Equisetum telmateia Ehrh.
synonym: Equisetum majus Garsault
Equisetum braunii Milde
Equisetum maximum Lam. p. p.
Riesen-Schachtelhalm, Equisetaceae - Schachtelhalmgewächse
Frühlingblüher, IV–V, 50–200 cm hoch, sommergrün, mehrjährig
Der Riesen-Schachtelhalm tritt in Mitteleuropa im Alpenraum verbreitet auf, ansonsten selten bis zerstreut mit großen Lücken. Sein Verbreitungsgebiet ist europäisch-westasiatisch und nordamerikanisch. Bevorzugt siedeln die Pflanzen in halbschattigen Mooren, Quellfluren, Bächen und Marschgebieten, gerne auf kalk- oder basenhaltigen Böden.
In Mitteleuropa repräsentiert der Riesen-Schachtelhalm mit bis zu 2 m Höhe die größte Art der Gattung. Die Pflanzen sind dimorph, mit fertilen (ährentragenden) und sterilen (ährenlosen) Sprossachsen. Im Frühjahr erscheinen zuerst die weißlich-braunen, ährentragenden Sprosse, während die weißlich-grünen, ährenlosen noch fehlen. Die ährentragenden Sprosse sind kurzlebig, deutlich kürzer, bis 30 cm, selten 50 cm hoch, mit einem Durchmesser von 5–15 mm und besitzen Scheiden mit 15–40 Zähnen. Die Ähren sind 4–8 cm lang, hohl und haben keine Äste. Hingegen sind die sterilen Sprosse elfenbeinfarben, an der Spitze eher grünlich, bis 2 m hoch, 1–2 cm im Durchmesser, reichlich quirlig mit grünen Ästen verzweigt, hohl mit Zentralhöhle bis 2/3 des Gesamtdurchmessers und undeutlich 20–40-rippig. Amerikanische Sippen haben meist grüne fertile Sprosse.












Der Gattungsname Equisetum L. stammt von lat. "equus" (= Pferd) und lat. "saeta" (= Haar, Borste), nach den scheinbar blattlosen Ästen des Schachtelhalms, die der Nackenmähne der Pferde ähnlich sehen. Das Epitheton telmateia leitet sich ab von gr. "telma" (= Pfütze, Morast), zu "telmatiaios" (= Sumpf-), nach dem Standort der Pflanzen.
Für feuchte Stellen im Garten ist Equisetum telmateia ein idealer, paläohistorischer Schachtelhalm, der dekorative Höhen erreicht. Die Pflanzen harmonisieren gut mit Großblattstauden und mögen feuchte Böden.
Literatur
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Equisetum telmateia. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/equisetum-telmateia.html am Tg.Mo.Jahr.