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Odontites vulgaris Moench
synonym:
 Euphrasia odontites L.
 Euphrasia rubra Baumg.
 Euphrasia serotina Lam.
 Odontites ruber Gilib.
 Odontites rubra Opiz
 Odontites serotinus (Lam.) Dumort.
 Odontites vernus ssp. pumilus Pedersen
 Odontites vernus ssp. serotinus Corb.
Roter Zahntrost, Gewöhnlicher Zahntrost, Orobanchaceae - Sommerwurzgewächse
Spätsommerblüher, VII–X, 15–50 cm hoch, sommergrün, einjährig

Der Rote Zahntrost tritt in Mitteleuropa zerstreut bis verbreitet auf. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch-asiatisch. Bevorzugt siedeln die Pflanzen auf Weiden, Trittrasen, Brachäckern und Ruderalstandorten wie Weg- oder Grabenrändern.

Die Pflanzen sind einjährig und wachsen aufrecht. Die Stängel sind vom Grund an verzweigt, mit 3–12 Paar fast rechtwinkelig abstehenden und bogig aufsteigenden Seitenästen. Die Laubblätter sind kreuzgegenständig, schmal lanzettlich und entfernt gekerbt. Die Blütenstände sind einseitswendige Trauben. Die Einzelblüten sind fleischig rosafarben, 9–12 mm lang, filzig behaart und haben Staubblätter, die so lang wie die Krone sind und am Ende zottig behaart. Die Griffel ragen weit aus der Krone heraus. Die Hochblätter sind meist kürzer als die Blüte. Die Kelche sind glockig und haben 4 lanzettliche Zähne. Später bilden sich eiförmige, 4–5 mm lange, behaarte Kapselfrüchte.

Die Pflanzen sind Wurzel-Halbparasiten, weshalb die Gattung unter die Orobanchaceae eingeordnet wird. Das Pflanzenspektrum auf welchem der Rote Zahntrost schmarotzert, umfasst hauptsächlich Gräser.


Abb. 1 Pflanze des Odontites vulgaris in einer Graudünen-Grasflur am Ostende auf Langeoog, 27.07.2016, 1 m, 53° 45' 03 N, 07° 37' 13 O
Abb. 2 Fruchtkapseln von Odontites vulgaris mit langen Griffelresten, Wegesrand am Jakobsberg, Ockenheim, 18.09.2021, 229 m, 49° 55' 54 N, 07° 58' 21 O
Abb. 3 Pflanze des Odontites vulgaris zusammen mit dem Strand-Tausendgüldenkraut, Centaurium littorale (Turner) Gilmour, in einer Graudünen-Grasflur am Ostende auf Langeoog, 27.07.2016, 1 m, 53° 45' 04 N, 07° 37' 14 O
Abb. 4 Einseitswendiger Blütenstand von Odontites vulgaris an einem Wegesrand am Ostende auf Langeoog, 24.07.2016, 2 m, 53° 44' 58 N, 07° 35' 32 O
Abb. 5 Fruchtkapseln mit behaarten Kelchen bei Odontites vulgaris an einem Wegesrand am Ostende auf Langeoog, 24.07.2016, 2 m, 53° 44' 58 N, 07° 35' 32 O
Abb. 6 Hell purpurfarbene Blüten von Odontites vulgaris an einem Wegesrand am Ostende auf Langeoog, 24.07.2016, 2 m, 53° 44' 58 N, 07° 35' 32 O
Abb. 7 Massenbestand des Odontites vulgaris in einer Graudünen-Grasflur am Ostende auf Langeoog, 27.07.2016, 1 m, 53° 45' 00 N, 07° 37' 12 O
Abb. 8 Weiß blühende Pflanze des Odontites vulgaris in einer Graudünen-Grasflur am Ostende auf Langeoog, 27.07.2016, 1 m, 53° 45' 02 N, 07° 37' 11 O
Abb. 9 Rosafarbene Blüten von Odontites vulgaris an einem Waldweg unterhalb der Burgruine Hammerstein, Mittelrhein, 16.09.2021, 170 m, 50° 28' 19 N, 07° 21' 31 O
Abb. 10 Verzweigende Pflanzen von Odontites vulgaris an einem Waldweg unterhalb der Burgruine Hammerstein, Mittelrhein, 16.09.2021, 177 m, 50° 28' 13 N, 07° 21' 29 O


Der Gattungsname Odontites Ludw. leitet sich ab von gr. "odontes" (= Zähne), nach den gezähnten Kelchblättern, besonders des O. vulgaris. Das Epitheton vulgaris stammt von lat. "vulgaris" (= allgemein bekannt, gewöhnlich).

Der Rote Zahntrost wird nur selten als Zierpflanze genutzt, da er einjährig ist. Der Standort sollte sonnig sein, auch sandig und offene Bodenstellen zur Selbstaussaat aufweisen.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Odontites vulgaris. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/odontites-vulgaris.html am Tg.Mo.Jahr.