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Cycas taitungensis C. F. Shen, K. D. Hill, C. H. Tsou & C. J. Chen
Taitung-Palmfarn, Cycadaceae - Sago-Palmfarngewächse
Sommerblüher, IV–VI, 3–5 m hoch, immergrün, mehrjährig

Der Taitung-Palmfarn stammt von der Insel Taiwan, wo die Pflanzen in einem Naturreservat im Südosten der Insel vorkommen. Sie wachsen dort in lichten, regenreichen Mischwäldern auf steilen und felsigen Hängen in Höhen von 300–1.000 m über NN. Die Pflanzen sind immergrün, bilden einen bis 5 m hohen und 45 cm im Durchmesser großen Stamm, der meist unverzweigt, gelegentlich mehr oder weniger stark verzweigt ist. Die Stammspitze ist wollig bedeckt und weist zahlreiche schwarze Spreuschuppfen auf. An vitalen Pflanzen finden sich 50 und mehr Laubbätter; diese sind hart ledrig, länglich oval, zurück gebogen, 110–200 cm lang, 20–40 cm breit, anfangs dicht orangefarben bis braun wollig bedeckt, später kahl, 1-fach gefiedert mit 130–200 linearen, 14–20 cm langen und 5–8 mm breiten, harten, spitzen, unterseits flaumig behaarten Fiedern auf jeder Seite. Der Blattstiel ist 10–30 cm lang und hat 7–14 Paar Stacheln auf jeder Seite. Die Niederblätter (schuppenartige Beiblätter unterhalb der großen Laubblätter) sind 3-eckig, 4–7 cm lang, 1,7–2,5 cm breit und hellbraun wollig. Männliche Zapfen sind zylindrisch bis länglich oval, 45–55 cm lang, 8–13 cm breit und gelblich-braun. Weibliche Zapfen sind kugelig, bis 26 cm lang, braun-wollig behaart und von rundlichen, schildförmigen Hochblättern bedeckt, die 28–36 randständige, weiche Stacheln aufweisen. Die Samen sind länglich oval, bis 45 mmlang und 30 cm breit und rot.

Cycas taitungensis wurde früher unter C. taiwaniana Carruth. eingeordnet und ist seit 1994 als eigenständige Art beschrieben worden. Die Pflanzen sind ähnlich der C. revoluta Thunb., haben jedoch längere, breitere und flachere Fiederblätter als C. revoluta, zudem sind die weiblichen Zapfen mehr eng dachziegelartig angeordnet und die Samen dunkler.

Abb. 1 Cycas taitungensis im Botanischen Garten Harry P. Leu, Orlando, Florida, 01.02.2009
Abb. 2 Frisch austreibende Wedel der Cycas taitungensis im Botanischen Garten Harry P. Leu, Orlando, Florida, 01.02.2009
Abb. 3 Austreibende Wedel der Cycas taitungensis mit den noch eingerollten Fiederblättern, Botanischer Garten Harry P. Leu, Orlando, Florida, 01.02.2009


Der Gattungsname Cycas L. ist wohl auf eine fehlerhafte Überlieferung oder Interpretation von gr. "koix" (= Palmengewächs aus Ägypten, wahrscheinlich Hyphaene thebaica (L.) Mart.), zurückzuführen. Das Art-Epitheton taitungensis verweist auf den Naturstandort in der Provinz Taitung im Südosten auf Taiwan.

Der Taitung-Palmfarn ist keinesfalls winterhart in Mitteleuropa. Ein Auspflanzen ist nur mit aufwändigem Winterschutz erfolgversprechend. Alternativ ist eine Kultur im Container, Dekoration des Gartens im Sommer und Überwinterung im Kaltgewächshaus möglich. Während der warmen Jahreszeit die Pflanzen rauszustellen beugt zudem relativ gut dem Befall mit Schild- oder Wollläusen vor.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2018: Cycas taitungensis. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/cycas-taitungensis.html am Tg.Mo.Jahr.