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Musa thomsonii (King ex Baker) A. M. Cowan & Cowan
synonym:
 Musa ×sapientum fo. thomsonii King ex Baker
 Musa ×paradisiaca var. thomsonii (King ex Baker) King ex K. Schum.
Thomsons Banane, Bhutan-Banane, Musaceae - Bananen
Sommer- bis Winterblüher (in Mitteleuropa), VIII–IV, 3–5 m hoch, (sommer-) immergrün, mehrjährig

Musa thomsonii stammt aus Bhutan, Nordost-Indien und China (Yunnan), wo die Pflanzen in den Hartlaubwäldern der Gebirge wachsen. Die Pflanzen bilden regelmäßig Ableger und haben Scheinstämme bis 4,5 m Höhe, die an der Basis braun gefleckt sind, ansonsten grün; der Durchmesser beträgt 17,5–23,5 cm. Die Laubblätter haben bis 90 cm lange Stiele, sind schmal lanzettlich, bis 2,4 m lang und 0,6 m breit, anfangs bereift, später glänzend grün. Die männlichen Blütendeckblätter sind an der Spitze zurück geschlagen, rasch abfallend, oval, außen hell purpurfarben-braun mit blassen Streifen, innen gelb. Weibliche Blütendeckblätter sind oval-lanzettlich, zugespitzt. Die Blüten stehen in 2 Reihen zu etwa 18 Einzelblüten. Die Früchte sind bis 6 cm lang, etwa 1,5 cm breit, anfangs zur Spitze geneigt, später horizontal, mit schlankem, etwa 3,5 cm langem Stiel. Die Samen sind schwarz, unregelmäßig und 3,4 mm im Durchmesser.

Thomsons Banane ist morphologisch ähnlich der Musa flaviflora N. W. Simmonds, diese jedoch hat "male bracts reddish-brown outside, not streaked; young fruits spreading, shortly pedicelled" (Noltie 1994). Siehe auch Gattung Musa L.

Abb. 1 Fruchtstand und Blüten der Musa thomsonii in einem Laubwald in West-Bengal, Indien, August 2004, Photo K. C. Pradhan
Abb. 2 Scheinstamm und Laubblätter von Musa thomsonii in einem Laubwald in West-Bengal, Indien, August 2004, Photo K. C. Pradhan


Der Gattungsname Musa wurde von Linné etabliert und ist schon in antiken Quellen belegt. Linné hatte hierfür die älteste Bezeichnung gewählt, die es für die Gattung gab. Welches Benennungsmotiv dem Namen allerdings zugrunde liegt, ist nicht klar. Zumindest ist es keine Ehrung von Antonius Musa, dem Leibarzt des Augustus, da das Idiom wesentlich älter ist als die Person Antonius Musa und wohl indochinesischen Ursprungs (von chin. "maozi" = üppige Frucht) ist. Das Epitheton thomsonii wurde zu Ehren des schottischen Botanikers Thomas Thomson (1817–1878) etabliert, der zu sammen mit Joseph Dalton Hooker (1817–1911, Hook. f.) im Himalayagebiet Pflanzen erforschte.

Kultur und Überwinterung von Musa thomsonii sind ähnlich der anderen kältetoleranten Arten des östlichen Himalaya, wobei die Pflanzen im Sommer Terrasse oder Garten dekorieren können. Die Überwinterung erfolgt im kühl-temperierten Gewächshaus bei nicht weniger als –2 °C. Auspflanzversuche sollten mit größeren Exemplaren vorgenommen werden, die schon Kindel bilden, beziehungsweise ein Rhizom mit ausreichend Substanz haben. Winterlicher Schutz ist imperativ.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.
Noltie, H. J. 1994: Notes relating to the flora of Bhutan: 28. Eriocaulaceae (Eriocaulon), Musaceae (Musa), Cyperaceae (Actinoscirpus). – Edinburgh J. Bot., 51, 169–174.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2018: Musa thomsonii. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/musa-thomsonii.html am Tg.Mo.Jahr.