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Olearia Moench
Gänseblümchensträucher, Asteraceae (= Compositae) - Korbblütler

Bei Olearia handelt es sich um eine Gattung von etwa 60 Arten aus dem australasiatischen Raum. Einschließlich der Züchtungen, Sorten und Hybriden sind weit über 130 Taxone bekannt. Es sind Kräuter, immergrüne Sträucher oder Bäume mit meist ledrigen, einfachen und unterseits weiß-wollig bedeckten Laubblättern. Die Blütenkörbchen stehen einzeln oder zu mehreren. Die Strahlenblüten sind weiß, purpurfarben oder blau, gelegentlich fehlend. Die Röhrenblüten sind hermaphrodit, röhrenförmig, weiß, gelb oder purpurfarben. Später bilden sich Achänenfrüchte mit einem Pappus (= "Fallschirm") aus Borstenhaaren.

Die Kultur der Gänseblümchensträucher ist relativ einfach, da die meisten Arten anspruchslos sind und verschiedenste Bodentypen vertragen, auch kalkhaltige. Der Boden sollte jedoch nicht zu stark verdichtet sein, gut drainieren und idealerweise mager und phosphatarm. Der Schnitt kann im Sommer nach der Blüte erfolgen. Auch starken Rückschnitt vertragen die meisten Arten problemlos. Unter den Gänseblümchensträuchern gibt es einige, die ausreichend hart für eine Freilandkultur zumindest in Z 8 in Mitteleuropa sind. Bei kalten, austrocknenden Winden ist es empfehlenswert, die Pflanzen mit Mulch vor einem Durchfrieren des Bodens zu schützen. In winterkalten Regionen ist eine Kübelhaltung vorzuziehen.

Der Gattungsname Olearia wurde zu Ehren von Adam Olearius (= Oelschläger, 1603–1671), einem deutschen Botaniker, etabliert.


Abb. 1 Reichlich blühende Olearia ×haastii im Hochsommer; seit 1995 ohne Schutz in einem Privatgarten in Z 7b angebaut und 2021 noch gut gedeihend. 09.08.2003
Abb. 2 Blühende Sprossachse der gärtnerischen Hybride Olearia 'Waikariensis' in einem Privatgarten, 06.08.2003
Abb. 3 Der Gesamtblütenstand von Olearia 'Waikariensis' ist eine gestauchte Traube ("Ebenstrauß"), Privatgarten, 06.08.2003
Abb. 4 Wechselständige, am Rand zurück geschlagene Laubblätter der Olearia nummularifolia, Privatgarten, 19.02.2006
Abb. 5 Sprossachsen der Olearia macrodonta mit grünen Laubblättern und graubraunen Zweigen, Privatgarten, 08.04.2018
Abb. 6 Fruchtstände der Olearia macrodonta in einem Privatgarten in Penzance, Cornwall, 06.03.2018
Abb. 7 Rosafarbene Blüten der Olearia phlogopappa 'Comber's Pink' in einem Privatgarten, 02.05.2018
Abb. 8 Hellbraune, länglich abschilfernde Rinde von Olearia ×mollis 'Zennoriensis' in einem Privatgarten, 09.05.2018
Abb. 9 Laubblätter und behaarte Knospen von Olearia ×mollis 'Zennoriensis' in einem Privatgarten, 09.05.2018
Abb. 10 Aufrechter, locker verzweigender Wuchs der Olearia ×mollis 'Zennoriensis' in einem Privatgarten, 09.05.2018
Abb. 11 Kräftig gezähnte Laubblätter von Olearia ×mollis 'Zennoriensis' in einem Privatgarten, 09.05.2018
Abb. 12 Laubblätter und dunkel rosafarbene Blüten von Olearia phlogopappa in einem Privatgarten, 08.04.2018


Olearia algida N. A. Wakefield stammt aus Australien und Tasmanien. Kleine Sträucher mit weißen jungen Zweigen.

