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Pittosporum tobira (Thunb.) W. T. Aiton
Gewöhnlicher Klebsame, Pittosporaceae - Klebsamengewächse
Frühlingblüher, III–V, 3–6 m hoch, immergrün, mehrjährig

Pittosporum tobira stammt aus dem ostasiatischen Raum und hat ihr natürliches Verbreitungsgebiet in Japan, auf der koreanischen Halbinsel und Taiwan. Anderenorts, besonders in China, sind die Pflanzen eingeführt. Im Mittelmeergebiet und anderen warmen Regionen der Erde werden die Pflanzen häufig zu ornamentalen Zwecken angebaut. Bevorzugt besiedeln die Pflanzen Wälder, Strauchgesellschaften und ruderale Standorte entlang von Wegen oder auf Brachflächen von Meereshöhe bis auf 1.800 m über NN. Es sind Sträucher oder kleine Bäume bis 6 m Höhe. Junge Zweige sind mehr oder weniger flaumig behaart und mit Korkwarzen besetzt. Die Laubblätter stehen gedrängt an den Zweigenden, haben einen bis 2 cm langen Stiel, sind 2-jährig, dunkelgrün oberseits und glänzend unterseits, oval bis eiförmig-lanzettlich, 4–9 cm lang und bis 4 cm breit, ledrig und ganzrandig. Die Blütenstände sind flache, 5–8 cm breite Dolden oder Scheindolden mit lanzettlichen Hochblättern und duftenden Einzelblüten. Die Kelchblätter sind lanzettlich und 3–4 mm lang. Die Kronblätter sind anfangs weiß, später gelblich, breit lanzettlich und bis 1,2 cm lang. Später bilden sich kugelige, gelblich-braune, bis 1,2 cm große Kapselfrüchte mit 3 Fruchtfächern, die zahlreiche rötliche, bis 4 mm große, klebrige Samen enthalten.

Abb. 1 Doldenähnlicher Blütenstand von Pittosporum tobira mit den weißen und weiß-gelblichen Einzelblüten, Privatgarten in Trastevere, Rom, Italien, 16.04.2017
Abb. 2 Blühende Pflanze des Pittosporum tobira im Frühling in einem Privatgarten in Perpignan, Südfrankreich, Frühjahr 2002
Abb. 3 Strauch des Pittosporum tobira mit den glänzenden, dunkelgrünen Laubblättern in einem Privatgarrten in Narbonne, Südfrankreich, 10.10.2005


Der Gattungsname Pittosporum Banks. ex Gaertn. leitet sich ab von gr. "pissa" (= Pech) und gr. "spora" (= Same), nach den wie Pech klebrigen Samen. Das Art-Epitheton tobira stammt wahrscheinlich von jap. "tobira" (= Tür), ohne erkennbaren Bedeutungszusammenhang.

Pittosporum tobira ist in Mitteleuropa nicht winterhart und kann als Sommerdekoration im Topf gehalten werden. Im Winter genügt ein heller, kühler Platz im Gewächshaus oder Wintergarten; gelegentlich gießen. Ansonsten sind die Pflanzen anspruchslos. Ein Ersatz für den Anbau im Freiland wäre der Lorbeerblättrige Klebsame, Pittosporum daphniphylloides Blume, der durchaus bis Z 7b versuchenswert ist und einen sehr ähnlichen Habitus wie der Gewöhnliche Klebsame zeigt.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.
Polunin, O. & Smythies, B. E. 1997: Flowers of South-West Europe. – Oxford University Press, Oxford, New York, 480 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2018: Pittosporum tobira. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/pittosporum-tobira.html am Tg.Mo.Jahr.