter mit kleinen, kräftigen Randzähnen. Es gibt verschiedene Kultivare mit unterschiedlichen Erscheinungsformen des Blattes. Als Solitär kann A. kerchovei sehr ornamental sein. Die Frosttoleranz ist wahrscheinlich gering.

Agave lechuguilla hat ein sehr großes Verbreitungsgebiet, welches von Texas bis Mexiko reicht. Sie wird mittelgroß, bis 50 cm hoch und 70 cm breit. Der Blütenstand ist riesig, bis 5 m, manchmal mehr. Sie wächst in Höhen bis auf 2.100 m in dichten Kolonien, die ganze Landschaftsstriche bedecken können. Das hervorstechende Merkmal ist die deutliche Längsstreifung des Blattes, die in der Regel heller als die Grünfärbung des Blattes ist. Berichte von bis zu –18°C Frosthärte haben A. lechuguilla als super Kandidaten für eine Freilandkultur protegiert. Dies ist natürlich Unfug. Sie ist genauso wenig winterhart wie die anderen Hammerauslesen auch. Kübelhaltung.

Agave macroacantha gehört mit bis zu 40 cm Höhe zu den kleineren Agaven. Sie stammt aus Oaxaca und Puebla, Mexiko. Kennzeichen ist das schmale, graublaue Blatt, mit einem langen, schlanken endständigen Dorn, der bis 4 cm Länge erreichen kann. Die Frosthärte ist nicht genau bekannt, wahrscheinlich nur für die Kübelhaltung geeignet.

Agave macroculmis ist eine sehr große Agave, bis zu 4 m sind bei guten Bedingungen möglich. Die Blätter sind randständig bewehrt. Naturstandort in Oaxaca, Mexiko. Sehr häufig in Mittelamerika zu ornamentalen zwecken gepflanzt. Ähnelt A. americana, wurde früher sogar als Varietät angesehen, A. americana var. coccinea (Roezl ex Jacobi) Terracciano. Kübelpflanze.

Agave margaritae ist eine kleine Art, bis ca. 40 cm Größe mit dick, fleischigem Blatt aus der Baja Californica. Sehr attraktiv, da ein gelbliches Blatt mit randständigen Zähnen und die geringe Größe A. margaritae bestens als Kübelpflanze geeignet erscheinen lasse..

Agave marmorata ist mittelgroß bis 2 m und hat als Kennzeichen hübsche, gebänderte Blätter. Die Ränder sind kräftig bezahnt. Frosttoleranz nur gering, wahrscheinlich bis –5 °C oder gering mehr.

Agave mckelveyana ist sehr frostverträglich. Am Naturstandort in Arizona besiedelt A. mckelveyana oft als einzige Vertreterin der Agaven dort Gebiete bis in 1.800 m Höhe. Sie bleibt klein, bis max. 70 cm mit schmalem Blatt. Toleranz auf Feuchtigkeit leider nur mäßig, daher ausschließlich Kübelhatung oder Kultur im Gewächshaus möglich

Agave megalacantha Hemsl. ist eine robuste Agave, die beim Anbau im mitteleuropäischen Freiland schon geblüht hat.

Agave mitis var. albidior (Salm-Dyck) Ullrich ist eine mittelgroße Art der Gattung. Sie stammt aus Mexiko, Tamaulipas, und ist nur wenig frosttolerant. Dekorative Agave für die Kübelhaltung.

Agave montana 'La Encantada' ist eine Selektion aus 130 0m Höhe in Mexiko und daher eine der härtesten A. montana Provenienzen. Möglicherweise handelt es sich um eine Naturhybride aus A. montana und A. macroculmis, da der dichte Wuchs eher auf A. macroculmis verweist, während die starke Ablegerbildung und die dunkelgrünen Blätter wie bei der Art sind. Verspricht aufgrund des Sammelortes eine gute Frosttoleranz bis Z 8, Kübelhaltung.

Agave neomexicana
Wooton & Standl. ist eine robuste Agave mit grün-grauen Blättern. Formt in Horsten stehende flache Rosetten und bildet schon als jüngere Pflanzen viele Tochterrosetten. Ungeschützt verliert A. neomexicana oft einzelne Rosetten oder die Mutterpflanze, treibt manchmal sogar aus dem Rhizom wieder aus. Grenzwertig hart, benötigt unbedingt einen trockenen, warmen Standort mit hoher Wärmesumme.

