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Equisetum arvense L.
  synonym: Allostelites arvensis (L.) Börner
                 Equisetum boreale Bong.
                 Equisetum calderi B. Boivin
                 Equisetum campestre Schultz
                 Equisetum saxicola Suksd.
Acker-Schachtelhalm, Duwock, Equisetaceae - Schachtelhalmgewächse
Frühlingblüher, III–IV, 15–50 cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Der Acker-Schachtelhalm tritt in Mitteleuropa fast überall gemein auf. Sein Verbreitungsgebiet ist zirkumpolar. Bevorzugt siedeln die Pflanzen auf Äckern, Ruderalflächen, Rohböden, Wiesen, Wäldern und gestörten Flächen. Die Pflanzen bilden unterirdische Ausläufer und Sprossknollen am Rhizom. Im zeitigen Frühjahr erscheinen vor oder mit den ährenlosen Sprossen die ährentragenden, 5–25 cm hohen, 3–5 mm im Durchmesser dicken, astlosen, weißlichen Sprosse, die nach der Blüte absterben. Die Ähren sind 1–4 cm lang mit markiger Achse. Die ährenlosen Sprosse sind grün, haben Stängelscheiden mit 6–18 dunkelbraunen Zähnen und meist gleich viele Rippen. Die Seitenäste sind 4–5-kantig, rauh und mehr oder weniger abstehend. Das erste Internodium ist länger als die zugehörige Stängelscheide.


Abb. 1 Fertiler Spross des Equisetum arvense auf einer Rasenfläche an der Akademie Mont Cenis in Herne-Sodingen, 22.04.2018, 74 m, 51° 32' 30 N, 07° 15' 21 O
Abb. 2 Fertiler Spross des Equisetum arvense auf einer Rasenfläche an der Akademie Mont Cenis in Herne-Sodingen, 22.04.2018, 74 m, 51° 32' 30 N, 07° 15' 21 O
Abb. 3 Spross des Equisetum arvense mit den dunkelbraunen Scheidenzähnen. Strauchsaum am Haus Kloster Loccum auf Langeoog, 13.08.2011, 7 m, 53° 45' 07 N, 07° 28' 58 O
Abb. 4 Ährenlose Sprosse des Equisetum arvense in einem Strauchsaum am Haus Kloster Loccum auf Langeoog, 13.08.2011, 7 m, 53° 45' 07 N, 07° 28' 58 O
Abb. 5 Noch nicht ganz ausgebildeter, steriler Spross des Equisetum arvense auf gestörter Fläche an der Landsberger Straße, München, 19.04.2019, 526 m, 48° 08' 27 N, 11° 31' 44 O
Abb. 6 Fertiler Spross des Equisetum arvense auf gestörter Fläche an der Landsberger Straße, München, 19.04.2019, 526 m, 48° 08' 27 N, 11° 31' 44 O
Abb. 7 Fertile Sprosse des Equisetum arvense auf einer Wiese in Wuppertal, 16.04.2020, 194 m, 51° 16' 02 N, 07° 10' 17 O
Abb. 8 Fertiler Spross des Equisetum arvense auf einer Wiese in Wuppertal, 16.04.2020, 194 m, 51° 16' 02 N, 07° 10' 17 O


Der Gattungsname Equisetum L. stammt von lat. "equus" (= Pferd) und lat. "saeta" (= Haar, Borste), nach den scheinbar blattlosen Ästen des Schachtelhalms, die der Nackenmähne der Pferde ähnlich sehen. Das Epitheton arvense stammt von lat. "arva" (= Ackerland), nach dem bevorzugten Standort.

Im naturnahen Garten, wo eine Ausbreitung unproblematisch ist, stellt der Acker-Schachtelhalm eine gute Ergänzung dar. Die Pflanzen harmonisieren mit Großblattstauden und tolerieren Störung klaglos. Die bizarren Ährensprosse im Frühjahr sind ein Blickfang. Will man eine Ausbreitung verhindern, ist eine Rhizomsperre notwendig.

Literatur
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Equisetum arvense. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/equisetum-arvense.html am Tg.Mo.Jahr.