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Paulownia tomentosa (Thunb.) Steud.
synonym: Bignonia tomentosa Thunb.
Incarvillea
tomentosa (Thunb.) Spreng.
Paulownia
imperialis Siebold & Zucc.
Blauglockenbaum, Paulownie, Scrophulariaceae - Braunwurzgewächse
Frühlingblüher, IVV, bis 20 m hoch, sommergrün,
mehrjährig
Der Blauglockenbaum stammt ursprünglich aus Zentral- und West-China.
Er ist in Europa schon lange in Kultur und inzwischen eingebürgert.
Bevorzugt tritt er an städtischen Ruderalstandorten, entlang von
Bahndämmen und befestigten Flussufern auf. Die Bestände sind zunehmend
und es ist wahrscheinlich, dass sich die Art fest etablieren wird. In Nordamerika
ist die Art ebenfalls eingebürgert.
Die Pflanzen wachsen meist einstämmig, seltener mehrstämmig, bilden
bei Störung Wurzelausläufer, sind sommergrün und können
bis 20 m Höhe erreichen. Die Borke ist grau. Die Laubblätter sind
gegenständig, lang gestielt und im Umriss breit herzförmig. Durch
geeignete Pflegemaßnahmen (jährlicher Schnitt) können die
Laubblätter bis 50 cm oder mehr im Durchmesser erreichen. Die Krone
der Paulownie ist breit, junge Triebe sind behaart, später kahl. Die
Blüten erscheinen im Frühjahr und stehen in aufrechten, traubigen
Blütenständen. Die Einzelblüten haben rosa-violette bis blaue
Kronen. Ungeschnittene Exemplare blühen reichlich, während geschnittene
Pflanzen riesige Blätter bilden und blühfauler sind.
Abb. 1 Blühender Baum der Paulownia tomentosa im Frühling, Gruga Park Essen, 25.04.2004 | Abb. 2 Prächtige Blütenstände der Paulownia tomentosa im Europa Park, Rust, 22.04.2014 |
Abb. 3 Großes, "tropisches" Blatt der Paulownia tomentosa in einem Privatgarten, 04.09.2004 | Abb. 4 Traubiger, aufrechter Blütenstand der Paulownia tomentosa im Europa Park, Rust, 22.04.2014 |
Abb. 5 Traubige, hängende oder aufsteigende Fruchtstände der Paulownia tomentosa in einem Privatgarten in Winchester, Virginia, 17.10.2019 | Abb. 6 Blütenknospen der Paulownia tomentosa im Herbst, auch diese sind wie die jungen Zweige und Laubblätter behaart. Gruga Park Essen, 13.09.2014 |
Abb. 7 Gleichzeitig Blütenknospen, grünliche Fruchtstände und bräunliche, alte Fruchtkapseln der Paulownia tomentosa, Gruga Park Essen, 13.09.2014 | Abb. 8 Mehrstämmig austreibende Paulownia tomentosa nach Rückschnitt, Arboretum Lilienthal, Ihringen, Kaiserstuhl, 28.05.2018, 312 m, 48° 04' 14 N, 07° 40' 31 O |
Abb. 9 Tropisches Arrangement von Musa basjoo Siebold & Zucc. ex Linuma und Paulownia tomentosa, Privatgarten, 09.06.1998 | Abb. 10 Blüten der Paulownia tomentosa mit den röhrig verwachsenen Kronen, Europa Park, Rust, 22.04.2014 |
Abb. 11 Verwildertes Jungexemplar der Paulownia tomentosa am Rheinufer bei der Wettsteinbrücke, Basel, 11.10.2014 | Abb. 12 Baum der Paulownia tomentosa im Herbst mit reichlich Früchten und teilweise schon entlaubter Krone am Wasserfall Sopot in Montenegro, 11.10.2015, 30 m, 42° 30' 48 N, 18° 40' 53 O |
Abb. 13 Spontaner Sämling der Paulownia tomentosa an einem Straßenrand auf der Halbinsel Babin Kuk in Dubrovnik, Kroatien, 09.10.2015, 25 m, 42° 39' 46 N, 18° 04' 18 O | Abb. 14 Alter Baum der Paulownia tomentosa mit Fruchtständen und Blüten im Knospenstadium. Im Zentrum von Muravera, Sardinien, 12.10.2016 |
Abb. 15 Baum der Paulownia tomentosa mit reichlich Früchten, an einem Straßenrand in Maastricht, Niederlande, 19.06.2017 | Abb. 16 Spontan aufkommende Jungpflanze der Paulownia tomentosa im Edith J. Carrier Arboretum, Harrisonburg, Virginia, 13.10.2019 |
Abb. 17 Baum der Paulownia tomentosa in einer Natursteinwand am Chesapeake and Ohio Canal, Georgetown, Washington D.C., 06.10.2019 | Abb. 18 Jungpflanzen der Paulownia tomentosa in einer Natursteinwand am Chesapeake and Ohio Canal, Georgetown, Washington D.C., 06.10.2019 |
Abb. 19 Graubraune, rissige Borke einer Paulownia tomentosa im Virginia State Arboretum bei Boyce, Virginia, 17.10.2019 | Abb. 20 Baum der Paulownia tomentosa im Virginia State Arboretum bei Boyce, Virginia, 17.10.2019 |
Abb. 21 Großes Laubblatt einer Paulownia tomentosa in einem Privatgarten, 25.07.2003 | Abb. 22 Großer, alter, blühender Baum der Paulownia tomentosa in einem Privatgarten in Wuppertal, 12.05.2022 |
Der Gattungsname Paulownia Sieb.& Zucc. wurde zu Ehren der
Zarentochter Anna Paulowna (17951865) etabliert. Das Epitheton
tomentosa stammt von lat. "tomentum" (= feinfilzig) und bezieht sich
auf die wollige bis filzige Behaarung junger Triebe.
Paulownia tomentosa ist gut hart, sollte frühestens als
23-Jährige gepflanzt werden und in winterkalten Regionen einen
geschützten Standort erhalten. Insbesondere Jungtriebe, unausgereiftes
Holz oder Jungpflanzen sind empfindlich auf starke Fröste. Eventuell
sollten in den ersten 23 Jahren Jungpflanzen geschützt werden.
Reisigumlage oder lockeres Frostschutzvlies sollte ausreichend sein. Etablierte
Bäume sind sicherlich hart bis Z 7a.
Beachten Sie den Platzbedarf bei erwachsenen Pflanzen. Allerdings ist sie
gut schnittverträglich, so dass die Paulownie auch in etwas kleineren
Gärten angebaut werden kann. Regelmäßiger Schnitt bewirkt
größere Blätter, reduziert aber meist die Blüte. Die
Entscheidung liegt im Auge des Gärtners.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland.
Gefäßpflanzen: Grundband. Spektrum Akademischer Verlag,
Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Paulownia tomentosa.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/paulownia-tomentosa.html am Tg.Mo.Jahr.
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