Limoniastrum monopetalum (L.) Boiss.
Strauch-Strandflieder, Bleiwurzgewächse, Plumbaginaceae
Sommerblüher, VI–IX, 30–120 cm hoch, immergrün, mehrjährig
Der Strauch-Strandflieder kommt fast im gesamten Küstenraum des Mittelmeers vor, wo er Salzmarschen und Sandstrände besiedelt. Im Marisma sind es die größten Sträucher, die wegen ihrer Größe und des silbrig glänzenden Aussehens rasch ins Auge fallen. Es sind basal verholzende Pflanzen, sie erreichen bis 120 cm Höhe, selten Mannshöhe, sind reichlich verzweigt und haben blau- bis silbriggrüne, sukkulente, 2–4 cm lange, spatelförmige Blätter. Die Blüten erscheinen im Sommer, vereinzelt bis in den Herbst, endständig in verzweigten, ährigen Blütenständen. Als Bleiwurzgewächs hat es eine 5-zipfelige, 1–2 cm breite, hübsche, rosa Blüte mit rundlichen Kronblättern. Unterhalb der Kronblätter liegen 3 Hochblätter, die sich dachziegelartig um die Kelchblätter legen. Der Kelch trägt 5 spitze Zähne.
Nicht mehr gültige Synonyme sind Limoniastrum articulatum Moench und Statice monopetala L. Die Salzextraktion beim Strauch-Strandflieder erfolgt über Salzdrüsen. Der Strauch-Strandflieder toleriert Übersandung und Freispülung relativ gut, treibt aus verholzten Pflanzenteilen wieder aus oder bewurzelt aus diesen neu. Er ist ein wichtiger Stabilisator des mobilen Untergrundes im Marisma.












Die Identifizierung des Limoniastrum monopetalum am Standort am Meer ist einfach. Lediglich bei der Portulak Salzmelde, Halimione portulacoides (L.) Aell., kann es außerhalb der Blütezeit schwierig sein, beide Arten auseinander zu halten, da beides dichte, silbrig glänzende Sträucher mit länglichen, oft senkrecht stehenden Blättern sind. Mit Blüte ist der Unterschied sofort augenfällig, denn L. monopetalum gehört zu den Bleiwurzgewächsen und hat auffällige, rosa Blüten. Die Blütenstandsachse wird zum Herbst hin kahl, da Blüten und Früchte rasch abfallen, beziehungsweise die gesamte Achse zerfällt beim Trocknen, während bei Halimione portulacoides die Früchte lange an den Pflanzen verbleiben.
Der Gattungsname Limoniastrum Fabr. geht zurück auf gr. "leimon" (= Feuchtwiese) und beschreibt den Standort der Art. Das Suffix -astrum hat eine vergröbernde Konnotation und deutet auf die entfernte Ähnlichkeit zu lat. "limonium" (= Limonium vulgare Mill.) hin. Das Epitheton monopetalum setzt sich zusammen aus gr. "mono" (= einzig, allein) und gr. "petalon" (= Blatt) und referiert auf das Kronblatt mit unklarem Benennungsmotiv.
Limoniastrum monopetalum wird in Südwesteuropa gelegentlich als Gartenpflanze kultiviert. Es sind sicherlich dekorative Pflanzen, allerdings gibt es in Mitteleuropa kaum Erfahrungen im Freiland. Inwiefern die halophilen Eigenschaften oder die Frosttoleranz limitierende Faktoren einer Freilandkultur sind, ist daher nicht geklärt. Lediglich die Toleranz auf Schwermetallbelastungen des Bodens wird als ausgezeichnet angesehen. Hier bietet sich also noch ein größeres Experimentierfeld.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Schönfelder, I. & Schönfelder, P. 2002: Kosmos Atlas Mittelmeer- und Kanarenflora. – Kosmos-Verlag, Stuttgart, 303 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2016: Limoniastrum monopetalum. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/limoniastrum-monopetalum.html am Tg.Mo.Jahr.