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Podophyllum delavayi Hance
   synonym: Dysosma delavayi (Franch.) H. H. Hu
                  Dysosma veitchii (Hemsl. & E. H. Wilson) L. K. Fu ex T. S. Ying
Delavays Maiapfel, Berberidaceae - Berberitzengewächse
Vollfrühlingblüher, IV–V, bis 20–50 cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Delavays Maiapfel stammt aus China (Guizhou, Sichuan und Yunnan), wo die Pflanzen im Unterwuchs der Wälder, entlang von Gewässern und an schattigen, feuchten Standorten der unteren und mittleren Höhenstufen der Mittelgebirge auf 1.200–2.500 m über Meereshöhe wachsen. Die Pflanzen haben ein kurzes, kräftiges Rhizom mit faserigen Wurzeln über das sich die Pflanzen langsam ausbreiten. Die Stängel sind grün oder purpurbraun, aufrecht und tragen jeweils 1–2 schildförmige, gegenständige Laubblätter bis 22 cm Durchmesser, fast rund im Umriss, unregelmäßig 4–5-fach gelappt mit zugespitzen 3-teiligen Abschnitten. Unterseits sind die Laubblätter grün-gräulich mit behaarter Nervatur. Oberseits sind die Laubblätter kahl, gelblich-grün bis dunkel-purpur-rot, teilweise gefleckt. Die Blüten stehen zu 2–6 in nickenden Büscheln oder Dolden mit 1,5–2,5 cm langen, weiß behaarten, purpurbraunen Blütenstielen. Die Einzelblüten sind purpurbraun bis rotbraun, mit 2 cm langen, länglich ovalen, außen behaarten Kelchblätterm und purpurbraunen, 4–6 cm langen, länglich ovalen Kronblättern. Die Staubfäden sind 3 cm lang. Später bilden sich rundliche, scharlachfarbene, bis 5 cm lange Beeren mit zahlreichen weißen Samen.

Einige Autoren sehen Dysosma delavayi als das gültige Binomen an.


Abb. 1 Ein grün und purpurbraun geflecktes Laubblatt des Podophyllum delavayi in einem Privatgarten in Gangelt, Niederrhein, 06.05.2017
Abb. 2 Purpurbraune, behaarte Blüten des Podophyllum delavayi in einem Privatgarten in Gangelt, Niederrhein, 06.05.2017
Abb. 3 Rotbraune, hängende Blüten des Podophyllum delavayi, hier der Kultursorte 'Spotty Dotty' in einem Privatgarten, 22.03.2015


Der Gattungsname Podophyllum L. leitet sich ab von gr. "pous" (= Fuß) und gr. "phyllon" (= Blatt), beziehungsweise Genitiv zu "podos" für die schildförmigen Laubblätter, die an den Umriss der Elefantenfüße erinnern. Das Art-Epitheton delavayi wurde zu Ehren von Jean Marie Delavay (1834–1895) etabliert, einem französischen Botaniker, der in China arbeitete.

Delavays Maiapfel ist eine sehr exotische Pflanze für den schattigen Garten. Selbst tiefster Schatten bereitet keine Probleme. Der Boden sollte feucht, humos, tiefgründig, leicht sauer und reichlich mit Mull versehen sein. Kombinationen mit Farnen oder Moosen wirken stimmig. Beim Austrieb ist auf Schnecken zu achten. Etablierte Bestände sollten möglichst ungestört bleiben. Die Winterhärte reicht wahrscheinlich bis Z 7b. Beim bekannten Kultivar 'Spotty Dotty' dürfte es sich wahrscheinlich um eine Hybride des Podophyllum versipelle Hance mit P. delavayi handeln.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Podophyllum delavayi. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/podophyllum-delavayi.html am Tg.Mo.Jahr.