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Leptospermum J. R. Forst. & G. Forst.
Teebaum, Myrtaceae - Myrtengewächse

Leptospermum umfasst etwa 250 Arten immergrünet neuseeländischet oder australischet Myrtengewächse, aus denen die ersten Siedler Tee-Ersatz herstellten. Im englischen Sprachraum werden sie daher Tea-Tree genannt. Von den zahlreichen Arten sind einige sehr frostresistent und dürften eventuell für eine langfristige Freilandkultur bei uns geeignet sein. Am Naturstandort wächst Leptospermum meist auf sauren, sehr armen Böden, von Seehöhe bis in subalpine Regionen. Insbesondere die subalpinen Arten bieten ein bisher kaum erforschtes Frostverhalten. Für die Freilandkultur bieten die immergrünen Büsche oder kleinen Bäume durch das feine, grazile Laub und die zierliche Blüte einen hohen ornamentalen Wert.

Abb. 1 Blüte eines Lepstospermum lanigerum, Kübelpflanze in einem Privatgarten, 11.07.2003
Abb. 2 Blüten des Lepstospermum scoparium 'Coral Candy' in einem Privatgarten in Penzance, Cornwall, 06.03.2018
Abb. 3 Sprossachsen und Laubblätter eines Lepstospermum myrtifolium in einem Privatgarten in Gloucester, England, 04.03.2018


Leptospermum arachnoides Gaertn. bleibt mit einer Höhe bis 1 m und Breite bis 1,5 m moderat. Das zierliche Blatt ist spinnenartig, heideähnlich. Die Blüte erscheint im Spätsommer und ist vollweiß. Mit einer Frosttoleranz von –12 °C oder mehr dürfte es ein Kandidat für die wintermilden Regionen sein. In winterkalten Regionen Kübelhaltung.

Leptospermum glaucescens S. Schauer stammt aus Tasmanien, und kommt dort in tiefen Ebenen bis ins subalpine Buschland vor. Vergesellschaftet mit Eucalyptus nitida Hook. f., Acacia mucronata Willd., Melaleuca squamea Labill. und Banksia marginata Cav. Wie bei anderen Leptospermum-Arten strauchiger Wuchs mit zierlichem Blatt, Höhe bis 2 m, –12 °C.

Leptospermum grandiflorum Lodd. bildet dichte Büsche oder kleine Bäume bis 5 m Höhe. Ein sehr guter Blüher mit relativ großen rot-weißen Blüten im Frühsommer. Frosttoleranz bisher –13 °C in Mitteleuropa ohne Schaden, wahrscheinlich wesentlich tiefer bei etablierten Exemplaren.

Leptospermum laevigatum, (Gaertn.) F. Muell. eine der größeren Leptospermum-Arten, bis maximal 6 m Höhe. Stammt aus Tas und NSW, –12 °C.

Leptospermum lanigerum (Aiton) Sm. stammt aus Tasmanien und Süd-Ost-Australien und kann Höhen bis 8 m erreichen, bleibt aber meist kleiner bis 1 m. Das grazile Laub und der in unserem Klima niedrige Wuchs, eignen sich hervorragend zur Dekoration des Trockenbeetes, die Blüten sind weiß und erscheinen im Frühjahr. Frosttoleranz mindestens –12 °C, wahrscheinlich sogar deutlich mehr, bis –16 °C haben Pflanzen in England schadlos überlebt. Leptospermum lanigerum dürfte für die wintermilden Regionen an einem sonnigen, geschützten Standort geeignet sein. Eventuell ist eine Haltung als ornamentale Pflanze im Kübel vorzuziehen.

Leptospermum namadgiensis Lyne aus subalpinen Standort in New South Wales ist bisher kaum getest, dürfte aber ein gewisses Potential für den Anbau im Freiland haben.

Leptospermum nitidum Hook. f., sehr robuste Art, die häufig in England kultiviert wird und dort unter der falschen Bezeichnung L. lanigerum v. grandiflorum angeboten wird. Höhe bis 2 m. Hübscher, kompakter Wuchs, etwa –15 °C.

Leptospermum riparium D. I. Morris, kleine strauchige Art bis 2 m Höhe mit hübschem, rötliche gefärbtem Neuaustrieb, Blüte weiß im Januar bis spätes Frühjahr, –5 bis –14 °C.

Leptospermum rupestre Hook. f. bildet kleine, zierliche Büsche bis 2 m Höhe. Die bis 1 cm großen weißen Blüten erscheinen im Frühsommer. Wahrscheinlich die härteste Art mit –20 °C in England.

Leptospermum scoparium J. R. Forst. & G. Forst. wird bis 3 m hoch, wobei die Sorte L. scoparium 'Pink Cascade' eher horizontal wächst und L. scoparium 'Apple Blossom' durch eine gefüllte, lilafarbenen Blüte gekennzeichnet ist. Leptospermum scoparium 'Crimson Glory' besitzt eine kräftig rote Blüte, Leptospermum scoparium 'Martini' hat eine pink farbene Blüte. Empfehlenswert ist ein sonniger und geschützter Standort, eventuelles Gießen in trockenen Wetterperioden. Vorerst nur in milden Regionen versuchenswert, da keine Erfahrung auf das Verhalten während eines Extremwinters besteht. Bisherige Minimumtemperatur –14 °C. Wegen des grazilen, silbrigen Laubes und der hübschen Blüte auch hervorragend als Kübelpflanze für die mediterrane Terrasse geeignet.

Referenzen

Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Leptospermum. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/leptospermum.html am Tg.Mo.Jahr.