Agave salmiana Otto ex Salm-Dyck
Jacobis Agave, Riesen-Agave, Agavaceae - Agavengewächse
(nach anderen Autoren Asparagaceae - Spargelgewächse)
Frühling-Sommerblüher, III–X, 60–400 cm im Durchmesser, immergrün, mehrjährig
Jacobis Agave gehört zu den größten Arten der Gattung und bildet riesige Rosetten, an idealen Standorten bis 350 cm im Durchmesser. Sie stammt aus dem nördlichen und zentralen Mexiko, wo die Pflanzen in den Hochebenen der Wüsten und Halbwüsten wachsen. Sie bilden einen kurzen, dicken Stamm und Blattrosetten, die 100–200 cm hoch und 60–400 cm im Durchmesser sind. Es werden reichlich Ausläufer gebildet, die nahe an der Mutterrosette aus dem Rhizom wachsen. Die Laubblätter sind linear-lanzettlich, dick fleischig, konkav und kahnförmig gekrümmt, 100–200 cm lang, 20–35 cm breit, grün bis grau bereift, mit randständigen kräftigen, bis 1 cm langen, braunen Zähnen, die in Abständen von 3–5 cm stehen und einem endständigen, bis 10 cm langen, braunen Dorn. Der Blütenstand wird 7–8 m hoch, ist rispenförmig mit 15–20 Teilblütenständen in der oberen Hälfte. Die Blüten sind 8–11 cm groß, gelblich grün mit röhrenförmigem Perigon, welches aus ungleichen Lappen besteht. Der Stempel ist hellgrün und ragt kaum aus der Blüte heraus. Später bilden sich bis 5 cm lange, zylindrische Früchte und teilweise reichlich Bulbillen.
Die Art wird in vielen warmen Ländern der Erde kultiviert. Besonders in Mittelamerika existieren zahlreiche Kultivare für die Herstellung alkoholischer Getränke (Pulque). Es wurden zudem einige Unterarten beschrieben, deren systematische Stellung sicherlich diskutierbar ist. Erwähnenswert ist lediglich die ssp. crassispina (Trel.) Gentry, bei welcher es sich um die Unterart handelt, die wohl die meisten wilden Ökotypen repräsentiert. Die Rosetten sind schmaler, 60–90 cm breit, die Laubblätter haben gewellte Ränder und die randständigen Zähne stehen 1–3 cm voneinander entfernt. Siehe auch Gattung Agave L.





Der Gattungsname Agave L. leitet sich ab von gr. "agauos" (= edel, prachtvoll) und beschreibt den Habitus der Pflanzen, besonders wegen der zu Linnés Zeit häufig in Europa kultivierten A. americana, die ja zu den größeren der Gattung gehört. Das Epitheton salmiana wurde zu Ehren des Erstbeschreibers der Art etabliert, Joseph Salm-Reifferscheidt-Dyck (1773–1861), einem deutschen Pflanzensammler.
Jacobis Agave ist gering frosttolerant und hält für kurze Zeit –7 °C bis –10 "C aus, wenn sie trocken steht. Für das mitteleuropäische Freiland ist sie nicht geeignet, jedoch eine eindrucksvolle, majestätische Pflanze in den warmen Regionen.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Thiede, J. 2001: Agavaceae. In: Eggli., U: Illustrated Handbook of Succulent Plants: Monocotyledons. – Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg, New York, 5–101.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2017: Agave salmiana. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/agave-salmiana.html am Tg.Mo.Jahr.