Bistorta officinalis Delarbre
synonym: Bistorta major Gray
Persicaria bistorta (L.) Samp.
Polygonum bistorta L
Schlangen-Wiesenknöterich, Polygonaceae - Knöterichgewächse
Frühsommerblüher, V–VIII, 30–100 cm hoch, sommergrün, mehrjährig
Der Schlangen-Wiesenknöterich tritt im Süden und der Mitte von Mitteleuropa verbreitet bis gemein auf, Richtung Norden selten bis zerstreut. Sein Verbreitungsgebiet ist eurasisch. Bevorzugt siedelt er an kalkfreien, feuchteren Standorten wie Auenwälder, Feucht- und Nasswiesen, Bach- und Gräbenränder.
Bistorta officinalis bildet kräftige, schlangenförmige, doppelt gebogene Rhizome aus denen unverzweigte Stängel wachsen. Die Blätter sind länglich, zugespitzt mit abgesetztem Blattgrund, so dass die Blattstiele peripher zunehmend geflügelt sind. Die Blüten erscheinen im Frühsommer, sind weiß-rosa und stehen in Scheinähren (die Einzelblüten haben einen Stiel). Relativ rasch, schon 2–3 Wochen nach dem Verblühen ist die Fruchtreife abgeschlossen. Pro Blüte bildet sich eine dreikantige, bis 5 mm lange Nuss, die meist mit der Blütenhülle abfällt.







Der Gattungsname Bistorta Mill. leitet sich von lat. "bis" (= zweimal) und lat. "tortus" (= gewunden) ab und beschreibt das doppelt gebogene Rhizom. Das Epitheton officinalis kommt von lat. "officina" (= Werkstatt), im Sinne von Apotheke, beziehungsweise Offizin, und ergibt sich aus der ehemaligen arzneilichen Nutzung der Pflanzen. Ebenso wie die pharmakologische Nutzung hat sich die frühere Verwendung von B. officinalis als Gemüse verloren.
Bistorta officinalis ist eine dekorative Staude, die durch ihre Blütenpracht besticht. Die Pflanzen bevorzugen feuchte Standorte im Garten, können aber auch im normalen Beet gedeihen. Es gibt einige Sorten die man im Handel erwerben kann, beispielsweise die herbstblühende Sorte 'Superba'. Beachten werden sollte, dass sich der Schlangen-Wiesenknöterich langsam über das Rhizom ausbreitet. Durch regelmäßiges Entfernen unerwünschter Ausläufer oder Einbringen einer Rhizomsperre sind die Pflanzen zu kontrollieren.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Bistorta officinalis. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/bistorta-officinalis.html am Tg.Mo.Jahr.