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Lotus cytisoides L.
Geißkleeartiger Hornklee, Fabaceae - Hülsenfrüchtler
Frühlingblüher, IIIIV, 2030 cm hoch, immergrün,
mehrjährig
Der Geißkleeartiger Hornklee kommt im gesamtem Mittelmeerraum vor und
siedelt meist an den Felsküsten, im Gegensatz zum sehr ähnlichen
Kretischen Hornklee, Lotus creticus
L., der bevorzugt auf Sandstränden anzutreffen ist. Lotus cytisoides
tritt an den Felsküsten häufig in großen Beständen
auf und kann große, grüne oder graublaue Polster bilden. Die Pflanzen
sind mehr oder weniger behaart, mit fleischigen, 5-zähligen Blättern,
deren Blattspindel (zentrale Achse) so lang wie die beiden unteren
Blättchen ist. Die Blüten sind gelb, stehen in traubigen
Blütenständen zu 26, sind 814 mm lang und haben einen
Stiel, der 24 mal so lang wie das zugehörige Hochblatt ist. Das
Schiffchen ist kürzer als die Flügel und hat gelegentlich eine
purpurfarbene Spitze. Nach der Blüte bilden sich längliche
Hülsenfrüchte, die nach dem Aufspringen spiralförmig sich
einwinden.
Abb. 1 Sprossachsen des Lotus cytisoides mit ihren 5-zähligen, gefiederten Laubblättern, zwischen Granitfelsen am Strand von Villasimius, Sardinien, 22.10.2016, 4 m, 39° 07' 18 N, 09° 30' 33 O | Abb.2 Lotus cytisoides mit Zweitblüte im Herbst, am Strand von Villasimius, Sardinien, 22.10.2016, 4 m, 39° 07' 18 N, 09° 30' 33 O |
Abb. 3 Blütenstand des Lotus cytisoides am Strand von Villasimius, Sardinien, 22.10.2016, 4 m, 39° 07' 18 N, 09° 30' 33 O | Abb. 4 Teppichartiger Bestand von Lotus cytisoides am Strand von Villasimius, Sardinien, 22.10.2016, 4 m, 39° 07' 18 N, 09° 30' 33 O |
Das Genus Lotus L. ist kein einfaches Genus mit alleine mehr als 20
Arten im Südwesten Europas, die sich teilweise sehr ähnlich sehen
und oft nur anhand kleinerer Merkmale unterscheidbar sein. Kelchform, -bezahnung,
-größe, Blätter und Blüten sind Merkmale, die sich oft
nur mit einem Bestimmungsschlüssel eindeutig zuordnen lassen. Der sehr
ähnliche Kretische Hornklee, Lotus
creticus, hat eine Blattspindel sie nur 1/41/2 so lang wie
die untersten Blättchen ist und die Flügel sind kürzer als
das Schiffchen.
Der Gattungsname Lotus L. war schon vor Linné gebräuchlich,
bezeichnete aber eine Vielzahl von Gattungen, denen gemeinsam war, dass die
Früchte von Mensch und/oder Vieh gegessen wurden. Schon gr. "lotos"
und lat. "lotus" meinte eine Vielzahl essbarer Früchte, einschließlich
der nicht mit den Lotus-Pflanzen zu verwechselnden Lotos-Blumen,
Nelumbo Adans., welche die bekannten Wasserpflanzen sind. Das Epitheton
cytisoides setzt sich zusammen aus Cytisus L. (= Geißklee)
und gr. "-oeides" (= -ähnlich), zu geißkleeähnlich, nach
der Ähnlichkeit beider Gattungen.
Mit Lotus cytisoides gibt es nur sehr wenige Freilanderfahrungen in
Mitteleuropa. Es sind sicherlich dekorative Pflanzen, die durch die
Frühlingsblüte und den silbrigen, immergrünen Habitus bestechen.
Bei Freilandversuchen wäre ein warmer, sonniger und geschützter
Standort, am besten ohne großartige Konkurrenz im Steingarten
empfehlenswert.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Polunin, O. & Smythies, B. E. 1997: Flowers of South-West Europe.
Oxford University Press, Oxford, New York, 480 S.
Schönfelder, I. & Schönfelder, P. 2002: Kosmos Atlas Mittelmeer.
und Kanarenflora. Kosmos-Verlag, Stuttgart, 303 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2016: Lotus cytisoides.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/lotus-cytisoides.html am Tg.Mo.Jahr.
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