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Centaurea jacea L.
   synonym: Jacea pratensis Lam.
Wiesen-Flockenblume, Asteraceae (= Compositae) - Korbblütler
Ende Vollfrühling bis Sommerblüher, V–VIII, 15–60 cm hoch, sommer-, halbimmergrün, mehrjährig

Die Wiesen-Flockenblume tritt in Mitteleuropa überwiegend gemein auf, im Norden eher verbreitet bis zerstreut. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch, in Asien, Australien und Amerika ist die Art eingebürgert. Bevorzugt werden offene, eher trockene Wiesen und Weiden besiedelt, gerne auf basenreichen Böden. Die Pflanzen werden innerhalb der teilweise schwierigen Gattung Centaurea L. und besonders des Sippenkomplexes der C. jacea s. l. nicht einheitlich betrachtet, so dass mittlerweile ein durchaus phantasievolles Potpourri an infraspezifischen Taxa existiert.

Die Pflanzen wachsen als Pleiokormstaude mit Erneuerungsknospen am Wurzelhals. Selten werden Wurzelausläufer gebildet. Die Stängel sind kurz behaart, einfach oder locker verzweigt, köpfchentragende Äste oben etwas verdickt. Die Laubblätter sind elliptisch-lanzettlich bis lanzettlich, behaart und spitz, gelegentlich untere mit einzelnen groben Zähnen. Die Blütenhülle (das rundlich eiförmige Organ unterhalb der Krone) ist von Hüllblättern mit rundlichen, eingerissenen, hell braunen bis schwärzlichen Anhängseln bedeckt. Die Blüten sind purpurfarben mit strahligen Randblüten.


Abb. 1 Purpurfarbene Blüte der Centaurea jacea mit den strahligen Randblüten auf einem Halbtrockenrasen am Vogelsangpass, Kaiserstuhl, 19.06.2019, 387 m, 48° 05' 13 N, 07° 41' 28 O
Abb. 2 Etwas filzige, lanzettliche Laubblätter der Centaurea jacea, Halbtrockenrasen am Vogelsangpass, Kaiserstuhl, 19.06.2019, 387 m, 48° 05' 13 N, 07° 41' 28 O
Abb. 3 Schmal lanzettliche, kaum behaarte Laubblätter der Centaurea jacea in der Galmeiflur am Schlangenberg bei Aachen, 01.08.2012, 271 m, 50° 44' 21 N, 06° 14' 44 O
Abb. 4 Blütenköpfchen der Centaurea jacea an einem Wegesrand in Boskoop, Niederlande, 30.05.2020
Abb. 5 Je Stängel findet sich bei Centaurea jacea meist nur 1 Endblütenstand, Galmeiflur am Schlangenberg bei Aachen, 01.08.2012, 273 m, 50° 44' 22 N, 06° 14' 44 O
Abb. 6 Bestand der Centaurea jacea in einer Mahdwiese im Nationalpark Veluwe, Niederlande, 28.06.2020, 48 m, 52° 02' 45 N, 05° 53' 52 O
Abb. 7 Blütenhülle der Centaurea jacea mit typischen Hüllblättern, Halbtrockenrasen am Bahlinger Eck, Kaiserstuhl, 22.06.2019, 441 m, 48° 06' 32 N, 07° 41' 59 O
Abb. 8 Terminale Blütenköpchen der Centaurea jacea an einem Wegesrand in Boskoop, Niederlande, 30.05.2020
Abb. 9 Blüte der Centaurea jacea mit Besucher. Magerrasen in Dresden-Gostritz, 03.06.2020, 190 m, 51° 00' 29 N, 13° 44' 42 O
Abb. 10 Spärlich behaarte Stängel und Laubblätter mit einzelnen Zähnen bei Centaurea jacea. Magerrasen in Dresden-Gostritz, 03.06.2020, 190 m, 51° 00' 29 N, 13° 44' 42 O
Abb. 11 Pflanzen der Centaurea jacea an einem Wegesrand im Nationalpark Veluwe, Niederlande, 28.06.2020, 48 m, 52° 02' 57 N, 05° 53' 31 O
Abb. 12 Pflanzen der Centaurea jacea am Rheinufer der Büdericher Insel, Wesel, 30.06.2020, 20 m, 51° 38' 22 N, 06° 36' 27 O
Abb. 13 Pflanzen der Centaurea jacea am Rheinufer der Büdericher Insel, Wesel, 30.06.2020, 20 m, 51° 38' 22 N, 06° 36' 27 O
Abb. 14 Stängel und Laubblätter von Centaurea jacea, auf der Kuppe des Eckbauer bei Garmisch-Partenkirchen, 27.09.2020, 1223 m, 47° 27' 58 N, 11° 08' 04 O
Abb. 15 Pflanze der Centaurea jacea. Wiese auf der Kuppe des Eckbauer bei Garmisch-Partenkirchen, 27.09.2020, 1223 m, 47° 27' 58 N, 11° 08' 04 O


Der Gattungsname Centaurea leitet ab sich von gr. "Kentaureios" (= Kentauren, pferdegestaltige, heilkundige Bergbewohner), was auf den arzneilichen Gebrauch der Gattung hinweist und die selbe etymologische Wurzel wie die Gattung der Tausendgüldenkräuter, Centaurium Hill., hat. Die Etymologie des Epithetons jacea ist nicht gesichert, könnte auf gr. "yacinthos" (= Hyazinthe) zurückgehen, nach der Blütenfarbe.

Wiesen-Flockenblumen sind dekorative Stauden mit attraktiven, farbenfrohen Blüten und werden schon lange in Gärten kultiviert. Passende Standorte sind Steingärten, Staudenbeete, Wildblumenwiesen oder auch Yuccaarrangements. Die Pflanzen sollten sonnig und offen stehen, ideal ist ein basenhaltiger Boden.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Centaurea jacea. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/centaurea-jacea.html am Tg.Mo.Jahr.