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Cornus mas L.
  synonym: Macrocarpium mas (L.) Nakai
Kornelkirsche, Herlitze, Cornaceae - Hartriegelgewächse
Spätwinter-, Erstfrühlingblüher, II–IV, 2–6(–10) m hoch, sommergrün, mehrjährig

Die Kornelkirsche tritt in Mitteleuropa ursprünglich zerstreut in den Kalkgebieten der Mittelgebirge auf, wird jedoch oft als Zierstrauch angebaut und ist mithin in vielen Regionen eingebürgert. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch mit Schwerpunkt im südlichen Europa. Bevorzugt siedeln die Pflanzen in Trockengebüschen, lichten Laubmischwäldern und Steinbrüchen; in urbanisierten Regionen wird die Art häufig als Ziergehölz angebaut. Mit seiner sehr frühen, gelblichen Blüte ist er noch vor dem Laubaustrieb oft an Wegesrändern oder in Gebüschen zu entdecken. Die doldigen Blüten besitzen vier Hochblätter und erscheinen am Vorjahresholz. Die Blätter sind eiförmig, zugespitzt und haben typischerweise 3–5 Paar Seitennerven. Zum Herbst werden rote, eiförmige Früchte gebildet, die oft zu 2 an Stielen hängen und Süßkirschen (Prunus avium L.) sehr ähnlich sind. Wie die Süßkirsche besitzt Cornus mas je Steinfrucht einen größeren Kern. Das Holz ist sehr hart und schwer, was mit dem sehr langsamen Wachstum korreliert. Größere Exemplare der Kornelkirsche sind in der Regel viele Jahrzehnte alt. Die Härte des Holzes führte zur antiken Nutzung als Waffenholz. Als Obst- und Ziergehölz ist C. mas sehr wertvoll. Die Früchte sind eßbar.


Abb. 1 Cornus mas Blüten im März entlang einer Straßenrandbepflanzung, Sprockhövel-Landringhausen, 254 m, 51° 19' 49 N, 07° 17' 36 O
Abb. 2 Die doldigen Blütenstände der Cornus mas, Botanischer Garten Freiburg, 48° 00' 35 N, 07° 51' 32 O, 263 m
Abb. 3  Borke eines alten Baumes der Cornus mas im Palmengarten Frankfurt, 239 m, 50° 07' 20 N, 08° 39' 22 O
Abb. 4 Cornus mas mit Früchten im Spätsommer, Ostösterreich, Hundsheimer Berg, 420 m, 48° 07' 34 N, 16° 56' 18 O
Abb. 5 Cornus mas-Strauch in der pannonischen Steppe, Ostösterreich, Hundsheimer Berg, 420 m, 48° 07' 34 N, 16° 56' 18 O
Abb. 6 Mehrere blühende Sträucher der Cornus mas bei den Martinshöfen, Ihringen, Kaiserstuhl, 18.03.2017, 321 m, 48° 03' 41 N, 07° 39' 47 O


Der Gattungsname Cornus L. ist indogermanischen Ursprungs und bezieht sich auf das harte Holz: "krnos". Griechische und lateinische Quellen haben wohl einen vergleichbaren phonetischen Ursprung, lat. "cornum" (= Lanze aus Kornelholz) und gr. "kranon" (= Hartriegel). Das Epitheton mas ist die Kurzform von lat. "mascula" (= männlich). Schon in vorlinnäischen Quellen wurde zwischen "Cornus mascula" und "Cornus femina" unterschieden, der männlichen und weiblichen Erscheinungsform des Holzes des Hartriegels. Ersteres, härteres Holz findet sich bei der Kornelkirsche mit eßbaren Früchten, letzteres bei der Cornus sanguinea L. (= "Cornus femina"), dem Gewöhnlichen Blutroten Hartriegel, mit weicherem Holz und ungenießbaren schwarzen Früchten.

Cornus mas ist ein sehr früh blühender Strauch und daher durchaus von Interesse für den exotischen Garten. Als mittel- und südeuropäische Art bevorzugt die Kornelkirsche gerne warme Standorte, toleriert aber auch Halbschatten. Das sehr langsame Wachstum und die Fruchternte im Herbst sind Gründe, auch in kleineren Gärten zu überlegen, dieses Gehölz zu setzen.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Polunin, O. 2005: Flowers of Greece and the Balkans. – Oxford University PressUlmer-Verlag, New York, 592 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2019: Cornus mas. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/cornus-mas.html am Tg.Mo.Jahr.