Agave obscura Schiede ist eine mittelgroße Arten der Gattung. Sie stammt aus Mexiko, Veracruz, und ist nur wenig frosttolerant. Dekorative Agave für die Kübelhaltung.

Agave ovatifolia G. D. Starr & Villarreal ist eine sehr attraktive Agavemit breiten, silberblauen Blättern, die sich robust gezeigt hat und zügig wachsen kann. 

Agave pachycentra stammt aus Guatemala und wird bis 2 m groß. Sie hat ein blaues, gebogen, konvexes Blatt mit kräftigen braunen Randzähnen. Frosttoleranz wahrscheinlich sehr gering.

Agave palmeri Engelm. ist sehr ähnlich zu A. chrysantha, manche Autoren betrachten beide Arten als eine. Während A. chrysantha nur ein sehr kleines Verbreitungsgebiet im Gebirge von Zentral-Arizona hat, ist A. palmeri wesentlich weiter verbreitet, von Südost-Arizona bis New Mexiko, südlich bis in die Sonora und Chihuahua-Wüste, Mexiko. Das Habitat ist typischerweise Fels- oder Sandsteinhügel in der offenen Halbwüste oder in Eichenwäldern bis auf 1.850 m Höhe.

Agave parrasana gehört zu den kleinen Agaven, bis ca. 30 cm hoch, mit fast ovalen, grau-blauen Blättern. Sie stammt aus Coahuila, Mexiko, bis 2.400 m Höhe. Dennoch ist die Frosthärte relativ gering, etwa –5 bis –6°C. Einzelne Berichte von –18 °C sind glaubwürdig, allerdings nicht im Freiland, sondern im Gewächshaus. Am besten ist sie daher für die Kübelhaltung geeignet.

Agave parryi
 Engelm. ist eine dekorative Agave mit dichten Rosetten aus grau bis hell grünen Blättern, mittelgroß wachsend. Gut frostharte Provenienzen sind jene aus Nordarizona oder A. parryi var. parryi aus bis zu 3.000 m Höhe in Durango, Mexiko. Andere Provenienzen sind empfindlicher und vertragen geringere Fröste. Toleranz auf Feuchtigkeit bei allen Sorten leider nur mäßig, daher ausschließlich nur für die Kübelhaltung geeignet. Weniger robuste Sorten sind A. parryi 'Chihuahua', A. parryi var. coesii und A. parryi var. huachucensis. Die Frosttoleranz reicht meist bis –21 °C, manchmal mehr.

Agave parvidentata wird bis 170 cm groß, stammt aus El Salvador und wurde früher als A. calderonii bezeichnet. Sehr seltene Art, von der mir bisher keine Pflanzen bekannt sind. Die Frosttoleranz dürfte nicht sehr ausgeprägt sein.

Agave parviflora, kleine Agave aus Arizona und Nordmexiko mit randständigen Fäden am Blatt. Die Blütenachse ist rosafarben mit gelben Blüten. Wahrscheinlich nur wenig frosthart, Kübelpflanze.

Agave potatorum Zucc. ist eine gelegentlich in Kultur befindliche, dekorative Art mit sehr breitem, weißlichem Blatt, an welchem kräftige Zähne stehen. Trotz des Naturstandortes in Oaxaca (Oaxaca, Puebla) auf 1.240–2.300 m über Meereshöhe besitzt A. potatorum nur eine relativ geringe Frosttoleranz.

Agave pygmae bleibt sehr klein, maximal 30 cm sind zu erwarten. Die Blätter sind  sehr breit, deutlich bezahnt und wirken fleischig dick. Frosttoleranz nur sehr gering.

Agave salmiana Otto ex Salm-Dyck gehört zu den großen Agaven und kann Durchmesser von 4 m erreichen. Einzelne Pflanzen sollen angeblich  bis –15 °C überstanden haben, was allerdings kaum auf Mitteleuropa übertragbar erscheint. Realistischer dürften –7 °C bis –10 "C sein.

Agave scabra hat metallisch silber graue Blätter mit rauher Oberfläche und im Profil gebogener Struktur, dies sind die unverwechselbaren Zeichen von A. scabra. Das Blatt ist kräftig und gibt erwachsenen Exemplaren ein kompaktes, sehr exotisches Aussehen. Eine der schönsten Agaven. Da A. scabra empfindlich auf Feuchtigkeit im Winter reagiert, ist eine Kübelhaltung ein unbedingtes Muss.

