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Filipendula ulmaria (L.) Maxim.
synonym: Filipendula denudata (J. Presl & C. Presl)
Fritsch
Spiraea
denudata J. Presl & C. Presl
Spiraea
ulmaria L.
Thecanisia
ulmaria (L.) Raf.
Echtes Mädesüß, Große Spierstaude, Rosaceae -
Rosengewächse
Frühsommerblüher, VIVIII, 50150 cm hoch,
mehrjährig
Das Echte Mädesüß tritt in Mitteleuropa fast überall
gemein auf, lediglich in den mitteldeutschen Trockengebieten verbreitet.
Das Verbreitungsgebiet ist europäisch-westasiatisch, in Nordamerika
ist die Art eingebürgert. Bevorzugt siedeln die Pflanzen auf nassen
bis feuchten Wiesen, an gewässernahen Standorten, in Auenwäldern
und entlang von Gewässern. Dort bildet Filipendula ulmaria die
Charakterart der Mädesüß-Uferfluren (Filipendulion). Typisch
für F. ulmaria sind die rötlichen Stängel und das
gefiederte, kräftig dunkelgrüne Blatt. Zwischen den 25
großen Fiedern finden sich mehrere, unregelmäßige, kleinere
Fiedern. Die doldenartigen Blütenstände sind weiß und tragen
kleine Einzelblüten mit je 5 Kron- und Kelchblättern wie es typisch
für Rosengewächse ist.
Abb. 1 Blütenstände von Filipendula ulmaria auf einer Feuchtwiese, Langeoog, 1 m, 53° 45' 03 N, 07° 34' 44 O | Abb. 2 Bestand von Filipendula ulmaria an einem feuchten Graben auf Langeoog, 1 m, 53° 45' 03 N, 07° 34' 44 O |
Abb. 3 Filipendula ulmaria in der Mädesüß-Uferflur eines Baches, Wuppertal-Erbschlö, 278 m, 51° 14' 22 N, 07° 13' 20 O | Abb. 4 Gefiedertes Laubblatt von Filipendula ulmaria, Wuppertal, Marscheider Bach 235 m, 51° 14' 21 N, 07° 14' 41 O |
Abb. 5 Blütenstand von Filipendula ulmaria in der Uferflur des Marscheider Bachs, Wuppertal, 235 m, 51° 14' 21 N, 07° 14' 41 O | Abb. 6 Rhizomstück von Filipendula ulmaria mit seitlichen Sprossen, über die sich die Pflanzen langsam ausbreiten. Bachflur, Ennepetal, 215 m, 51° 17' 49 N, 07° 20' 11 O |
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Abb. 7 Blühender Bestand der Filipendula ulmaria auf einer Extensivwiese am Vordergraseck oberhalb der Partnachklamm bei Garmisch-Partenkirchen, 27.09.2020, 916 m, 47° 27' 57 N, 11° 07' 27 O |
Ihren deutschen Namen hat das Echte Mädesüß durch die
süßlich nach Bittermandel riechenden Blüten, die zum
Aromatisieren von Getränken (Met) genutzt wurden. Auch der
süßliche Geruch beim Mähen (der Mahd) könnte eine
Erklärung sein. Wie für den populären Namen gibt es auch für
die lateinische Bezeichnung unterschiedliche etymologische Deutungen. Der
Gattungsname Filipendula Mill. setzt sich zusammen aus lat. "filum"
(= Faden) und lat. "pendulus" (= hängend) und verweist wahrscheinlich
auf den mehrköpfigen Wurzelstock, an dem faserige Seitenwurzeln
hängen. Das Epitheton ulmaria bezieht sich möglicherweise
auf die (entfernte) Ähnlichkeit der Blätter mir denen der Ulme.
Eine weitere Erklärung könnten die auch in der Ulmus rubra
Muhl. vorkommenden Salizylsäuren sein, die heute wie früher aus
beiden Arten gewonnen werden. Filipendula ulmaria ist die Namensgeberin
des Aspirin, benannt nach der alten, nicht mehr gültigen Bezeichnung
Spiraea ulmaria L.
Für den Garten ist Filipendula ulmaria durchaus eine Bereicherung,
auch wenn diese einheimische Art nur selten angeboten wird. Feuchte Stellen,
gerne neben einem Teich oder Wasserlauf, wären denkbare Möglichkeiten.
Kombinationen mit exotischen Stauden wirken wegen der filigranen Blüte
und dem Kontrast von roten Stängeln und grünem Blatt keinesfalls
altbacken.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen
Deutschlands. Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland.
Gefäßpflanzen: Grundband. Spektrum Akademischer Verlag,
Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Filipendula ulmaria.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/filipendula-ulmaria.html am Tg.Mo.Jahr.
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