Asplenium ceterach L.
Milzfarn, Schriftfarn, Aspleniaceae - Streifenfarngewächse
5–20(–35) cm, immergrün, mehrjährig
Der Milzfarn kommt in Westen und Süden Mitteleuropas zerstreut in den westlichen Stromtälern und Weinanbaugebieten vor, ansonsten ist er selten und fehlt im Norden und Osten fast ganz. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch-westasiatisch. Bevorzugt besiedelt er warme, halbschattige bis sonnige Stellen an Mauern oder in Felsfluren, überwiegend auf Kalk. Er ist ein kleiner, immergrüner Farn mit relativ kurzen, bis 20 cm langen, einfach gefiederten Wedeln. Die Wedel sind im Umriss linear-lanzettlich mit 9–12 halbkreisförmigen Abschnitten. Die Oberseite ist grün, matt, die Unterseite von silbrigen bis hellbraunen, 3-eckigen, dachziegelartig angeordneten Spreuschuppen bedeckt, die etwas über den Wedelrand hervorragen und einen kragenartigen Saum bilden.
Der Verbreitungsschwerpunkt des Milzfarns liegt im Mittelmeerraum, wo die Pflanzen an schattigen Felsstandorten oder Mauerritzen oft anzutreffen sind und große Bestände bilden können. Die Art ist perfekt an das sommertrockene mediterrane Klima angepasst und kann bei lang anhaltenden Trockenperioden in eine Xerophase wechseln. Dann rollen die Wedel durch den Wasserverlust ein und präsentieren die braune, von Spreuschuppen bedeckte Unterseite, die gut vor Verdunstung schützt. Die Pflanzen sehen in diesem Zustand wie vertrocknet aus. Beim nächsten Regen entrollen die Farne wieder und ergrünen.







Der Gattungsname Asplenium L. leitet sich von der Typusart, dem Milzfarn ab und stammt von gr. "splina" (= Milz). Wahrscheinlich ergibt sich der Name Milzfarn aus der (weitgehend ehemaligen) volksheilkundlichen Anwendung gegen Milzerkrankungen. Das Epitheton ceterach ist wahrscheinlich arabischer Herkunft mit unbekanntem Benennungsmotiv.
Asplenium ceterach ist gut geeignet für halbschattige bis schattige Standorte im Garten, am besten auf Kalkstein in lockerem Arrangement, wo Stein- und Felstrukturen zur Geltung kommen, mit etwa 3 bis 4 Pflanzen je Quadratmeter. Sowohl schattige als auch sonnige Sandorte werden akzeptiert, sollten jedoch möglichst warm und geschützt sein. Bei guten Bedingungen wird sich A. ceterach bereitwillig vermehren.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2018: Asplenium ceterach. - http://www.tropengarten.de/Pflanzen/asplenium-ceterach.html am Tg.Mo.Jahr.