Startseite

Nolina microcarpa S. Watson
synonym:
Beaucarnea microcarpa (S. Watson) Baker
 Nolina caudata Trel.
Palmilla, Sacahuista-Nolina, Nolinaceae - Nolinagewächse
nbsp;oder: Asparagaceae - Spargelgewächse
Frühlingblüher, IV–VI, 30–140 cm hoch, immergrün, mehrjährig

Die Palmilla stammt aus Arizona, Neu-Mexiko und dem Norden Mexikos, wo die Pflanzen auf felsigen Hügeln, in lichten Wacholder-Kiefernwäldern und dem offenen Grasland in Höhen von 900–1.900 m über NN wachsen.

Die Pflanzen bilden ein senkrechtes, unterirdisches, verzweigendes Rhizom (Caudex) aus dem zahlreiche Blattschöpfe entspringen und dichte Horste bilden. Einzelne Pflanzen können einen Durchmesser von bis 2 m erreichen. Die Laubblätter sind linear, 80–130 cm lang, 5–12 mm breit, überhängend, flexibel, grün, mit glatten oder fein gesägten Rändern und ausgefranster Spitze. Die Blütenstände stehen oberhalb der Laubblattrosetten (suprafoliar), sind 30–150 cm hohe, 10–30 cm breite Rispen mit hinfälligen, 2–5 mm langen Hochblättern, die selten persistieren. Die Blüten sind weiß und 1,5–3,3 mm breit. Später bilden sich dünnwandige, knorpelige, abgeflachte, bis 6,4 mm lange Kapselfrüchte mit 1–2 mm langem, gestrecktem Fruchtstiel. Die Samen sind bis 3,4 mm lang. Siehe auch Gattung Nolina Michx.

Die Art ist variabel, kann aber neben dem Verbreitungsareal gut anhand der Blütenstände identifiziert werden, da diese deutlich suprafoliar stehen und deren Hochblätter rasch abfallen.


Abb. 1 Oberer Abschnitt des Blütenstandes einer Nolina microcarpa in einem Privatgarten in Rheinstetten, 23.06.2019
Abb. 2 Suprafoliarer, etwa 2 m hoher Blütenstand von Nolina microcarpa in einem Privatgarten in Rheinstetten, 23.06.2019
Abb. 3 Pflanzen der Nolina microcarpa im Schnee der Prärie am Highway 60 nahe dem Seneca See, Arizona, 05.02.2008, 1.484 m, 33° 45' 09 N, 110° 31' 02 W
Abb. 4 Pflanzen der Nolina microcarpa in einer Wacholder-Kiefern-Strauchgesellschaft am Highway 60 nahe dem East Salt River Canyon, Arizona, 05.02.2008, 1.415 m, 33° 46' 29 N, 110° 30' 18 W
Abb. 5 Alte Fruchtstände von Nolina microcarpa oberhalb des East Salt River Canyon, Arizona, 05.02.2008, 1.253 m, 33° 47' 31 N, 110° 29' 45 W
Abb. 6 Nolina microcarpa in der Prärie bei Globe, Arizona, 05.02.2008, 1.164 m, 33° 23' 27 N, 110° 45' 10 W
Abb. 7 Nolina microcarpa mit aufgesplissenen Laubblattspitzen im Pinus-Wacholder-Wald des Hualapai-Mountain, Arizona, 07.02.2008, 1.900 m, 35° 06' 24 N, 113° 53' 32 W
Abb. 8 Nolina microcarpa in der Savanne des Sonoita Creek Nature Preserve bei Patagonia, Arizona, 04.02.2008, 1.232 m, 31° 31' 49 N, 110° 46' 31 W
Abb. 9 Grünweiße Einzelblüte von Nolina microcarpa in einem Privatgarten in Rheinstetten, 23.06.2019
Abb. 10 Oberer Abschnitt des Blütenstandes einer Nolina microcarpa in einem Privatgarten in Rheinstetten, 23.06.2019
Abb. 11 Zwei Pflanzen der Nolina microcarpa an der Abbruchkante des East Salt River Canyon, Arizona, 05.02.2008, 1.253 m, 33° 47' 31 N, 110° 29' 45 W
Abb. 12 Typische Prärie mit zahlreichen Pflanzen der Nolina microcarpa im Prescott Valley, Arizona, 09.02.2008, 1.580 m, 34° 39' 23 N, 112° 15' 01 W


Der Gattungsname Nolina Michx. wurde zu Ehren des französischen Gärtners Abbé C. P. Nolin etabliert. Das Epitheton microcarpa stammt von gr. "mikros" (= klein) und gr. "karpos" (= Frucht), zu "kleine Frucht", nach den besonders im Vergleich zur N. parryi S. Watson (die mit ihrem Verbreitungsareal an N. microcarpa angrenzt) deutlich kleineren Früchten.

Nolina microcarpa ist an warmer, sonniger Stelle im mitteleuropäischen Garten winterhart. Ideal ist ein gut drainierter, abgemagerter Boden. Blühende Pflanzen sterben nicht ab, sondern meist nur der blühende Schopf. Aus dem Rhizom können zudem neuen Schöpfe gebildet werden. Die Pflanzen wachsen horstig ohne Ausläufer.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Nolina microcarpa. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/nolina-microcarpa.html am Tg.Mo.Jahr.