Bupleurum gibraltaricum Lam.
Gibraltar-Hasenoh, Apiaceae - Doldenblütler
Hochsommerblüher, VII–IX, 20–200 cm hoch, sommergrün, mehrjährig
Das Gibraltar-Hasenohr stammt aus dem westlichen Mittelmeerraum (Iberien und Nordafrika), wo die Pflanzen in der Macchie, in Felsfluren, auf kalkhaltigen oder manchmal auch schieferhaltigen Böden auf 0–1.900 m über Meereshöhe vorkommen.
Die Pflanzen sind locker ästig verzweigt, kahl, am Grunde verholzend. Die Laubblätter sind 1-nervig, sitzend, fast stängelumfassend, grau-grün, länglich-lanzettlich, 3–25 cm lang, 0,3–3 cm breit und besitzen eine hakenförmige Granne. Die Blütendolden erscheinen achselständig und terminal, sind bis 7 cm im Durchmesser, 10–30-strahlig und gelblich. Die Döldchen sind 3–25-strahlig. Die 3–12 Hüllblätter sind persistierend, eiförmig bis lanzettlich und zurück geschlagen (Hüllblätter sind bei Doldenblütler die Hochblätter direkt unterhalb des Blütenstandes, Hüllchenblätter jene unterhalb der Teildolden = Döldchen). Die 5–6 Hüllchenblätter unterhalb der Döldchen sind ebenfalls persistierend, eiförmig-lanzettlich. Später bilden sich 7–8 mm lange, schmal geflügelte, kahle und gerippte Früchte.
Das Sichelblättrige Hasenohr, Bupleurum falcatum L., ist sehr ähnlich und umfasst ein Panoptikum infraspezifischer Taxa. Manche Autoren sehen das B. gibraltaricum daher dieser Art zugehörig. Bupleurum falcatum hat hinfällige Hüll- und Hüllchenblätter, meist nur terminale Dolden und länglich-elliptische bis verkehrt eiförmige, dunkel grüne Laubblätter.



Der Gattungsname Bupleurum L. leitet sich ab von gr. "bous" (= Rind) und gr. "pleuron" (= Rippe), zu Ochsenrippe, als Referenz auf die ganzrandigen, parallelnervigen Laubblätter der Gattung, die einer Rippe ähneln. Das Epitheton gibraltaricum verweist auf den Naturstandort, Gibraltar.
Das Gibraltar-Hasenohr ist ein hübscher, niederiger Strauch für den sonnigen und warmen Standort im Garten. Mediterranes Design, Yucca- oder Steingarten wären attraktive Einsatzorte. Ideal ist ein trockener, kalkhaltiger Standort auf abgemagertem Boden.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Bupleurum gibraltaricum. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/bupleurum-gibraltaricum.html am Tg.Mo.Jahr.