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Colletia hystrix Clos
Weitere Namen: Colletia armata Miers, C. spinosa
var. armata Reiche, C. spinosa Lam. nom. illeg.
Nadel-Colletie, Rhamnaceae - Kreuzdorngewächse
(Nord-)Spätsommerblüher, VIIIXI, 60200 cm hoch,
sommergrün, mehrjährig
Die Nadel-Colletie stammt aus dem gemäßigten Südamerika
(Süd-Chile), wo die Pflanzen auf offenen Standorten im Matorral (Buschland,
ähnlich der mediterranen Macchie) bis an die Baumgrenze wachsen und
oft dominante Bestände bilden. Die Art ist gut an sommerliche Trockenheit
angepasst und wächst auf sonnigen Nordlagen. Es sind laubabwerfende
Sträucher mit kleinen, bis 1 cm langen, elliptischen, kahlen, oft
gezähnten, rasch abfallenden Laubblättern und zahlreichen, spitzen,
bis 2,5 cm langen Dornen. Die Blüten stehen zu 13 in Büscheln,
sind wachs-weiß, selten rosa, bis 3 mm lang, röhrenförmig
und duften angenehm. Später bilden sich 3-samige, rundliche Früchte.
Siehe auch Colletia-Arten.
Abb. 1 Übermannshohes Exemplar der Colletia hystrix in Vollblüte in einem Privatgarten in Rheinstetten, 15.07.2003 | Abb. 2 Die Blüten der Colletia hystrix sind wachs-weiß, röhrenförmig. Privatgarten in Rheinstetten, 15.07.2003 |
Abb. 3 Sprossachse der Colletia hystrix mit frischen Neutrieben und den langen, gegenständigen Dornen, Privatgarten, 15.04.2016 | Abb. 4 Blühende Sprossachsen der Colletia hystrix im Freiland im Botanischen Garten Bonn, 05.10.2016 |
Abb. 5 Die Laubblätter der Colletia hystrix sind elliptisch, ganzrandig, gebuchtet oder gezähnt, 15.04.2016 | Abb. 6 Blüten der Colletia hystrix im Botanischen Garten Bonn. Die Pflanze ist vor einem beheizten Gewächshaus ausgepflanzt. 05.10.2016 |
Der Gattungsname Colletia Comm. ex Juss. wurde zu Ehren des
französischen Botanikers Philibert Collet (16431717) etabliert.
Das Art-Epitheton hystrix leitet sich ab von gr. "hystrix" (= Igel,
Stachelschwein) und beschreibt gut die wehrhafte Morphologie der Art.
Colletia hystrix ist etwas winterhärter und robuster als die
Schwester Colletia paradoxa (Spreng.)
Escal. Von ihr gibt es in Mitteleuropa eine handvoll langfristig erfolgreicher
Anbauversuche, allerdings ebensoviele Fehlversuche. Ein Extremwinter und
Temperaturen unter 12 °C sind für die Pflanzen kritisch,
so dass unter solchen Bedingungen ein Schutz empfehlenswert ist. Zudem ist
ein lockerer und gut durchlässiger Boden wichtig. Das Exemplar welches
im St. Andrew Botanic Garden in Schottland im Winter 1995/96 20 °C
überlebt hat, ist direkt neben einem beheizten Gewächshaus ausgepflanzt
und dürfte daher wenig repräsentativ sein.
Ideal ist ein magerer, gut durchlässiger Boden. Der Standort sollte
möglich warm, geschützt und vollsonnig sein. Wer sich für
die bizarre Architektur der Colletia hystrix interessiert, aber nicht
in einer wintermilden Region wohnt, kann die Pflanzen im Kübel anbauen
und den Winter über trocken und kalt im Gewächshaus halten.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural
Society Dictionary of Gardening. Band IIV, Macmillan Reference
Ltd., London.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Colletia hystrix.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/colletia-hystrix.html am Tg.Mo.Jahr.
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