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Cneorum tricoccon L.
  synonym: Chamaelea tricoccos (L.) Lam.
Dreibeeriger Zeiland, Cneoraceae - Zwergölbaumgewächse
                      auch: Rutaceae - Rautengewächse
Frühlingblüher, III–VI, 30–130 cm hoch, immergrün, mehrjährig

Der Dreibeerige Zeiland stammt aus dem nordwestlichen Mittelmeerraum, wo die Pflanzen in den Kraut- und Strauchgesellschaften der Macchien und Garrigues von Meereshöhe bis knapp auf 1.000 m über NN wachsen. Es sind immergrüne, kahle, reich verzweigende Sträucher mit aufrechten Zweigen. Die Laubblätter sind verkehrt-lanzettlich, sitzend, derb und grün mit einem Mittelnerv. Die Blüten stehen zu 1–3 in den Achseln der Laubblätter und haben 3–4 gelbe Kronblätter. Später bilden sich rote, 3-teilige Steinfrüchte, die bei Reife schwarz werden.


Abb. 1 Strauch von Cneorum tricoccon in der Macchie nördlich von Calla Millor, Mallorca, Spanien, 26.09.2007, 123 m, 39° 40' 13 N, 03° 23' 42 O
Abb. 2 Gelbe, 3-zählige Blüte des Cneorum tricoccon im Gruga-Park, Essen, 30.04.2017
Abb. 3 Blüten und noch unreife, rote Früchte von Cneorum tricoccon aördlich von Calla Millor, Mallorca, Spanien, 01.09.2003, 123 m, 39° 40' 11 N, 03° 23' 46 O
Abb. 4 Strauch von Cneorum tricoccon an einem Wegrand nach Sa Foradada, Mallorca, 26.09.2007, 173 m, 39° 45' 00 N, 02° 37' 35 O



Der Gattungsname Cneorum L. stammt von gr. "kneoros" (= Daphneart mit kratzendem Pflanzensaft), in den antiken Quellen wegen des der Daphne ähnlichen Habitus benannt. Das Epitheton tricoccon stammt von gr. "tri-" (= drei-) und gr. "kokkos" (= Kern), nach den in 3 Teilfrüchte zerfallenden Steinfrüchten.

Die Weinraute findet sich schon lange in der mitteleuropäischen Gartenkultur, wahrscheinlich seit der Römerzeit, in der Hauptsache als Medizinial- und Gewürzpflanze im Kräutergarten. Laubblätter, Früchte und Wurzeln werden zum Würzen von Speisen und Wein genutzt. Gelegentlich findet sich noch eine medizinische Anwendung. Dabei kommt die Weinraute nicht nur als Nutzpflanze in Betracht, sondern auch als dekorativer, sonnenliebender Exot für das mediterrane Beet oder den Steingarten. Die Pflanzen blühen oft den gesamten Sommer über, haben eine immergrüne, bläulich schimmernde Architektur und duften auch herrlich. Gründe genug, diesen etwas in "Vergessenheit" geratenen Exoten häufiger zu pflanzen.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Schönfelder, I. & Schönfelder, P. 2002: Kosmos Atlas Mittelmeer- und Kanarenflora. – Kosmos-Verlag, Stuttgart, 303 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2017: Cneorum tricoccon. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/cneorum-tricoccon.html am Tg.Mo.Jahr.