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Bryonia dioica Jacq.
  synonym: Bryonia cretica ssp. dioica (Jacq.) Tutin
Rotfrüchtige Zaunrübe, Rotbeerige Zaunrübe, Cucurbitaceae - Kürbisgewächse
Frühling-, Sommerblüher, VI–IX, 2–4 m lang, sommergrün, mehrjährig

Die Rotfrüchtige Zaunrübe tritt in Mitteleuropa zerstreut bis verbreitet auf, mit Schwerpunkt im Süden und Westen. Richtung Norden und Osten wird sie selten, wo sie - insbesondere im Osten - durch die Schwarzfrüchtige Zaunrübe, Bryonia alba L., ersetzt wird. Das Verbreitungsgebiet reicht bis nach Asien. In Nordeuropa ist sie mancherorts ein Neophyt. Bevorzugt werden stickstoffreiche Säume, Hecken und die Ränder unbefestigter Wege besiedelt. Die Pflanzen sind lianenartig wachsend, mit kletternden, verzweigenden Stängeln, die sich mittels korkenzieherartigen Ranken fixieren. Die Wurzel ist rübenartig verdickt. Stängel, Laubblätter und Blüten sind behaart. Die Laubblätter sind handförmig gelappt, im Umriss variabel, bis 10 cm groß. Es gibt weibliche und männliche Pflanzen. Die Blüten der weiblichen Pflanzen sind 10–12 mm im Durchmesser, mit verkümmerten Staubblattresten. Männliche Blüten sind größer, 12–18 mm im Duchmesser. Die Pflanzen sind stets zweihäusig. Später bilden sich kugelige Beeren, erst grün, bei Reife rot.


Abb. 1 Laubblatt der Bryonia dioica in einem Strauchsaum an der Rheinbrohler Ley, 12.04.2017, 192 m, 50° 29' 01 N, 07° 20' 37 O
Abb. 2 Bryonia dioica in einem Halbtrockenrasen am Katharinenpfad nahe dem Katharinenberg, Kaiserstuhl, 28.05.2018, 448 m, 48° 06' 40 N, 07° 41' 59 O
Abb. 3 Rankende Pflanze der Bryonia dioica am Wegesrand in den Weinbergen bei Dorsheim, Rheinland-Pfalz, 15.08.2015, 157 m, 49° 55' 54 N, 07° 52' 39 O
Abb. 4 Ranken und behaarte Sprossachsen der Bryonia dioica in einem Strauchsaum an der Rheinbrohler Ley, 12.04.2017, 192 m, 50° 29' 01 N, 07° 20' 37 O
Abb. 5 Rankende, männliche Pflanze der Bryonia dioica in einem Gebüschsaum der Landskrone bei Heppingen im Ahrtal, 03.06.2017, 192 m, 50° 33' 14 N, 07° 10' 35 O
Abb. 6 Weibliche Blüten der Bryonia dioica mit Fruchtansatz. Hecke eines Reiterhofs am Dortmund-Ems-Kanal in der Ickerschen Heide, Castrop-Rauxel, 15.06.2017, 68 m, 51° 36' 45 N, 07° 21' 06 O
Abb. 7 Rankende, männliche Pflanze der Bryonia dioica in der Hecke eines Reiterhofs am Dortmund-Ems-Kanal in der Ickerschen Heide, Castrop-Rauxel, 15.06.2017, 68 m, 51° 36' 45 N, 07° 21' 06 O
Abb. 8 Laubblatt und unreife Früchte von Bryonia dioica, Halbtrockenrasen am Bahlinger Eck, Kaiserstuhl, 22.06.2019, 441 m, 48° 06' 32 N, 07° 41' 59
Abb. 9 Reife Beeren der Bryonia dioica an einem Zaun im Industriegebiet von Leverkusen-Hitdorf, 19.11.2017, 44 m, 51° 03' 49 N, 06° 55' 39 O
Abb. 10 "Girlanden" mit reifen Beeren der Bryonia dioica an einem Zaun im Industriegebiet von Leverkusen-Hitdorf, 19.11.2017, 44 m, 51° 03' 49 N, 06° 55' 39 O


Der Gattungsname Bryonia L. leitet sich ab von gr. "bryein" (= üppig sprossen), zu lat. "bryonia" (= Zaunrübe). Das Epitheton dioica stammt von gr. "dioicus" (= zweihäusig), da die Art zweihäusig ist.

Die Rotfrüchtige Zaunrübe ist eine interessante Pflanze für den Garten, da sie lianenartig wächst und im Herbst mit roten Beeren imponiert. Die Pflanzen sind giftig.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Bryonia dioica. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/bryonia-dioica.html am Tg.Mo.Jahr.