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Fumaria officinalis L.
Gewöhnlicher Erdrauch, Papaveraceae - Mohngewächse
Frühling-, Sommerblüher, VX, 1530 cm hoch,
einjährig
Der Gewöhnliche Erdrauch tritt in Mitteleuropa gemein aus, lediglich
im höheren Bergland zerstreut. Ursprünglich stammt die Art aus
dem mediterranen und vorderasiatischen Raum und ist wahrscheinlich schon
in vorgeschichtlicher Zeit nach Mitteleuropa mit Handel und Besiedlung
verschleppt worden (Archäophyt). Heutzutage ist die Art ein Kosmopolit
und findet sich auf allen Kontinenten. Bervorzugt werden nährstoffreiche
Standorte an Äckern, Wegesrändern, Weinbergen oder Brachflächen
besiedelt, gerne auf basen- oder kalkhaltigen Böden. Die Pflanzen wachsen
aufrecht, aufsteigend oder klimmend. Die Laubblätter sind graugrün,
23-fach gefiedert, mit lanzettlichen Fiederchen. Die Blüten erscheinen
in 1045-blütigen Trauben, sind anfangs dicht. Die Krone wird aus
4 Kronblättern gebildet, die unterschiedlich gebaut sind. Das obere
ist nach unten spornartig verlängert, die äußeren sind
ausgerandet und das untere löffelartig und zugespitzt. Die Krone ist
bis 9 mm lang, rötlich bis purpurfarben und wie bei anderen Fumaria-Arten
an der Spitze dunkel gefärbt. Die 2 Kelchblätter sind 24
mm lang, schmaler als die Krone und fallen bald ab. Die einsamigen
Nussfrüchte sind schwach runzelig, breiter als hoch und oben etwas
eingedrückt.
Abb. 1 Blüten von Fumaria officinalis an einem Wegesrand am Hängeberg, Brilon, Sauerland, 16.07.2016, 501 m, 51° 22' 29 N, 08° 35' 39 O | Abb. 2 Aufrecht wachsende Pflanze der Fumaria officinalis auf einer gestörten Baustellenfläche in Wuppertal-Ronsdorf, 333 m, 51° 14' 16 N, 07° 12' 35 O |
Abb. 3 Blütenstände von Fumaria officinalis an einem Wegesrand am Hackelsberg bei Jois, Neusiedlersee, Burgenland, Österreich, 03.04.2017,190 m, 47° 57' 32 N, 16° 46' 39 O | Abb. 4 Graugrünes Laubblatt von Fumaria officinalis, Straßenrand bei Costa Rei, Sardinien, 20.10.2016, 12 m, 39° 16' 11 N, 09° 34' 39 O |
Abb. 5 Blüten und unreife Früchte von Fumaria officinalis an einem Straßenrand bei Costa Rei, Sardinien, 20.10.2016, 12 m, 39° 16' 11 N, 09° 34' 39 O | Abb. 6 Laubblätter der Fumaria officinalis auf einer gestörten Fläche in Stirpe, Westfalen, 22.04.2017, 90 m, 51° 37' 28 N, 08° 18' 41 O |
Abb. 7 Blütenstand der Fumaria officinalis auf einer gestörten Baustellenfläche in Wuppertal-Ronsdorf, 333 m, 51° 14' 16 N, 07° 12' 35 O | Abb. 8 Gefiedertes Laubblatt von Fumaria officinalis auf einer gestörten Fläche in Stirpe, Westfalen, 22.04.2017, 90 m, 51° 37' 28 N, 08° 18' 41 O |
Abb. 9 Pflanze der Fumaria officinalis an einem Straßenrand am Lago Albano, Italien, 04.02.2018, 298 m, 41° 45' 32 N, 12° 39' 11 O | Abb. 10 Blüte von Fumaria officinalis, Wegesrand am Vogelsangpass, Kaiserstuhl, 19.06.2019, 375 m, 48° 05' 10 N, 07° 41' 31 O |
Der Gattungsname Fumaria L. existierte schon vorlinnäisch und
stammt von lat. "fumus" (= Rauch). Mögliche Benennungsmotive wären
die dunkel gefärbte Spitze der Krone, die wie angeräuchert aussieht.
Weiters könnte die graugrüne Färbung der Laubblätter
und Stängel, die den Pflanzen ein rauchähnliches Aussehen geben,
oder die Nutzung der Art als Räucher- und Heilmittel schon bei den indigenen
Völkern Mitteleuropas. Das Epitheton officinalis kommt von lat.
"officina" (= Werkstatt), im Sinne von Apotheke, beziehungsweise Offizin,
und ergibt sich aus der arzneilichen Nutzung der Pflanzen.
Für den Garten ist Fumaria officinalis als einjährige Pflanze
durchaus attraktiv. In Steingärten, zwischen Kies oder auf offenen
Flächen können sich Bestände selbständig aussäen.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen
Deutschlands. Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland.
Gefäßpflanzen: Grundband. Spektrum Akademischer Verlag,
Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Fumaria officinalis.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/fumaria-officinalis.html am Tg.Mo.Jahr.
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