Olearia macrodonta Baker ist ein bis 6 m hoher Strauch oder kleiner Baum aus Neuseeland. Die Art ist winterhart bis Z 8. Typischerweise löst sich die Borke an älteren Exemplaren in langen Streifen. Junge Zweige sind wollig behaart und kantig, später kahl. Die Laubblätter sind wechselständig, bis 10 cm lang und 4 cm breit, länglich oval, leuchtend grün, oberseits kahl, unterseits silbrig wollig, mit welligem, gezähntem Rand und bis 15 mm langem Blattstiel. Der Blütenstand ist eine gestauchte, 8–15 cm breite Traube. Die Blütenköpfchen sind 1 cm im Durchmesser, haben weiße Strahlenblüten und wenige, gelbe Röhrenblüten.

Olearia ×haastii Hook. f., der Maßliebchenstrauch, stammt aus Neuseeland und ist ein 1–3 m hoher, immergrüner Strauch, der bis Z 7b winterhart ist. Es ist eine Hybride von O. avicenniaefolia Hook. f. und O. moschata Hook. f. Die Pflanzen sind reich verzweigt. Junge Zweige sind weiß oder grau, wollig behaart, später kahl. Die Laubblätter sind wechselständig, bis 2,5 cm lang und 1 cm breit, oval oder eiförmig, ganzrandig, leuchtend grün, oberseits kahl, unterseits weiß-wollig, mit 3 mm langem Blattstiel. Der Blütenstand ist eine gestauchte, 5–8 cm breite Traube. Die Blütenköpfchen sind 8 mm im Durchmesser, haben weiße Strahlenblüten und gelbe Röhrenblüten.

Olearia ×mollis 'Zennoriensis' nom. inv., ist ein 2–3 m hoher, immergrüner Strauch, der möglicherweise der O. ilicifolia Hook. f. zuzurechnen ist. Die Pflanzen sind locker verzweigt mit hellbrauner, in länglichen Streifen abschilfender Rinde. Die Laubblätter sind wechselständig, bis 10 cm lang und 1,5 cm breit, schmal länglich, kräftig gezähnt, oberseits leuchtend grün und kahl, unterseits weißhaarig. Der Blütenstand ist eine gestauchte Schirm-Traube. Die Blütenköpfchen haben weiße Strahlenblüten und gelbe Röhrenblüten. Winterhärte Z 8b.

Olearia nummularifolia Hook. f. ist ein Strauch bis 3 m Höhe aus Neuseeland, der an geschützter Stelle bis Z 8 winterhart ist. Junge Zweige sind weiß bis gelblich, wollig behaart, später kahl. Die Laubblätter sind dicht wechselständig, bis 1 cm lang und 0,6 cm breit, oval bis fast rund, gelblich-grün, oberseits kahl, unterseits weiß bis gelblich wollig, mit zurück geschlagenem Rand und kurzem, etwa 1 mm langem Blattstiel. Der Blütenköpfchen stehen einzeln, sind 3–5 mm im Durchmesser, duften, haben 3–5 weiße Strahlenblüten und 5–12 cremefarbene bis blass gelbe Röhrenblüten.

Olearia phlogopappa DC., der Flammende Gänseblümchenstrauch, stammt aus Südost-Australien (New South Wales und Victoria) und Tasmanien. Es gibt eine Reihe von farbenfrohen Kultivaren, die leider kaum winterhart sind, sich eher für Z 8b bis 9 eignen.

Olearia 'Waikariensis' ist wahrscheinlich eine gärtnerische Hybride unbekannter Herkunft, die sehr ähnlich der Olearia ×haastii ist. Es ist ein kompakter, bis 2,5 m hoher, immergrüner Strauch. Die Laubblätter sind größer als bei Olearia ×haastii, bis 7,5 cm lang, elliptisch und unterseits silbrig-weiß wollig. Die Winterhärte dürfte grenzwertig in Z 8 sein.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Olearia. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/olearia.html am Tg.Mo.Jahr.