Lathyrus sylvestris L.
Wald-Platterbse, Fabaceae - Hülsenfrüchtler, Hülsenfruchtgewächse
Hochsommerblüher, VII–VIII, 100–200 cm lang, sommergrün, mehrjährig
Die Wald-Platterbse tritt in Mitteleuropa verbreitet auf und siedelt an mäßig trockenen Gebüsch- und Waldrändern, Waldwegen und Ruderalstandorten entlang von Bahndämmen und Sandgruben, gerne auf Kalk.
Es sind lianenförmige Platterbsen, oft niederliegend, manchmal aufsteigend oder kletternd, mit ästigen und geflügelten Stängeln. Die Flügel der Stängel sind 2,5–6 mm breit und breiter als die Flügel der Blattstiele, die nur 0,5–1 mm breit sind. Alle Laubblätter sind 1-paarig gefiedert mit linealen bis lanzettlichen Blättchen, die 1–5 Längsnerven oder selten eine Netznervatur aufweisen. Der Blütenstand ist eine Traube und mit Stiel so lang wie die Tragblätter oder etwas länger. Er trägt 3–10 Blüten mit gelblichgrüner bis schmutzig rosa Krone, die Flügel sind purpurfarben. Später bilden sich Hülsen mit rauer Oberfläche.
Die Wald-Platterbsen sind ausdauernde Pflanzen, die eine Hauptwurzel und am Wurzelhals Erneuerungsknopsen bilden. Obwohl die Pflanzen unterirdische Ausläufer haben, kommt es nicht zur Ausbildung von Wurzelsprossen die nach Abtrennung eigenständig weiterleben können. Dieses Verhalten wird Pleiokormstaude genannt - im Gegensatz zu Arten, die durch Wurzelsprosse eigenständige Pflanzen bilden können.








Lathyrus sylvestris ist morphologisch nahe verwandt zum Lathyrus latifolius L., der Breitblättrigen Platterbse. Letztere hat Blatt-Flügel, die nicht schmaler als die Stängelflügel sind. Die Fiederblättchen sind zudem breit eiförmig mit 5–7 Längsnerven. Die Krone ist karminrot, blassrosa oder weiß. Häufig wird letztere Art als Zierpflanze verwendet.
Der Gattungsname Lathyrus L. wurde schon vorlinnäisch für die Platterbsen genutzt, gr. "lathyros" (= Saat-Platterbse). Ein Benennungsmotiv ist allerdings nicht eindeutig. Das Epitheton sylvestris stammt von lat. "silvestris" (= Wald, im Wald lebend), nach dem Naturstandort der Art.
Lathyrus sylvestris ist eine hübsche Staude für naturnahen Garten an einem sonnigen, am besten kalkhaltigen Standort.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Lathyrus sylvestris. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/lathyrus-sylvestris.html am Tg.Mo.Jahr.