Euphorbia rigida M. Bieb.
synonym: Euphorbia biglandulosa Desf.
Aufrechte Wolfsmilch, Euphorbiaceae - Euphorbiengewächse
Frühlingblüher, II–VII, 30–50 cm hoch, immergrün, mehrjährig
Die Aufrechte Wolfsmilch stammt aus dem südlichen und östlichen Mittelmeerraum bis zur Krim und dem westlichen Kaukasus, wo die Pflanzen in den Gras-Strauch-Gesellschaften der Garrigue und Macchie, aber auch auf gestörten Flächen, entlang von Wegen oder in Felsfluren wachsen; zumeist sind es kalkhaltige Standorte. In manchen warmen Regionen der Erde, wie beispielsweise in den westlichen USA, sind die Pflanzen eingebürgert. Euphorbiae rigidae sind silbrig-graue Pflanzen mit aufrecht wachsenden Sprossachen, die von lanzettlichen, lang zugespitzten Laubblättern bedeckt sind. Der Blütenstand ist eine 4–12-strahlige, terminale Scheindolde.
Wie für Euphorbien typisch werden die Blüten plus Hochblätter der Euphorbia rigida als Cyathium bezeichnet. Der Begriff leitet sich ab von gr. "kyathos" (= Schröpfgefäß) und beschreibt die becherartige Hülle aus Hochblättern unterhalb der Basis der Blüten, die man als "Ersatz" für die fehlenden Blütenblätter sehen kann. Cyathien sind meist grün oder gelblich und eher unscheinbar, bei E. rigida bestehen sie aus verwachsenen, gelappten, rundlichen, manchmal bewimperten Hochblättern. Die 4 Nektarrüsen sind halbmondförmig mit 2 kurzen, stumpf abgerundeten Hörnern. Die Früchte sind 3-kantige, weiche, bis 8 mm lange Kapseln, die jeweils 3 Kammern enthalten.
Wahrscheinlich geht der Gattungsname Euphorbia L. auf den um Christi-Geburt lebenden, mauretanischen König Juba II. zurück, der Harz und Pflanzen der Euphorbien, wahrscheinlich der E. mauritanica L., nach seinem Leibarzt Euphorbos benannte. Das Epitheton rigida stammt von lat. "rigidus" (= starr, steif), nach dem aufrechten Wuchs, als Abgrenzung zur ähnlichen Myrten-Wolfsmilch, E. myrsinites L., die eher niederliegend wächst.
Euphorbia rigida ist eine architektonisch wertvolle Euphorbie für das Sukkulentenbeet, den Steingarten oder das Alpinum. Die Pflanzen sind bis Z 7b hart und benötigen sonnige und trockene Plätze im Garten, am besten auf Kalk.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Polunin, O. 2006: Flowers of Greece and the Balkans. – Oxford University Press, Oxford, New York, 592 S.
Schönfelder, I. & Schönfelder, P. 2002: Kosmos Atlas Mittelmeer- und Kanarenflora. – Kosmos-Verlag, Stuttgart, 303 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Euphorbia rigida. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/euphorbia-rigida.html am Tg.Mo.Jahr.