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Cynara cardunculus L.
synonym: Cynara cardunculus var. scolymus (L.) Fiori
Cynara
scolymus L.
Artischoke, Kardone, Asteraceae (= Compositae) - Korbblütler
Frühling-, Sommerblüher, VVIII, 20200 cm
hoch, immer-, sommergrün, zweijährig, kurzlebig
Die Artischoke stammt aus dem Mittelmeerraum bis Vorderasien, wo die Pflanzen
entlang von Wegen, auf Weiden oder in lichten Strauchgesellschaften wachsen.
In vielen warmen Regionen der Erde ist die Art eingebürgert. Es sind
meist zweijährige Pflanzen, die mit einer Blattrosette im ersten Jahr
überwintern und im darauffolgenden Jahr nach der Blüte meist absterben.
Die Stängel sind aufsteigend bis aufrecht, verzweigt und vielköpfig.
Die Laubblätter sind 12-fach fiederschnittig, oberseits grün,
unterseits mehr oder weniger weißfilzig, mit 730 mm langen,
gelbbraunen Dornen. Die Blütenköpfe sind 46 cm breit, mit
blauen, lilafarbenen oder weißen Röhrenblüten, ohne
Strahlenblüten. Die Hüllblätter weisen jeweils 1 aufrecht
abstehenden, 15 cm langen Dorn auf. Später bilden sich Früchte
mit einem federigen "Fallschirm" (Pappus).
Die Wildform der Artischoke wird als Kardone angebaut, deren gebleichte
Stängel in der Küche genutzt werden. Die Kulturforn wird als Artischoke
geerntet, von der der Blütenköpfchenboden und Teile der
Hochblätter gegessen werden. Gelegentlich bezeichnen manche Autoren
die Kulturform als Cynara scolymus, welche sich durch fast dornenlose
Sprossachsen mit fleischigen Hüllblättern auszeichnet. Ein Wildstandort
dieser ist nicht bekannt.
Abb. 1 Früchte der Cynara cardunculus in einem Privatgarten in Nyarliget, Westungarn, 17.09.2011 | Abb. 2 Cynara cardunculus mit sich entwickelnden Blütenkörbchen in einem Privatgarten in Amoltern, Kaiserstuhl, 30.05.2018 |
Abb. 3 Blütenköpfchen der Cynara cardunculus mit den lilafarbenen Röhrenblüten, Botanischer Garten Düsseldorf, 21.07.2018 | Abb. 4 Blütenköpfchen der Kulturform der Cynara cardunculus mit den abstehenden Blütenhüllblätter, Botanischer Garten Düsseldorf, 21.07.2018 |
Abb. 5 Kulturform der Cynara cardunculus mit den 12-fach fiederschnittigen Laubblättern. Privatgarten in Amoltern, Kaiserstuhl, 30.05.2018 | Abb. 6 Fruchtköpfchen der Cynara cardunculus in einem Privatgarten in Nyarliget, Westungarn, 17.09.2011 |
Abb. 7 Fruchtköpfchen der Kulturform von Cynara cardunculus, Gruga-Park, Essen, 08.09.2018 | Abb. 8 Pflanzen der Cynara cardunculus in den Gärten von Schloss Trauttmansdorff, Meran, Südtirol, 28.10.2019 |
Der Gattungsname Cynara L.stammt von gr. "Kyon", genitiv "kynos" (=
Hund), nach den Dornen der Hüllblätter, die Hundszähnen
ähneln. Mit ähnlichem Benennungsmotiv wurde beispielsweise auch
die Hunds-Rose, Rosa canina L., bezeichnet. Das Art-Epitheton
cardunculus stammt von lat. "carduus" (= Distel), mit dem Deminutivsuffix
"-unculus", nach den wehrhaften Blütenköpfen.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural
Society Dictionary of Gardening. Band IIV, Macmillan Reference
Ltd., London.
Schönfelder, I. & Schönfelder, P. 2002: Kosmos Atlas Mittelmeer-
und Kanarenflora. Kosmos-Verlag, Stuttgart, 303 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Cynara cardunculus.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/cynara-cardunculus.html am Tg.Mo.Jahr.
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