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Daphne jezoensis Maxim.
Ezo-Seidelbast, Thymelaeaceae - Seidelbastgewächse
Vorfrühlingblüher, XIIV, 3050 cm hoch, vorsommergrün,
mehrjährig
Der Ezo-Seidelbast wächst in Strauchgesellschaften auf der japanischen
Nordinsel Hokkaido (nahe der großen Stadt Hakodate) und in subalpinen
Wäldern der Hauptinsel Honshu. Es sind vorsommergrüne
Zwergsträucher, die im Sommer das Laub abwerfen, langsam wachsend, kahl
und wenig verzweigt. Die 37 cm langen,
gegenständigen Laubblätter stehen oft in Büscheln an
den Zweigenden. Am Naturstandort blühen die Pflanzen im Vollfrühling,
meist um den Mai, während sie in Kultur in Mitteleuropa manchmal schon
im Januar blühen, meist im Vorfrühling, März bis April. Die
Blüten stehen terminal, zu 410 und haben wie alle
Seidelbastgewächse keine Kronblätter, sondern
röhrenförmige, 4-zipfelige, gelbe Kelchblätter, oft mit
grünen Flecken; sie durften manchmal zitronenähnlich. Die Früchte
sind rot, bis 12 mm, rund.
Abb. 1 Gelbe Blüten der Daphne jezoensis, Privatgarten in den Niederlande, 07.03.2015 | Abb. 2 Daphne jezoensis, Privatgarten in den Niederlande, 07.03.2015 |
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Abb. 3 Gelbe Blüten mit grünen Flecken bei Daphne jezoensis, Privatgarten in den Niederlande, 07.03.2015 |
Die Ableitung des Gattungsnamens Daphne geht auf die Ähnlichkeit
von Daphne laureola L., dem
Lorbeer-Seidelbast, mit dem Lorbeerbaum
(Laurus nobilis L.) zurück:
lat. "daphne" (= "laurus", Lorbeerbaum). Sowohl die gelbgrünen Blüten,
das immergrüne Blatt, als auch die schwarzen Früchte sind bei beiden
Arten sehr ähnlich. Aus der vorlinnéschen Zeit stammt die von
J. Bauhin (1650, Historia plantarum universalis I, 5:556) genutzte
Bezeichung: "Laureola folio deciduo, sive Mezereum Germanicum", die schon
die Ähnlichkeit beider Arten andeutet. Linné etablierte später
den Gattungsnamen Daphne. Das Epitheton jezoensis beschreibt
den Fundort auf der Nordinsel Hokkaido, die früher Ezo hieß (auch
Yezo oder Jezo transkribiert). Unter Ezo wird in manchen Quellen auch Nordjapan
allgemein verstanden. Einige Quellen transkribieren auch D.
yezoensis.
Der Ezo-Seidelbast ist ein frühblühender, duftender Seidelbast
für den Exotengarten. Er ist in Mitteleuropa gut winterhart und eignet
sich für Staudenbeete, exotische Gehölzpflanzungen und mediterrane
Pflanzungen. Ein halbschattiger Standort ohne Staunnässe ist
empfehlenswert.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural
Society Dictionary of Gardening. Band IIV, Macmillan Reference
Ltd., London.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2019: Daphne jezoensis.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/daphne-jezoensis.html am Tg.Mo.Jahr.
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