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Banksia spinulosa Sm.
Haarnadel-Banksie, Proteaceae - Proteagewächse, Silberbaumgewächse
Vollfrühling bis Frühsommerblüher, IV–VII, bis 3 m hoch, immergrün, mehrjährig

Die Haarnadel-Banksie stammt von der Ostküste Australiens, wo die Pflanzen in den Küstengebirgen auf sandigen bis tonigen Böden im Buschland oder der Strauchschicht von Wäldern wachsen. Es sind Regionen mit relativ hohen Niederschlägen von 600–1.400 m/a. Meist wachsen die Pflanzen strauchförmig und haben einen Lignotuber. Lediglich die Varietät ssp. cunninghamii (Sieber ex Rchb.) A. S. George können kleine Bäume bis 6 m Höhe werden und bilden keinen Lignotuber. Junge Zweige sind behaart, später kahl. Die Laubblätter sind lineal, fast haarnadelförmig, bis 1,2 cm lang, am Rand eingerollt, kurz spitz gezähnt am oberen Ende, unterseits leicht wollig und oberseits kahl. Der Blütenstand ist terminal, zylindrisch, bis 12 cm lang, trägt goldene oder gelbe Blüten mit goldenen, orangefarbenen oder roten Griffeln. Später bilden sich bis zu 100 elliptische oder rhombische Balgfrüchte.



Abb. 1 Die linealen Laubblätter der Banksia spinulosa sind nur am oberen Ende kurz gezähnt, Kübelpflanze Privatgarten, 25.07.2003
Abb. 2 Die Laubblätter der Banksia spinulosa sind fein und zierlich, Gewächshauspflanze im Botanischen Garten Düsseldorf, 10.02.2016
Abb. 3 Goldfarbener Blütenstand mit rötlichen Griffeln der Banksia spinulosa im Gewächshaus des Botanischen Gartens Düsseldorf, 10.02.2016
Abb. 4 Gelbgrüner Blütenstand der Banksia spinulosa, Botanischer Garten Bonn, 07.09.2016
Abb. 5 Gelbgrüner Blütenstand der Banksia spinulosa mit entfalteten Einzelblüten, Botanischer Garten Bonn, 07.09.2016
Abb. 6 Kompakter Strauch von Banksia spinulosa mit typischem Habitus, Kübelpflanze im Botanischen Garten Bonn, 07.09.2016
Abb. 7 Gelbgrüner Blütenstand der Banksia spinulosa mit noch nicht gänzlich entfalteten Einzelblüten, Botanischer Garten Bonn, 07.09.2016
Abb. 8 Hellgelber Blütenstand der Banksia spinulosa der Sorte 'Birthday Candle', Kübelpflanze in einem Privatgarten, 11.09.2016
Abb. 9 Eher honiggelber Blütenstand der Banksia spinulosa, Kübelpflanze in einem Privatgarten, 11.09.2016


Der Gattungsname Banksia L.  f. wurde zu Ehren des englischen Naturforschers Joseph Banks (1743–1820) etabliert. Das Epitheton spinulosa stammt von lat. "spinula" (= kleiner Dorn, Stachel) und bezieht sich auf die gezähnten Blattränder oder die haarnadelähnlichen, linealen Laubblätter.

Banksia spinulosa ist eine langsam wachsende Art, die meist strauchförmig bleibt und mit ihren feinen Laubblättern und die farbenprächtigen Blüten besticht. Sie ist robust, eignet sich gut für die Kübelhaltung und Überwinterung im ventilierten, kalten Gewächshaus. Die Pflanzen vertragen starken Rückschnitt, da sie aus dem Lignotuber regenerieren, sofern es sich nicht um die ssp. cunninghamii handelt. Regelmäßiger leichter Rückschnitt ist ratsam, damit die Pflanzen kompakt bleiben. Die Frosttoleranz dürfte für Z 9 reichen und wird in australischen Quellen mit bis zu –8 °C angegeben. Zur Kultur siehe auch Banksien-Seite.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
George, A. S. 1987: The Banksia Book. – Kangaroo Press, Kenthurst, 240 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2016: Banksia spinulosa. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/banksia-spinulosa.html am Tg.Mo.Jahr.