Lomatia myricoides Domin.
Gagel-Lomatie, Proteaceae - Proteagewächse
Sommerblüher, VI–VIII, 200–500 cm hoch, immergrün, mehrjährig
Die Gagel-Lomatie ist eine relativ häufige Lomatie aus dem Südosten Australiens, wo die Pflanzen in lichten Wäldern oder entlang von Wasserläufen an der Küste oder in den küstennahen Mittelgebirgen wachsen. Es sind immergrüne Sträucher bis 250 cm Höhe, seltener bis maximal 500 cm. Meist wachsen sie breit ausladend, manchmal aufrecht oder leicht überhängend mit wenig verzweigten Sprossachsen. Die Laubblätter sind einfach, linear, schmal länglich oder lanzettlich, mit oder ohne Zähnchen, bis 20 cm lang, mit oder ohne kurzen Stiel. Die Blütenstände erscheinen im Sommer als 10 cm lange, terminale oder axilläre Trauben oder Rispen mit grünlich-gelben Einzelblüten, die intensiv duften und jenen der Gattung Grevilla R. Br. ex Knight entfernt ähnlich sehen. Später bilden sich 20–30 mm lange Balgfrüchte mit zahlreichen geflügelten Samen, ähnlich dem Chilenischen Feuerbusch, Embothrium coccineum J. R. Forst. & G. Forst. Siehe auch Gattung Lomatia R. Br.


Der Gattungsname Lomatia R. Br. wird abgeleitet von gr. "lomation" (= kleiner Saum, Bordüre) nach den rundherum geflügelten Samen. Das Art-Epitheton myricoides beschreibt die Ähnlichkeit der Laubblätter und des Erscheinungsbildes der Pflanzen mit denen der Gagelsträucher, insbesondere des einheimischen Moor-Gagelstrauchs, Myrica gale L.
Die Gagel-Lomatie ist als Proteagewächs sicherlich an der Grenze der Winterhärte in Mitteleuropa. Bisher gibt es nur sehr wenige Erfahrungen mit einem Anbau im Freiland. Einzelberichte bis Z 7b sind mittelfristig < 20 Jahre durchaus Erfolg versprechend. Ideal ist ein saurer, nicht staunasser, auch mullreicher Boden. Wahrscheinlich ist Halbschatten bis lichter Schatten zu bevorzugen, auch wenn es hier noch nicht ausreichend Erfahrungen gibt. Jedenfalls dürfte ein Vermeiden von Wintersonne Trockenschäden durch Frost verhindern. In kalten Wintern oder Gärten außerhalb der wintermilden Regionen ist sicherlich Schutz ratsam, hier käme eine Reisigauflage oder das Umwickeln der unteren Strauchpartien in Frage. Auch dies ist sicherlich noch ein breites Experimentierfeld.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2015: Lomatia myricoides. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/lomatia-myricoides.html am Tg.Mo.Jahr.