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Magnolia ×soulangeana Soul.-Bod.
  synonym: Magnolia lene Pépin
                 Magnolia speciosa Van Geel
                 Yulania ×soulangeana (Soul.-Bod.) D. L. Fu
Tulpen-Magnolie, Magnoliaceae - Magnoliengewächse
Frühlingblüher, IV–V, 3–8 m hoch, sommergrün, mehrjährig

Die Tulpen-Magnolie ist eine 1820 enstandene, gärtnerische Kreuzung der ostasiatischen Arten Magnolia denudata Desr. und M. liliiflora Desr. ohne Naturstandort. Es sind sommergrüne, meist mehrstämmige Bäume mit breit ausladender Krone und niederliegenden bis etwas aufsteigenden, meist krummen Stämmen. DieBorke ist hellbraun bis graubraun, feinrissig und schilfert in kleinen vieleckigen Platten ab. Die Laubblätter sind wechselständig, gestielt, 6–20 cm lang, 3–7 cm breit, ganzrandig, verkehrt eiförmig (obovat) bis elliptisch, oberseits kahl und hellgrün, unterseits behaart und graugrün.Die Blüten erscheinen kurz vor den Laubblättern, stehen einzeln, aufrecht und endständig, sind gestielt, 10–20 cm im Durchmesser und haben 9–12 glockenförmig nach innen geschlagene ("tulpenähnliche") Perigonblätter. Die Farbe der Perigonblätter ist innen meist weiß und kann außen von weiß, rosafarben, violett bis gelblich oder grün variieren. Die Sammelbalgfrüchte sind eiförmig bis zylindrisch, meist gebogen. Die Samen sind abgeflacht kugelig bis eiförmig, 1–2 cm lang mit rotem Arillus (Samenmantel). Zur Gattung Magnolia L.


Abb. 1 Sammelbalgfrucht (= Folliculum) der Magnolia ×soulangeana mit den roten Samen, Privatgarten, 25.10.2020
Abb. 2 Laubkrone der Magnolia ×soulangeana mit beginnender Herbstfärbung im Skulpturenpark Wuppertal, 24.10.2020
Abb. 3 Elliptisches, ganzrandiges Laubbatt einer Magnolia ×soulangeana im Skulpturenpark Wuppertal, 24.10.2020
Abb. 4 Feinrissige, graubraune Borke der Magnolia ×soulangeana an einem krummen Stamm. Skulpturenpark Wuppertal, 24.10.2020


Der Gattungsname Magnolia L. wurde zu Ehren des französischen Arztes und Botanikers Pierre Magnol (1638–1715) etabliert, der in der taxonomischen Forschung beispielsweise den Status der Familie einführte. Das Epitheton soulangeana wurde zu Ehren des französischen Züchters der Tulpen-Magnolie, Étienne Soulange-Bodin (1774–1846), etabliert.

Magnolia ×soulangeana dürfte die am häufigsten in Mitteleuropa angebaute Magnolia sein und ist winterhart bis Z 6. Die Blüte erscheint erscheint vor dem Laubaustreib und ist daher spätfrostgefährdet. Ideal ist ein humoser, nicht zu trockener Boden an einem halbschattigen bis sonnigen Standort als Solitär und im Gehölzgarten.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Magnolia ×soulangeana . – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/magnolia-soulangeana.html am Tg.Mo.Jahr.