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Euphorbia esula L.
Esels-Wolfsmilch, Euphorbiaceae - Euphorbiengewächse
Erstfrühling-, Sommerblüher, VVII, 3080 cm hoch,
sommergrün, mehrjährig
Die Esels-Wolfsmilch tritt besonders im Norden und Osten von Mitteleuropa
auf und ist bevorzugt eine Stromtalpflanze, die Richtung Süden selten
wird oder ganz fehlt. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch, in Nordamerika
und dem nördlich-borealen Europa ist sie eingebürgert. Bevorzugt
siedeln die Pflanzen an eher trockeneren ruderalen Standorten, Wiesen,
Äckern und besonders den Ufersäumen in den Stromtälern.
Es sind sommergrüne Pflanzen mit einem schlanken, sich unterirdisch
ausbreitenden Rhizom. Die Stängel sind aufrecht, kahl, meist verzweigt,
oft mit kurzen, achselständigen Seitenzweigen. Die Laubblätter
sind länglich lanzettlich und über der Mitte am breitesten, sitzend,
38 cm lang, 0,31,0 cm breit, mithin länger und breiter als
die sehr ähnliche Zypressen-Wolfsmilch,
Euphorbia cyparissias L.
Nur der Mittelnerv ist prominent. Die Blütenstände sind
endständige, 713-strahlige Scheindolden, unter denen sich die
nicht blühenden Seitenzweige befinden. Die Tragblätter der
Einzelstrahlen sind rautenförmig. Die Nektardrüsen sind
hornförmig und an den Enden nicht verbreitert. Die Fruchtkapseln sind
rundlich, 3-furchig, kahl und mit runzeligen Warzen besetzt. Ameisen sorgen
für eine Verbreitung der Samen.
Manche Autoren sehen die ähnliche
Euphorbia cyparissias als
Synonym, beziehungsweise untergeordnete Art an. Dies beruht insbesondere
auf der in Asien zu beobachtenden, ausgeprägten Merkmalsbreite der E.
esula.
Abb. 1 Blühende Pflanze der Euphorbia esula im Kies-Sand-Uferstreifen des Rheins im Grind bei Stürzelberg, 15.05.2010, 34 m, 51° 09' 38 N, 06° 50' 26 O | Abb. 2 Pflanze der Euphorbia esula im Herbst am Rheinufer bei Düsseldorf-Hamm, 05.09.2009, 31 m, 51° 10' 41 N, 06° 44' 01 O |
Abb. 3 Pflanze der Euphorbia esula im Sommer im Kies-Ufer bei Niedrigwasser des Rheins im Grind bei Stürzelberg, 29.08.2009, 30 m, 51° 09' 40 N, 06° 50' 53 O | Abb. 4 Pflanze der Euphorbia esula in einer sandigen Wiese auf der Büdericher Insel, Wesel, 30.04.2016, 23 m, 51° 38' 27 N, 06° 36' 39 O |
Abb. 5 Blütenstand von Euphorbia esula in einer sandigen Wiese auf der Büdericher Insel, Wesel, 30.04.2016, 23 m, 51° 38' 27 N, 06° 36' 39 O | Abb. 6 Blüten von Euphorbia esula mit den hornförmigen Nektardrüsen, in einer sandigen Wiese auf der Büdericher Insel, Wesel, 30.04.2016, 23 m, 51° 38' 27 N, 06° 36' 39 O |
Abb. 7 Pflanze der Euphorbia esula im Sommer in den sandigen Wiesen oberhalb des Rheindeiches im Grind bei Stürzelberg, 29.08.2009, 30 m, 51° 09' 40 N, 06° 50' 53 O | Abb. 8 Blühender Bestand von Euphorbia esula im Kies-Sand-Uferstreifen des Rheins im Grind bei Stürzelberg, 15.05.2010, 34 m, 51° 09' 38 N, 06° 50' 26 O |
Abb. 9 Pflanze der Euphorbia esula in einer Felsflur an der Rheinbrohler Ley, 07.06.2021, 190 m, 50° 29' 12 N, 07° 20' 21 O | Abb. 10 Halbmondförmige Nektardrüsen der Euphorbia esula mit hornförmiger Spitze, in einer Felsflur an der Rheinbrohler Ley, 07.06.2021, 190 m, 50° 29' 12 N, 07° 20' 21 O |
Wahrscheinlich geht der Gattungsname Euphorbia L. auf den um
Christi-Geburt lebenden, mauretanischen König Juba II. zurück,
der Harz und Pflanzen der Euphorbien, wahrscheinlich der E.
mauritanica L., nach seinem Leibarzt Euphorbos benannte. Das Epitheton
esula ist etymologisch nicht eindeutig geklärt. Möglich
erscheint eine sprachliche Wurzel aus dem byzantinischen Reich, nach gr.
"oisya" (= Brand-Weide), die ähnlich lanzettliche Laubblätter
hat.
Die Esels-Wolfsmilch ist eine gut winterharte Euphorbie für den sonnigen
und warmen Standort. Es empfiehlt sich, eine Rhizomsperre einzubauen, da
die Pflanzen zur Ausbreitung über das Rhizom neigen.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen
Deutschlands. Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland.
Gefäßpflanzen: Grundband. Spektrum Akademischer Verlag,
Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Euphorbia esula.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/euphorbia-esula.html am Tg.Mo.Jahr.
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