Banksia marginata Cav.
Silber-Banksie, Proteaceae - Proteagewächse, Silberbaumgewächse
Südsommerblüher, I–V, 1–12 m hoch, immergrün, mehrjährig
Die Silber-Banksie ist ein Strauch oder Baum bis 12 m Höhe, der ein relativ großes Verbreitungsgebiet in Südost-Australien und Tasmanien hat und daher zu der wohl formenreichsten Art der Gattung gehört. Dies begründet sich auch in den unterschiedlichen Standorten, die Banksia marginata besiedelt. Sie reichen von den Küstendünen, über das Buschland, Wälder und schließlich auch in Sümpfen. Dabei toleriert die Art ein breites Spektrum von Böden: Lehm, Sand, torfigen Lehm, Tonschiefer, sowie Felsstandorte auf Quarzit, Sandstein, Granit und Kalkstein. Die Anpassung an unterschiedliche Standorten bringt eine hohe Variabiltität in den Merkmalen und der Robustheit der Pflanzen mit sich. Es gibt demnach Ökotypen mit Lignotuber, die gut nach Feuern regenerieren, als auch welche ohne Lignotuber, die durch Brandschäden absterben. Es gibt zudem Ökotypen, die nach Schäden am Rhizom aus eben jenem wieder austreiben können. Manche Ökotypen bilden spontan Schößlinge aus den Wurzeln.
Die Borke der Banksia marginata ist grau, weich und fein mosaikartig abschilfernd. In der Regel verzweigen die Pflanze frühzeitig und reichlich. Manche Formen wachsen aufrecht, andere niederliegend und flach oder ausbreitend. Junge Zweige sind wollig behaart, später kahl. Die Laubblätter sind locker an den Zweigen verteilt, linear, länglich oval oder spitz keilförmig, 15–60 cm lang und 3–13 mm breit. Typischerweise sind bei den meisten Ökotypen die Ränder ganzrandig und eingerollt, selten fein gesägt. Anfangs sind die Laubblätter oberseits wollig oder flaumhaarig, später kahl. Unterseits sind die Laubblätter weiß-wollig bis silbrig und weisen eine netzförmige Zeichnung auf. Die Blütenstände sind terminal, zylindrisch, bis 10 cm lang und haben blass gelbe Blüten, manchmal leicht gräulich-gelb. In den Fruchtständen finden sich später bis zu 150 schmal elliptische, bis 17 mm lange Balgfrüchte. Ungewöhnlich ist, dass manche Ökotypen die Samen ohne Feuerinduktion freigeben und dies spontan bei Reife tun. Andere hingegen benötigen Feuer zur Öffnung der Frucht.




Der Gattungsname Banksia L. f. wurde zu Ehren des englischen Naturforschers Joseph Banks (1743–1820) etabliert. Das Epitheton marginata leitet sich ab von lat. "marginatus" (= mit einem Rand versehen), nach den meist eingerollten Rändern der Laubblätter Art.
Banksia marginata ist eine variable Art und hat dementspechend unterschiedliche Ansprüche in der Kultur je nach Herkunft. Grundsätzlich sind es meist rasch wachsende, aufrechte Pflanzen, die einen eher kompakten Habitus entwickeln. Die Überwinterung erfolgt im ventilierten, kalten Gewächshaus. Die Frosttoleranz dürfte für Z 9 reichen und liegt bei eigenen Herkünften aus kälteren Lagen bei –7 °C und mehr. Es wird angenommen, dass südliche Ökotypen möglicherweise sogar Frröste in zweistelligen Bereich überleben. Zur Kultur siehe auch Banksien-Seite.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
George, A. S. 1987: The Banksia Book. – Kangaroo Press, Kenthurst, 240 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2016: Banksia marginata. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/banksia-marginata.html am Tg.Mo.Jahr.