Heliotropium europaeum L.
Europäische Sonnenwende, Boraginaceae - Boretschgewächse
Sommerblüher, VII–XI, 10–30(–50) cm hoch, sommergrün, einjährig
Die Europäische Sonnenwende stammt ursprünglich aus dem südeuropäischen bis westasiatischen und ist in Mitteleuropa schon vor 1.500 n. Chr. eingebürgert (Archäophyt). In Mitteleuropa ist die Art selten bis zerstreut im Rheinland und der Mosel anzutreffen, sonst fehlt sie fast ganz. Die Pflanzen besiedeln ruderale Standorte, Brachen, Weinberge und Äcker, bevorzugt auf Kalk. Die Pflanzen sind locker verzweigt, grün bis graugrün mit behaarten Stängeln und Blättern. Die Laubblätter sind eiförmig bis elliptisch, ganzrandig und haben einen Stiel. Die Blüten sitzen endständig, in doppelten Wickeln ohne Hochblätter. Die Kronen sind 2–4 mm im Durchmesser, weiß bis bläulichweiß und im Schlund gelb. Später bilden sich kahle oder behaarte Nüsschen, die zu 4 stehen.






Der Gattungsname Heliotropium L. leitet sich ab von gr. "helios" (= Sonne) und gr. "trope" (= Wendung), nach der Eigenschaft der Pflanzen, die Blüte nach dem Lauf der Sonne zu wenden. Das Epitheton europaeum beschreibt das Verbreitungsgebiet.
Heliotropium europaeum ist ein hübscher Spätsommerblüher für sonnige und warme Standorte im Steingarten oder dem mediterranen Beet. Arrangements mit Yuccas oder Sukkulenten sind ebenfalls sehr ansprechend. Damit sich die einjährigen Pflanzen selbständig im Garten halten, sind offene Flächen notwendig.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Schönfelder, I. & Schönfelder, P. 2002: Kosmos Atlas Mittelmeer. und Kanarenflora. – Kosmos-Verlag, Stuttgart, 303 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2017: Heliotropium europaeum. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/heliotropium-europaeum.html am Tg.Mo.Jahr.