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Leucojum vernum L.
Märzenbecher, Frühlings-Knotenblume, Amaryllidaceae -
Amaryllisgewächse
Vorfrühlingblüher, IIIV, 1030 cm
hoch, vorsommergrün, mehrjährig
Der Märzenbecher tritt im Süden und in der Mitte von Mitteleuropa
verbreitet bis zerstreut auf, Richtung Norden wird er selten oder fehlt ganz.
Das Verbreitungsgebiet ist europäisch. Bevorzugt siedeln die Pflanzen
in feuchten, mullreichen Laub- und Auwäldern, auf Nasswiesen und an
Ufern von Bächen. Die Pfanzen wachsen oft in größeren Gruppen.
Sie haben etwa 2 cm im Durchmesser große Zwiebeln, hohle, aufrechte,
12-blütige Stängel und 34 grundständige, dunkel
grasgrüne Blätter. Am Ende des Blütenstiels stehen 2 feine
Hochblätter (Spathae) zwischen denen sich eine papierartige Membran
spannt. Alle 6 Perigonblätter (Perigon deshalb, weil sich Kelch- und
Kronblätter nicht unterscheiden lassen) sind gleich lang, bilden eine
duftende, glockige Blüte, haben an der Spitze einen gelben oder grünen
Fleck. Später bilden sich birnenförmige, fleischige Kapseln mit
weißen, kugeligen Samen. Zum Sommer hin ziehen die Pflanzen ein.
Abb. 1 Leucojum vernum in einem Laubmischwald im Wutachtal, Schwarzwald, 05.04.2010, 646 m, 47° 50' 35 N, 08° 20' 55 O | Abb. 2 Blütenstiele von Leucojum vernum mit den 2 Hochblättern (Spathae) zwischen denen sich eine papierartige Membran spannt. Insel Hombroich, Neuss, 20.03.2021 |
Abb. 3 Leucojum vernum steht gerne in Gruppen, Wutachtal, Schwarzwald, 05.04.2010, 646 m, 47° 50' 35 N, 08° 20' 55 O | Abb. 4 Blüten des Leucojum vernum im Arboretum Liliental, Ihringen, Kaiserstuhl, 14.03.2015, 295 m, 48° 04' 07 N, 07° 40' 31 O |
Abb. 5 Lockerer Bestand des Leucojum vernum auf einer Wiese der Insel Hombroich, Neuss, 20.03.2021 | Abb. 6 Leucojum vernum mit gelben Perigonzipfeln im Botanischen Garten, Bochum, 20.03.2017 |
Abb. 7 Individuenreicher Bestand des Leucojum vernum im Arboretum Liliental, Ihringen, Kaiserstuhl, 14.03.2015, 295 m, 48° 04' 07 N, 07° 40' 31 O | Abb. 8 Blüte des Leucojum vernum mit gelben Perigonflecken, Insel Hombroich, Neuss, 20.03.2021 |
Der Gattungsname Leucojum L. stammt von gr. "leukos" (= weiß)
und gr. "ion" (= Veilchen), sozusagen als "Weißes Veilchen". In der
antiken Literatur wurden häufig Sammelnamen für aus heutiger
Sicht gänzlich unterschiedliche Arten oder Gattungen verwendet, so auch
hier. Das Veilchenmotiv könnte auf den veilchenähnlichen Geruch
der Blüte zurückzuführen sein. Das Epitheton vernum
stammt von lat. "ver" (= Frühling) und referiert auf den
Blühzeitpunkt.
Der Märzenbecher ist schon lange als Gartenpflanze in Kultur und als
Frühlingblüher beliebt. Die Pflanzen benötigen einen feuchten
Standort, im Schatten oder Halbschatten, allerdings ohne Staunässe.
Die Zwiebeln sollten etwa 30 cm tief gesetzt werden.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen
Deutschlands. Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland.
Gefäßpflanzen: Grundband. Spektrum Akademischer Verlag,
Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Leucojum vernum.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/leucojum-vernum.html am Tg.Mo.Jahr.
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