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Darmera peltata (Torr. ex Benth.) Voss
   auch: Peltiphyllum peltatum (Torr. ex Benth.) Engl.
   Basionym: Saxifraga peltata Torr. ex Benth.
Schildbblatt-Steinbrech, Saxifragaceae - Steinbrechgewächse
Frühlingblüher, IV–V, 30–150 cm, sommergrün, mehrjährig

Der Schildbblatt-Steinbrech stammt aus den westlichen USA, Kalifornien und Oregon, wo die Pflanzen entlang von Bächen und Flüssen oder an schattig-feuchten Felsstandorten in Höhen von 30–1.800 m wachsen. Bei den Indianern wurden die Pflanzen heilkundlich genutzt sowie als Gemüse gegessen. In Westeuropa ist die Art mancherorts eingebürgert.

Die Pflanzen bilden kräftige, verzweigende, kriechende und dunkelbraune Rhizome. Die Laubblätter stehen einzeln an bis zu 150 cm langen Stielen, die direkt aus dem Rhizom entspringen (reiten) und nach dem Verwelken eine spangenförmige Narbe hinterlassen. Die Laubblätter sind rundlich im Umriss, schildförmig, mehr oder weniger gelappt oder gespalten, bis 90 im Durchmesser. Noch vor dem Laubaustrieb erscheinen die rispigen, 15–20 cm im Durchmesser großen Blütenstände im Frühling und entspringen ebenfalls direkt aus dem Wurzelstock. Sie können bis 150 cm hoch werden, sind drüsig besetzt, flaumig behaart und tragen 5-zählige Blüten. Die Kelchblätter sind an der Basis verwachsen, länglich-oval, bis 3,5 mm und zurück gebogen. Die Kronblätter sind weiß oder hell rosa, länglich elliptisch oder oval, bis 7 mm lang. Die Blüten haben 10 Staubgefäße und 2 Fruchtknoten aus denen später 6–10 cm große, violette Balgfrüchte entstehen.


Abb. 1 Der Blütenstand der Darmera peltata erscheint im Vollfrühling noch vor den ersten Laubblättern, Privatgarten, 05.05.2016
Abb. 2 Die Blattstiele entspringen direkt aus dem Rhizom von Darmera peltata und tragen jeweils 1 Laubblatt. Japanischer Garten Leverkusen, 02.09.2015
Abb. 3 Die Laublätter der Darmera peltata sind schildförmig und rund im Umriss. Japanischer Garten Leverkusen, 02.09.2015
Abb. 4 An guten Standorten erreichen die Laubblätter der Darmera peltata bis 90 cm im Durchmesser. Japanischer Garten Leverkusen, 02.09.2015
Abb. 5 Darmera peltata eignet sich hervorragend für tropisches Design in feuchten, halbschattigen Lagen. Japanischer Garten Leverkusen, 02.09.2015
Abb. 6 Das schwarzbraune Rhizom der Darmera peltata. Japanischer Garten Leverkusen, 02.09.2015
Abb. 7 Noch ungeöffneter Blütenstand der Darmera peltata, Privatgarten im Frühling, 20.04.2016
Abb. 8 Geöffnete, hellrosafarbene, 5-zählige Blüte der Darmera peltata, Privatgarten im Frühling, 20.04.2016
Abb. 9 Darmera peltata wächst gerne an feuchten bis nassen Stellen, an oder etwas im Wasser. Japanischer Garten Leverkusen, 02.09.2015
Abb. 10 Der Blütenstand der Darmera peltata ist eine schirmförmige oder halbkugelige Rispe, Privatgarten, 05.05.2016
Abb. 11 Blütenstand der Darmera peltata zusammen mit einem Amerikanischen Stinktier-Kohl, Lysichiton americanum Hult. & H St. John., Gruga-Park, Essen, 30.04.2017
Abb 12 Hübscher Bestand mit Blütenständen der Darmera peltata im Gruga-Park, Essen, 29.04.2018
Abb 13 Hübscher Bestand mit Blütenständen der Darmera peltata im Gruga-Park, Essen, 29.04.2018


Der Gattungsname Darmera Voss wurde zu Ehren des deutschen Pflanzenfreunds Karl Darmer (1843–1918) etabliert. Das Art-Epitheton peltata leitet sich ab von lat. "peltatus" (= schildförmig) und beschreibt die Form des Laubblattes.

Schon seit 1873 ist der Schildbblatt-Steinbrech in Europa in Kultur, wird allerdings nur wenig angebaut. In Mitteleuropa sind die Pflanzen winterhart und eignen sich hervorragend zur Bach- oder Teichrandbepflanzung. Zudem sind sie schattenverträglich und tolerieren unterschiedliche Bodenverhältnisse. Für prächtigen Wuchs mit riesigen Blättern ist ein feuchter Standort im Halbschatten ratsam; und Geduld, denn die Pflanzen breiten sich nur sehr langsam im Laufe der Jahre über das Rhizom aus und bilden dann bei entsprechender Größe des Wurzelstocks ihre eindrucksvollen "tropischen" Blütenstände und Blätter.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.
Jäger, E. J., Ebel, F., Hanelt, P. & Müller, G. K. 2007: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, Band 5, Krautige Nutz- und Zierpflanzen. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 874 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Darmera peltata. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/darmera-peltata.html am Tg.Mo.Jahr.