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Helleborus odorus Waldst. & Kit. ex Willd.
Duftende Nieswurz, Wohlriechende Christrose, Ranunculaceae - Hahnenfußgewächse
Vorfrühlingblüher, II–V, 30–55 cm hoch, halbimmergrün, mehrjährig

Die Wohlriechende Christrose stammt aus Südost-Europa mit einem Verbreitungsschwerpunkt in Ex-Jugoslawien, aber auch in Nord-Bulgarien und Süd-Rumänien. Bevorzugt werden kalkreiche Standorte an Waldsäumen, in lichten Wäldern, Strauchgesellschaften, Wiesen und Felshabitaten besiedelt. Die Pflanzen haben ein kräftiges Rhizom und bleiben in durchschnittlichen Winter immergrün, während sie in kälteren Wintern das Laub verlieren. Die Laubblätter stehen basal, sind handförmig in ovale bis lanzettlichen Abschnitte geteilt, bis mit ungeteilten zentralen und in 3–5 Lappen geteilten seitlichen Abschnitten. Unterseits sind die Laubblätter dicht haarig, oberseits grün. Am Rand sind die Laubblätter gesägt und haben einen bis 28 cm langen Stiel. Der Blütenstiel ist verzweigt, anfangs kurz gestielt, später elongiert, mit 3–5 Einzelblüten, die becherförmig, grünlich-gelb und 6 cm im Durchmesser sind. Später bilden sich 3–5, grundständig verwachsene Karpelle (Fruchtblätter).

Abb. 1 Sich entfaltende Blüte des Helleborus odorus mit den Hochblättern, Privatgarten in Nettetal-Oirlich, 18.02.2016
Abb. 2 Geteiltes Hochblatt am Blütenstandsstiel von Helleborus odorus mit den Hochblättern, Privatgarten in Nettetal-Oirlich, 18.02.2016
Abb. 3 Grün-gelbliche Perigonblätter der becherförmigen Blüte des Helleborus odorus, Privatgarten in Nettetal-Oirlich, 18.02.2016


Nicht gesichert ist die Ableitung des Gattungsnamens Helleborus L. Schon vor Linné wurde der Begriff gr. "elleboros" für die zwei Arten Veratrum album L. (Weißer Germer) und H. niger genutzt, die beide als Niesreiz auslösende Pflanzen galten. Auch heute noch ist "elleboros" der neugriechische Name für die Christrose. Das Epitheton odorus stammt von lat. "odorus" (= riechend, duftend), nach den mehr oder weniger duftenden Blüten.

Helleborus odorus blüht schon im Winter oder zeitigen Frühjahr und ist daher eine interessante Ergänzung für den winterlichen Exotengarten. Die Pflanzen sind ausreichend hart bis Z 5 und bevorzugen einen hellen, halbschattigen bis schattigen Standort bei Gehölzen, im Unterwuchs von Bäumen oder im mediterranen Staudenbeet. Ideal ist ein kalkhaltiger Boden.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2017: Helleborus odorus. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/helleborus-odorus.html am Tg.Mo.Jahr.