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Galium saxatile
L.
   synonym: Galium harcynicum Weigel
                  Galium helveticum Weigel
                  Galium saxatile var. hercynicum (Weigel) Nyman<

Harzer Labkraut, Rubiaceae - Rötegewächse
Ende Frühsommerblüher, VI–VIII, 10–40 cm hoch, immergrün, mehrjährig

Das Harzer Labkraut tritt in Mitteleuropa zerstreut bis verbreitet im nordwestlichen Flachland und den kalkfreien Mittelgebirgen auf, ansonsten ist es selten bis zerstreut. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch. Bevorzugt werden kalkfreie Rasen, Heiden und lichte Wälder besiedelt.

Es sind immergrüne Pflanzen, die kurze oberirdische Ausläufer bilden. Vegetative Sprosse sind niederliegend, blühende hingegen aufsteigend. Die Stängel sind 4-kantig und kahl. Die Laubblätter stehen zu 6 in Wirteln, sind lanzettlich bis verkehrt eiförmig, 1-nervig, stachelspitzig und randständig mit oder ohne Wimpern. Die Blüten sind 4-spaltig, weiß und stehen in pyramidenförmigen Scheindolden, bei denen es sich tatsächlich um Rispen handelt. Später bilden sich rauhe Früchte.


Abb. 1 Vegetative Sprossachsen des Galium saxatile sind niederliegend. Silikatsandfläche an den Berghalden in Marl-Hüls, 19.08.2017, 49 m, 51° 40' 49 N, 07° 08' 33 O
Abb. 2 Blühende Sprossachsen des Galium saxatile sind aufsteigend. Bodensaure Offenfläche im Oberfeldbachtal, Remscheid, 10.06.2017, 273 m, 51° 10' 47 N, 07° 17' 56 O
Abb. 3 Die Laubblätter stehen zu 6 in Wirteln. Galium saxatile auf einer bodensauren Offenfläche im Oberfeldbachtal, Remscheid, 10.06.2017, 273 m, 51° 10' 47 N, 07° 17' 56 O
Abb. 4 Pflanze des Galium saxatile auf einer Silikatsandfläche an den Berghalden in Marl-Hüls, 19.08.2017, 49 m, 51° 40' 49 N, 07° 08' 33 O
Abb. 5 Niederliegende Sprossachsen des Galium saxatile, Waldweg bei Ennepetal-Peddenöde, 01.09.2018, 278 m, 51° 16' 33 N, 07° 24' 42 O
Abb. 6 Blühende Sprossachsen des Galium saxatile, in einem Moor am Ewigen Meer, Ostfriesland, 15.06.2021, 5 m, 53° 32' 01 N, 07° 26' 09 O
Abb. 7 Blüte und 4-kantiger Stängel von Galium saxatile, in einem Moor am Ewigen Meer, Ostfriesland, 15.06.2021, 5 m, 53° 32' 01 N, 07° 26' 09 O
Abb. 8 Laubblätter des Galium saxatile mit Stachelspitze, Moor am Ewigen Meer, Ostfriesland, 15.06.2021, 5 m, 53° 32' 01 N, 07° 26' 09 O


Der Gattungsname Galium L. wurde schon in der Antike für das Labkraut genutzt, gr. "galion", allerdings weder mit eindeutigem Benennungsmotiv noch einer klaren Zuordnung, welche Sippen genau neben dem Labkraut in antiken Quellen gemeint waren. Das Epithon hercynicum leitet sich ab von lat. "Hercynia silvia" (= das nördlich der Donau gelegene Waldgebiet), übertragen nach dem Standort der Pflanzen in den Mittelgebirgen gemäßigter Breiten. Gelegentlich wird auch die Schreibweise harcynicum gebraucht. Das Epitheton saxatile stammt von lat. "saxatilis" (= Stein-), nach dem Standort der Art.

Immergrün, außerhalb der Blütezeit unscheinbar und im Frühsommer einen hübschen Blütenflor tragend - so kann man das genügsame Harzer Labkraut charakterisieren, welches einen sonnigen und warmen Standort auf saurem Boden bevorzugt.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Galium saxatile. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/galium-saxatile.html am Tg.Mo.Jahr.