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Anagallis arvensis L.
  synonym: Anagallis latifolia L.
                 Anagallis phoenicea Scop.<

                 Lysimachia arvensis (L.) U. Manns & Anderb.
Acker-Gauchheil, Primulaceae - Primelgewächse
Sommerblüher, VI–X, 05–20 cm hoch, sommergrün, einjährig

Der Acker-Gauchheil stammt ursprünglich aus dem südeuropäischen Raum und ist schon vor 1.500 n. Chr. nach Mitteleuropa eingewandert (Archäophyt). In Mitteleuropa tritt er überwiegend gemein auf, ist lediglich im Nordwesten verbreitet bis zerstreut. Sein Verbreitungsgebiet ist europäisch und umfasst den gesamten europäischen Raum; zudem ist er mittlerweile fast weltweit eingebürgert. Bevorzugt besiedelt er Ruderalstandorte, Weinberge, Straßenränder, Gärten und Äcker. Es sind niederliegende bis aufsteigende Pflanzen mit 4-kantigem Stängel. Die Laubblätter sind gegenständig, eiförmig, zugespitzt, bis 25 mm lang und 14 mm breit. Die Blüten stehen einzeln in den Blattachseln und haben 2–3 cm lange Stiele, die bis 2 mal so lang wie das zugehörige Tragblatt sind. Die Kronblätter sind meist mennig-rot, seltener blau, weiß oder rosafarben, bis 7 mm lang und 6 mm breit, verkehrt eiförmig, vorne ganzrandig oder wenig gekerbt und in der unteren Hälfte sich gegenseitig deckend. Die Kelchblätter sind lanzettlich und kürzer als die Kronblätter. Später bildet sich eine kugelige Fruchtkapsel, die 20–22 Samen enthält.


Abb. 1 Pflanze der Anagallis arvensis im Schotterbett des Rheins bei Düsseldorf-Volmerswerth, 06.09.2009, 31 m, 51° 11' 03 N, 06° 45' 40 O
Abb. 2 Früchte und 4-kantiger Stängel von Anagallis arvensis im Sandbett des Rheins bei Stürzelberg, 06.09.2017, 33 m, 51° 09' 33 N, 06° 50' 08 O
Abb. 3 Niederliegende Pflanze von Anagallis arvensis im Sandbett des Rheins bei Stürzelberg, 06.09.2017, 33 m, 51° 09' 33 N, 06° 50' 08 O
Abb. 4 Sprossachsen von Anagallis arvensis in einer Felsspalte in den Bergen bei San Pantaleo, Sardinien, 03.04.2018, 257 m, 41° 01' 53 N, 09° 28' 19 O
Abb. 5 Im Vergleich die blaue Blüte einer Anagallis foemina Mill. mit nicht überlappenden Kronblättern und Kelchblättern, die etwa so lang wie die Kronblätter sind. Wadi Hatta, Nord-Oman, 24.02.2007, 388 m, 24° 42' 13 N, 56° 10' 32 O
Abb. 6 Blüte von Anagallis arvensis an einem Wegesrand in den Feldern beim Dorf Düssel, 06.10.2018, 163 m, 51° 15' 51 N, 07° 03' 18 O
Abb. 7 Pflanze der Anagallis arvensis an einem Wegesrand auf dem Bausenberg, Niederzissen, 09.07.2020, 273 m, 50° 27' 49 N, 07° 13' 14 O


Nicht gesichert ist das Benennungsmotiv des Gattungsnamens Anagallis L., welches schon vorlinnäisch als gr. "anagallis" existierte. Das Epitheton arvensis stammt von lat. "arva" (= Ackerland), nach dem Standort der Pflanzen.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Anagallis arvensis. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/anagallis-arvensis.html am Tg.Mo.Jahr.