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Matteuccia orientalis (Hook.) Trevis.
  synonym: Onoclea orientalis (Hook.) Hook.
                 Pentarhizidium orientale (Hook.) Hayata
                 Pteretis orientalis (Hook.) Ching
                 Pterinodes orientalis (Hook.) Kuntze
                 Struthiopteris orientalis Hook.
Östlicher Straußenfarn, Dryopteridaceae - Wurmfarngewächse
 oder: Onocleaceae - Perlfarngewächse
30–150 cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Der Östliche Straußenfarn stammt aus dem östlichen Asien (China, Indien, Japan, Korea, Russland und Taiwan), wo die Pflanzen in der Krautschicht der Wälder, an Waldrändern und Gewässern in Höhen von 1.000–2.700 über NN wachsen. Es sind sommergrüne Farne mit kräftigem, kurz kriechendem Rhizom und aufrechter, meist symmetrischer, trichterförmiger Wedelrosette. Am Ende ist das Rhizom aufsteigend und dicht von braunen, etwa 2 mm langen, papierartigen Spreuschuppen bedeckt. Wie der einheimischen Straußenfarn, Matteuccia struthiopteris (L.) Tod., besitzt auch der Östliche Straußenfarn zwei verschiedene Laubblatttypen: Einerseits nicht sporentragende Wedel, die nur der Assimilation dienen und daher Trophophylle (gr. "trophein" = ernähren) genannt werden. Diese sind steril und besitzen keine Vermehrungsorgane. Andererseits die Sporophylle (= "Sporenblätter"), die die Sporen tragen und der Vermehrung dienen. In der Saison werden zuerst die Trophophylle gebildet. Sie sind 2-fach gefiedert, 40–82 cm lang, 18–40 cm breit, oval bis 3-eckig, nach oben verschmälernd, dünn papierartig, grün, mit wenigen fadenförmigen Spreuschuppen. Die Wedelstiele sind 30–70 cm lang, bis 1 cm breit, an der Basis geschwollen, 3-eckig und mehr oder weniger dicht mit Spreuschuppen bedeckt. Es gibt 15–20 Paar wechselständiger, bis 3 cm entfernt stehender, schmaler, linear-lanzettlicher Fiederblätter mit sitzenden, halbelliptischen Fiederblättchen. Sporophylle haben einen 20–45 cm langen Wedelstiel, sind 12–40 cm lang, 5–10 cm breit, 1-fach gefiedert und elliptisch. Die Fiederblätter stehen eng, sind etwa 10 cm lang, etwa 0,5 cm breit, dunkel purpurfarben, linear und hart.

Abb. 1 Sporophyll der Matteuccia orientalis mit den linearen Fiederblättern, Privatgarten in Westerlo, Belgien, 13.08.2017
Abb. 2 Entrollender Wedel der Matteuccia orientalis, mit Vorjahres-Sporophyll links, Privatgarten, 10.04.2019
Abb. 3 Sich entrollender Wedel der Matteuccia orientalis mit Spreuschuppen auf der Wedelachse, Privatgarten, 19.04.2018
Abb. 4 Entrollende Wedel der Matteuccia orientalis im Frühling, Privatgarten, 10.04.2019
Abb. 5 Sich entrollende Wedelspitze der Matteuccia orientalis mit Spreuschuppen auf der Wedelachse, Privatgarten, 10.04.2019
Abb. 6 Kantiger Wedelstiel von Matteuccia orientalis mit weißen Haaren und Spreuschuppen, Privatgarten, 18.04.2018


Der Gattungsname Matteuccia Tod. wurden zu Ehren des italienischen Physiologen Carlo Matteucci (1811–1868) etabliert. Das Epitheton orientalis stammt von lat. "orientalis" (= östlich), nach der Herkunft der Art aus dem östlichen Asien.

Für all jene Gärtner, denen der einheimische Straußenfarn zu sehr wuchert, ist der Östliche Straußenfarn eine gute Wahl. Auch er macht Ausläufer, allerdings sind diese wesentlich kürzer und er bildet daher kompakte Kolonien. Der Farn bringt fernöstliches Flair in den Garten und passt hervorragend zu Bambus, Japanischen Gärten oder als Begleitpflanzung für Gartengewässer. Er toleriert eine Vielzahl von Standortbedingungen; kalkfrei, feucht und halbschattig wäre ideal.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2019: Matteuccia orientalis. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/matteuccia-orientalis.html am Tg.Mo.Jahr.