Agave schottii bleibt klein, bis 30 cm Höhe, bildet aber große Teppiche. Typisch ist das schmale, an A. striata erinnernde Blatt, welches Fäden trägt und eine kaum stechende Spitze hat. Das Verbreitungsgebiet reicht von Arizona bis Mexiko, in geringen Höhen. Die Frosthärte ist etwa bei –12 °C.

Agave shawii, mittelgroße Agave mit Stämmen von bis zu 2 m Höhe, kommt in der Baja Californica vor und ist nur gering frostresistent. Neigt zu extensiver Ablegerbildung.

Agave sisalana Perrine ex Engelm. stammt aus Mexiko und ist eine architektonisch sehr ansprechende Art. Die Frosttoleranz liegt kurze Zeit bei –4 °C bis –6 °C.

Agave striata Zucc. aus dem Hochgebirge Mexikos. Schlanke, grüne bis gräuliche Blätter mit Dorn an der Spitze, formt eine Dasylirion-ähnliche ornamentale Blattrosette. Sehr attraktive Agave, die bei mir erstaunlicherweise nicht so empfindlich auf zuviel Feuchtigkeit im Winter reagiert hat, wie ich angenommen hatte. Dennoch würde ich empfehlen, sie ev. abdecken.

Agave toumeyana bleibt klein, bis 30 cm und hat ein längliches, bis 2 cm breites Blatt mit kräftigen Fäden. Die Varität A. toumeyana var. bella ist deutlich kleiner und hat wesentlich mehr Blätter als die Art. Die Frosthärte liegt bei etwa –12 °C.

Agave utahensis umfasst eine sehr abwechselungsreiche Art langsam wachsender Agaven. Erfahrungsgemäß ist A. utahensis v. eborispina die robusteste gegenüber Feuchtigkeit und hält manchmal auch eine Überwinterung im nicht staubtrockenen Zustand aus. Um sicher zu gehen, ist es aber besser, wie bei anderen Agaven auch, diese im Gewächshaus auszupflanzen oder als Kübelexot zu halten. Eine Abdeckung mit einer Glasplatte oder einem transparenten Plastikdeckel reicht mal für den einen oder anderen Winter, sollte aber dauerhafte Winterschutzmaßnahmen nicht herhalten. Besser komplett im Topf. Agave utahensis kommt in Nord-Arizona, Utah, Nevada und Kalifornien vor, wobei die Unterarten aus verschiedenen Regionen stammen und leichte Unterschiede aufweisen. Agave utahensis v. utahensis stammt aus Arizona, Utah Nevada bis auf 1.700m Höhe an Kalksteinhügeln und im flachen Grasland. Größe bis 40 cm mit hell-grünen bis gräulichen Blättern und verdickten Blatträndern, helle Zähnchen bis 0,5 cm lang und in 1 bis 2,5 cm Abstand. Agave utahensis v. kaibabensis ist endemisch auf dem Kaibab Plateau in Arizona bis auf 2.400 m Höhe, gewöhnlich auf Kalksteinhügeln oder im Gras-Busch-Land der Mojave Wüste. Größe bis 60 cm hoch und bis zu 100 cm im Durchmesser. Sie bildet nur sehr wenige Schößlinge. Die Blätter sind bis 50 cm lang und dunkel-grün bis blau-grau mit grauweißen und geraden Zähnen in regelmäßigen Abständen am Blattrand. Agave utahensis v. eborispina wächst ebenfalls auf Kalksteinhügel bis in 1.500 m Höhe. Sie hat kennzeichenderweise sehr lange terminale Stacheln mit elfenfarbenem, fast transparentem Aussehen. Schößlinge werden reichlich produziert. Sie ist anscheinend die am besten winterharte Sorte. Agave utahensis v. nevadensis ist die kleinste Sorte mit bis zu 30 cm großen Rosetten und sehr großen Zähnchen, sowie dunkelbraunen terminalen Stacheln, gräulich bis blaugraune Blätter.

Agave vilmoriniana A. Berger aus Mexiko ist eine sehr attraktive Agave, die wegen den weichen, bogenförmige Blättern mit nur wenig stechender Spitze interessant für eine Kübelkultur ist. Wenig frosttolerant, aber gut geeignet für eine Überwinterung im Kaltgewächshaus.

Referenz
Thiede, J. 2001: Agavaceae. In: Eggli., U: Illustrated Handbook of Succulent Plants: Monocotyledons. – Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg, New York, 5–101.