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Bistorta officinalis Delarbre
synonym: Bistorta major Gray
Persicaria
bistorta (L.) Samp.
Polygonum
bistorta L
Schlangen-Wiesenknöterich, Polygonaceae -
Knöterichgewächse
Frühsommerblüher, VVIII, 30100 cm hoch, sommergrün,
mehrjährig
Der Schlangen-Wiesenknöterich tritt im Süden und der Mitte von
Mitteleuropa verbreitet bis gemein auf, Richtung Norden selten bis zerstreut.
Sein Verbreitungsgebiet ist eurasisch. Bevorzugt siedelt er an kalkfreien,
feuchteren Standorten wie Auenwälder, Feucht- und Nasswiesen, Bach-
und Gräbenränder.
Bistorta officinalis bildet kräftige, schlangenförmige, doppelt
gebogene Rhizome aus denen unverzweigte Stängel wachsen. Die Blätter
sind länglich, zugespitzt mit abgesetztem Blattgrund, so dass die
Blattstiele peripher zunehmend geflügelt sind. Die Blüten erscheinen
im Frühsommer, sind weiß-rosa und stehen in Scheinähren (die
Einzelblüten haben einen Stiel). Relativ rasch, schon 23 Wochen
nach dem Verblühen ist die Fruchtreife abgeschlossen. Pro Blüte
bildet sich eine dreikantige, bis 5 mm lange Nuss, die meist mit der
Blütenhülle abfällt.
Abb. 1 Blühende Pflanzen der Bistorta officinalis an einem Waldrand oberhalb von Westendorf, Österreich, 14.05.2016, 1.373 m, 47° 25' 21 N, 12° 14' 00 O | Abb. 2 Die 3-kantigen Nüsse von Bistorta officinalis, Tal des Marscheider Baches, Wuppertal, 09.07.2013, 51° 15' 03 N, 07° 15' 25 O |
Abb. 3 Bistorta officinalis Fruchtstand, gestielte und von der Blütenhülle eingeschlossene Nüsse, Tal des Marscheider Baches, Wuppertal, 09.07.2013, 51° 15' 03 N, 07° 15' 25 O | Abb. 4 Prächtig blühender Bestand von Bistorta officinalis im Staudenbeet des Botanischen Gartens Düsseldorf, 25.05.2016 |
Abb. 5 Hübscher Bestand der Bistorta officinalis mit Zweitblüte im Herbst in einem Privatgarten, 01.10.2013 | Abb. 6 Blütenstand einer Bistorta officinalis an einem Waldrand oberhalb von Westendorf, Österreich, 14.05.2016, 1.373 m, 47° 25' 21 N, 12° 14' 00 O |
Abb. 7 Blütenstand der Bistorta officinalis, 14.07.2014, Privatgarten | Abb. 8 Blütenstand der Bistorta officinalis am Rande eines Gebirgsbaches in Grindelwald, Schweiz, 15.10.2014, 1.613 m, 46° 39' 02 N 08° 03' 00 O |
Abb. 9 Bistorta officinalis Blatt mit geflügeltem Blattstiel durch den abgesetztem Blattgrund, Tal des Marscheider Baches, Wuppertal, 09.07.2013, 51° 15' 03 N, 07° 15' 25 O | Abb. 10 Individuenreicher Bistorta officinalis-Bestand am Marscheider Bach, Wuppertal, 09.07.2013, 51° 15' 03 N, 07° 15' 25 O |
Der Gattungsname Bistorta Mill. leitet sich von lat. "bis" (=
zweimal) und lat. "tortus" (= gewunden) ab und beschreibt das doppelt
gebogene Rhizom. Das Epitheton officinalis kommt von lat. "officina"
(= Werkstatt), im Sinne von Apotheke, beziehungsweise Offizin, und ergibt
sich aus der ehemaligen arzneilichen Nutzung der Pflanzen. Ebenso wie die
pharmakologische Nutzung hat sich die frühere Verwendung von B.
officinalis als Gemüse verloren.
Bistorta officinalis ist eine dekorative Staude, die durch ihre
Blütenpracht besticht. Die Pflanzen bevorzugen feuchte Standorte im
Garten, können aber auch im normalen Beet gedeihen. Es gibt einige
Sorten die man im Handel erwerben kann, beispielsweise die herbstblühende
Sorte 'Superba'. Beachten werden sollte, dass sich der
Schlangen-Wiesenknöterich langsam über das Rhizom ausbreitet. Durch
regelmäßiges Entfernen unerwünschter Ausläufer oder
Einbringen einer Rhizomsperre sind die Pflanzen zu kontrollieren.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen
Deutschlands. Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland.
Gefäßpflanzen: Grundband. Spektrum Akademischer Verlag,
Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Bistorta officinalis.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/bistorta-officinalis.html am
Tg.Mo.Jahr.
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