Musa ingens N. W. Simmonds
Asiatische Wildbanane, Musaceae - Bananen
Sommerblüher (in Mitteleuropa), VI–X, 10–15 m hoch, immergrün, mehrjährig
Musa ingens stammt aus Papua Neu Guinea, wo die Pflanzen in Regenwäldern auf 1350–1800 m über Meereshöhe vorkommen.
Musa ingens ist mit bis zu 15 m die höchste aller Bananen. Die aus den Blattscheiden gebildeten Pseudostämme messen bis 2 m im Durchmesser und je Horst wachsen meist nur wenige Schösslinge. Die Blattscheiden sind unterseits wachsartig bereift, oberseits rötlich-braun. Die Laubblätter sind lanzettlich-linear, bis 5 m lang, 1 m breit, grün mit bis zu 60 cm langem, tief rinnigem Blattstiel.
Die Blütenstände sind nickend bis hängend mit kräftigem, kahlem, bis 10 cm im Durchmesser großem Blütenstandsstiel. Zuerst erscheinen die hermaphroditen Blüten, später die männlichen. Es finden sich meist bis zu 20 Tragblätter mit hermaphroditen Blüten, je Tragblatt mit 16–25 Blüten. Die Tragblätter sind hinfällig, länglich, etwa 34 cm lang, 18 cm breit, ledrig. Der Fruchtknoten ist 5–6 cm lang, 1,2–1,4 cm breit, eckig, oben und unten leicht verjüngt und 3-lappig. Der zusammengesetzte Kelch ist 4,5 cm lang, an den hinteren Ecken verdickt und von 5 Lappen überragt. Der Griffel ist etwa 4 mm dick. Die 5 Staubblätter sind etwas kürzer als die Narbe. Der männliche Abschnitt ist etwa 1 m lang mit sehr auffälligen Narben am Ansatz der Tragblätter. Je Tragblatt finden sich 20–25 männliche Blüten in 2 Reihen. Die Tragblätter sind hinfällig , breit eiförmig, etwa 21 cm lang, 17 cm breit, dünn, ledrig, außen matt graulila und glänzend, innen blass cremefarben. Die männlichen Blüten sind etwa 7 cm lang, 5–6 mm breit. Die Kelche sind etwa 6 cm lang, tief gezähnt und an der Spitze orangefarben-gelb. Später bilden sich etwa 20 Reihen ("Hände") mi jeweils 16–25 Früchten. Reife Früchte sind etwa 18 cm lang, 3–4 cm breit, etwa 2 cm lang gestielt, leicht kantig, etwas abgeflacht. Die Samen sind glatt, eckig im Umriss, sehr variabel in der Form, dunkelbraun bis schwarz, etwa 7 mm lang. Siehe auch Gattung Musa L.
Der Gattungsname Musa wurde von Linné etabliert und ist schon in antiken Quellen vorhanden. Linné hatte hierfür die älteste Bezeichnung gewählt, die es für die Gattung gab. Welches Benennungsmotiv dem Namen allerdings zugrunde liegt, ist nicht klar. Zumindest ist es keine Ehrung von Antonius Musa, dem Leibarzt des Augustus, da das Idiom wesentlich älter als die Person Antonius Musa und wohl indochinesischen Ursprungs (von chin. "maozi" = üppige Frucht). Das Epitheton ingens leitet sich ab von lat. "ingens" (= riesig, gewaltig), eine passende Umschreibung.
Musa ingens ist eine imposante Banane mit aromatischen Früchten. Ihre enormen Ausmaße lassen sie nur bei entsprechenden Möglichkeiten als geeignet für eine Kultur erscheinen.
Referenz
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2024: Musa ingens. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/musa-ingens.html am Tg.Mo.Jahr.