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Chenopodium album L.
synonym:
 Atriplex alba (L.) Crantz
 Botrys alba (L.) Nieuwl.
 Chenopodium borbasii J. Murr
 Chenopodium browneanum Roem. & Schult.
 Chenopodium centrorubrum Nakai
 Chenopodium giganteum D. Don
 Chenopodium iljinii Golosk.
 Chenopodium probstii Aellen
 Chenopodium striatiforme Murr
 Chenopodium virgatum Thunb.
 Chenopodium zobelli A. Ludw. & Aellen
Weißer Gänsefuß, Chenopodiaceae - Gänsefußgewächse
Hochsommerblüher, VII–X, 20–150 cm hoch, sommergrün, einjährig

Der Weiße Gänsefuß tritt in Mitteleuropa fast überall gemein auf. Sein Verbreitungsgebiet ist zirkumpolar. Ob die mitteleuropäischen Bestände indigen oder Archäophyten sind, ist nicht geklärt. Bevorzugt siedelt er an Ruderalstandorten wie Flußufern, Brachflächen, Wegrändern, Äckern, Gärten und Weinbergen.

Die Pflanzen wachsen aufsteigend bis aufrecht, sind verzweigt und mehr oder weniger dicht mehlig bestäubt. Der Stängel ist grün gestreift und mehr oder weniger rot unterlaufen. Die Blätter sind vielgestaltig: oval, lanzettlich, rhombisch oder 3-eckig; die Ränder sind stumpf gesägt oder ganzrandig oder gelappt. In der Regel sind die oberen Laubblätter schmaler und weniger gesägt. Der Gesamtblütenstand ist pyramidal, mit achsel- und endständigen, weißlich grünen Ähren oder Rispen. Das Perigon ist weißlichgrün und bemehlt. Später bilden sich runde, braune, bis 1,5 mm große Samen.

Vom Weißen Gänsefuß sind zahlreiche infraspezifische Taxa beschrieben worden, die mehr oder weniger nur die Variabilität der Art widerspiegeln. Manche Autoren sehen das "rote" Chenopodium album ssp. striatum (Krasan) J. Murr als eigenständiges Taxon C. strictum Roth, welches sich durch rot gerandete Laubblätter, rötlich gestreiftem Stängel und wenig bemehlte Blütenstände auszeichnet.


Abb. 1 Pyramidaler Gesamtblütenstand des Chenopodium album an einem sandigen Standort in den Dünen am Hauptstrand auf Langeoog, 27.07.2017, 5 m, 53° 44' 57 N, 07° 28' 29 O
Abb. 2 Pflanze des Chenopodium album. Die unteren Verzweigungen sind rechtwinkelig. An einem Weg am Hauptstrand auf Langeoog, 27.07.2017, 5 m, 53° 44' 57 N, 07° 28' 29 O
Abb. 3 Rispige, grünweiße Teilblütenstände von Chenopodium album, Wegesrand in den Dünen am Hauptstrand auf Langeoog, 27.07.2017, 5 m, 53° 44' 57 N, 07° 28' 29 O
Abb. 4 Gesamtblütenstand des Chenopodium album an einem Weg in den Dünen am Hauptstrand auf Langeoog, 27.07.2017, 5 m, 53° 44' 57 N, 07° 28' 29 O
Abb. 5 Geöffnete Blüte von Chenopodium album bei einem rotrandigen ssp. striatum, Wegesrand in den Dünen am Hauptstrand auf Langeoog, 27.07.2017, 5 m, 53° 44' 57 N, 07° 28' 29 O


Der Gattungsname Chenopodium L. leitet sich ab von gr. "chen" (= Gans) und gr. "podion" (= Füßchen), zu Gänsefüßchen, nach der Laubblattform einiger Arten. Das Epitheton album ist die neutrale Form von lat. "albus" (= weiß), eine Referenz auf die weißlich bemehlten Sprossachsen.

Chenopodium album ist ein einjähriger Gänsefuß, der gelegentlich spontan in Gärten auftritt. Will man ihn in Wildstaudensäumen kultivieren, bringt man am besten im Herbst reichlich Samen am vorgesehenen Standort aus. Mancher Gärtner mag die Art als unerwünschtes Unkraut empfinden.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Chenopodium album. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/chenopodium-album.html am Tg.Mo.Jahr.