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Phoenix L.
Phoenix-Palmen, Arecaceae, Palmen
Frühjahrsblüher, IVVII, bis 15 m hoch, immergrün,
mehrjährig
Bei den Phoenixpalmen handelt es sich um eine Gattung von 1417 Arten,
die zu den Fiederpalmen gehört.Das Verbreitungsgebiet liegt
nordhemisphärisch in den mediterranen bis (sub-)tropischen Klimaten
von Afrika bis Asien mit 12 Arten in Europa. Es sind einstämmige
oder horstbildende Pflanzen ohne Kronenschaft. Typischerweise sind die unteren
Fiedern der Blätter verdornt und zu langen, spitzen und harten Dornen
umgebildet, die Fiedern sind aufwärts gerichtet und bilden einen nach
oben offenen v-förmigen Querschnitt (= indulikat). Der Blütenstand
steht intrafoliar (in der Blattkrone) und ist meist eingeschlechtlich, selten
zwittrig. Die Früchte sind Beeren, von denen die bekannteste Frucht
die Dattel ist.
Alle Arten kreuzen sehr leicht miteinader und es gibt eine ganze Reihe
architektonisch besonderer Ökotypen, die im Gartenbau der warmen
Länder gerne angepflanzt werden. Trotz der Dornen sind es beliebte Pflanzen
und man findet sie sehr häufig in Gärten uns Parks, sofern es das
Klima zulässt. Viele Arten sind suszeptibel für einen Befall mit
dem Palmenrüssler, Rhynchophorus ferrugineus Oliv., der teilweise
erhebliche Schäden an Phoenix-Kulturen anrichtet.
Abb. 1 Die Echte Dattelpalme, Phoenix dactylifera L., zusammen mit Nerium oleander L. am Naturstandort im Wadi Alqahfi, Oman, 20.02.2007, 392 m, 24° 42' 01 N 56° 10' 26 O | Abb. 2 Eine putative Hybride Phoenix canariensis × sylvestris (L.) Roxb. (links) und gewöhnliche P. canariensis (rechts) an der Uferpromenade in Banyuls-sur-Mer, Südfrankreich, 03.10.2007 |
Abb. 3 Großes Exemplar der Phoenix sylvestris in einem Privatgarten in der Innenstadt von Guwahati, Assam, Indien, 12.04.2004 | Abb. 4 Ältere Pflanze der Phoenix reclinata, deren Stämme sich voneinander weg neigen; Orto Botanico in Rom, Italien, 18.04.2017 |
Der Gattungsname Phoenix stammt von gr. "phoinix" (= Dattelpalme)
und hat seinen etymologischen Ursprung bei gr. "Phoinix" (= Phönizier),
dem Volk welches schon im Altertum mit den Datteln ausgiebig Handel trieb.
Phoenix acaulis, kleine, indo-burmesische Art mit kurzen, dicken
Stämmen. Der Schopf ist mit 24 m an idealer Stelle relativ klein
und bleibt im Kübel zumeist sogar noch kleiner, so dass P. acaulis
eine hervorragende Kübelpalme für den langfristig planenden
Exotenfreund ist.
Phoenix canariensis
Chabaud, die Kanarische Dattelpalme, ist erkennbar an der großen
dichten Krone mit elegant geschwungenen Blättern. Häufig kultiviert
in Urlaubsgebieten. Toleriert geringe Fröste, ist aber fürs Freiland
in Mitteleuropa nur mit beheiztem Winterschutz geeignet.
Phoenix dactylifera L., die
Echte Dattelpalme. Typischerweise besteht ihre Krone aus nur wenig geschwungenen
Blättern. Sie kann basale Ableger bilden und trägt die essbaren
Dattelfrüchte. Frosttoleranz für eine Freilandkultur nicht
ausreichend.
Phoenix humilis. Kleine Phoenixpalme bis 3 m Höhe aus Indien,
die ein sehr weitgefächertes Verbreitungsgebiet hat, von den großen
Flußebenen,bis hinauf auf 2000 m im Gebirge. Die Früchte sind
genießbar. In der Kübekultur sehr gut haltbare Art, da sie kaum
die Dimensionen sprengt und mit maximal 23 m Schopfdurchmesser durchaus
auch für den kleineren Wintergarten geeignet erscheint.
Phoenix loureirii. Kleine Phoenixpalme aus dem indoasiatischen Raum.
Ähnelt sehr stark P. roebelinii. Die Fiederblätter sind
aber buschiger, da in mehreren Ebenen angeordnet. Wächst zumeist in
der Strauchschicht der arboreszenten Vegetation, die aus Pinus spp.,
Quercus spp. und Callicarpa spp. besteht.
Phoenix paludosa. Indoasiatische Art aus tropischen Regionen, an feuchten
Stellen oder in Überschwemmungsgebieten, wie Flussauen, an den Küsten
oder Mangrovenwäldern (palus = Sumpf). Sie bleibt klein und bildet
Ausläufer, ist daher gut für die langfristige Kübelkultur
geeignet. Am besten ist ein winterwarmer Standort, im geheizten Wintergarten
oder an hellen Stellen im Wohnzimmer.
Phoenix reclinata Jacq.,
Senegalesische Dattelpalme, stammt aus Afrika und wächst als großer
Horst mit zahlreichen schlanken Stämmen.
Phoenix roebelenii ist eine grazile Phoenix-Palme mit schlankem Stamm
bis maximal 3 m Größe. Sie ist sehr anpassungsfähig und kann
sonnig, als auch schattig gedeihen. Im Kübel verhält sie sich
über viele Jahre hinweg gesittet und sprengt kaum die Dimensionen.
Phoenix rupicola. Mittelgroße, indische Art, die bevorzugt an
steinigen, schluchtigen Standorten zu finden ist (rupes = Klippe).
Mit bis 10 m Höhe kann sie an schattigen Standorten relativ groß
werden, verhält sich im Kübel aber zumeist gesitteter. Sie ähnelt
P. roebelinii, hat jedoch wesentlich längere und hängende
Blätter. Elegante Fiederpalme für den größeren
Wintergarten.
Phoenix sylvestris (L.) Roxb.,
die Indische Dattelpalme ist sehr anpassungsfähig und gedeiht sowohl
in tropischen als auch warm-gemäßigten Klimaten. Sie ist erkennbar
an den blau-grauen Blättern. Kübelhaltung.
Referenzen
Barrow, S. 1998: A revision of Phoenix. Kew Bulletin 53 (3),
513575.
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Jones, D. L. 1994: Palmen. - Könemann Verlag, Köln, 409 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2018: Phoenix.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/phoenix.html am Tg.Mo.Jahr.
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