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Phoenix reclinata Jacq.
Senegalesische Dattelpalme, Arecaceae - Palmen
Frühjahrsblüher, II–VII, bis 15 m hoch, immergrün, mehrjährig

Die Senegalesische Dattelpalme stammt aus dem tropischen Afrika, der Arabischen Halbinsel, Madagaskar und von den Komoren Inseln. Die Pflanzen wachsen dort in den Regenwäldern, entlang von Flüssen und Gewässer und in Felshabitaten der Gebirge bis auf etwa 3.000 m über NN. In Nordamerika ist die Art in warmen Klimazonen eingebürgert. Es sind zweihäusige Pflanzen, mit männlichen und weiblichen Blüten auf verschiedenen Individuen. Die Art wächst typischerweise horstig und bildet zahlreiche schlanke Stämme, die sich mit dem Älterwerden bogenförmig voneinander weg neigen. Bodennah bilden sich zudem zahlreiche Neutriebe, so dass im Laufe der Jahre ein undurchdringliches Dickicht entsteht. Bei den kultivierten, mit schlanken Stämmen aufwartenden Horsten handelt es sich durchweg um gepflegte Pflanzen, bei denen die basalen Schösslinge regelmäßig entfernt werden. Die Stämme erreichen einen Durchmesser von 30 cm, er ist in den oberen Bereichen von Blattscheiden und in den unteren von ringförmigen Narben abgeworfener Blätter bedeckt. Die dichte Krone besteht aus 20–40 leuchtend grünen, graziös überhängenden Fiederblättern. Sie sind 2,5–4,5 m lang, bis 0,75 m breit, 1-fach gefiedert und haben basisnah verdornte Fiederblätter. Männliche und weibliche Blütenstände sind etwa gleich groß und stehen intrafoliar (in der Blattkrone). Weibliche Blüten sind gelblich-grün und rundlich, männliche bräunlich-gelb. Später bilden sich dichte Büschel orangefarbener, ovaler Früchte bis 2,5 cm Länge, die jeweils 1 Samen enthalten. Die Früchte sind zwar essbar, gustatorisch aber keine Offenbarung.


Abb. 1 Horst der Phoenix reclinata im Botanischen Garten Sydney, Australien. Die zahlreichen basalen Austriebe sind entfernt worden. 21.12.2016, Photo A. Härle
Abb. 2 Horst der Phoenix reclinata in einem Privatgarten in Cape Coral, Florida, 17.10.2018
Abb. 3 Krone und obere Stammabschnitte der Phoenix reclinata im Parque de Malaga am Hafen von Malaga, Spanien, 02.10.2008
Abb. 4 Dornige Blattstiele von Phoenix reclinata im Parque de Malaga am Hafen von Malaga, Spanien, 02.10.2008
Abb. 5 Horst der Phoenix reclinata im Parque de Malaga am Hafen von Malaga, Spanien, 02.10.2008
Abb. 6 Gefiederte Laubblätter von Phoenix reclinata im Parque de Malaga am Hafen von Malaga, Spanien, 02.10.2008
Abb. 7 Dornig umgewandelte Fiederblätter der Phoenix reclinata im unteren Laubblattbereich; Orto Botanico in Rom, Italien, 18.04.2017
Abb. 8 Faserig bedeckter Stamm der Phoenix reclinata im oberen Stammbereich; Orto Botanico in Rom, Italien, 18.04.2017
Abb. 9 Fruchtstand der Phoenix reclinata im Orto Botanico in Rom, Italien, 18.04.2017
Abb. 10 Ältere Pflanze der Phoenix reclinata, deren Stämme sich voneinander weg neigen; Orto Botanico in Rom, Italien, 18.04.2017


Der Gattungsname Phoenix stammt von gr. "phoinix" (= Dattelpalme) und hat seinen etymologischen Ursprung bei gr. "Phoinix" (= Phönizier), dem Volk welches schon im Altertum mit den Datteln ausgiebig Handel trieb. Das Epitheton reclinata stammt von lat. "reclinatus" (= zurück gebogen), nach den zumeist ausladend bogig wachsenden Stämmen der Art.

Wie andere Phoenix-Arten auch, kann sich P. reclinata leicht mit anderen Arten kreuzen und man findet in Kultur immer wieder solche putativen Hybriden, die eine durchaus ansprechende und auffällige Architektur haben. Trotz der Dornen sind es beliebte Pflanzen und man findet sie sehr häufig in Gärten und Parks, sofern es das Klima zulässt. Beim Auspflanzen sollte immer an die Verletzungsgefahr gedacht und ausreichend Abstand zu frequentierten Flächen eingehalten werden. Siehe auch Phoenix L.

Die Senegalesische Dattelpalme toleriert geringe Fröste, ist allerdings keinesfalls winterhart in Mitteleuropa. Die Frosttoleranz dürfte kaum mehr als bei etwa –5 °C liegen. In warmen Ländern wird sie oft angebaut, da sie gut Trockenheit, Salzluft und kühle Nächte toleriert. Beim Gießen sollten Stamm und Blätter möglichst ausgespart werden, um Krankheitsbefall zu vermeiden.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Jones, D. L. 1994: Palmen. – Könemann Verlag, Köln, 409 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2018: Phoenix reclinata. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/phoenix-reclinata.html am Tg.Mo.Jahr.