Startseite

Podophyllum versipelle Hance
  synonym: Dysosma versipellis (Hance) M. Cheng ex T. S. Ying
                 Podophyllum esquirolii H. Lév.
Chinesischer Maiapfel, Berberidaceae - Berberitzengewächse
Frühlingblüher, III–VI, 40–150 cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Podophyllum versipelle stammt aus China, wo die Pflanzen im Unterwuchs der Wälder, an schattigen, feuchten Standorten in Wäldern, Bambushainen und Strauchgesellschaften der unteren und mittleren Höhenstufen der Mittelgebirge zwischen 300 und 2.400 m über NN wachsen. Die Pflanzen haben ein kurzes, kräftiges Rhizom mit faserigen Wurzeln über das sich die Pflanzen langsam ausbreiten. Die Stängel sind blassgrün, aufrecht, unverzweigt, kahl und tragen gegenständige Laubblätter. Die Laubblätter haben 1–25 cm lange Blattstiele, sind fast runde, bis 30 cm Durchmesser große Laminae, die unterseits flaumhaarig und oberseits kahl sind, handförmig 4–9-fach gelappt. Die einzelnen Lappen haben einen gesägten rand, sind breit 3-eckig bis länglich oval, 2,5–4 cm und 5–7 cm breit. Der Blüten stehen zu 5–8 in nickenden Büscheln mit behaarten, grünen Blütenstielen. Die Einzelblüten sind rötlich und haben 0,6–1,8 cm lange, länglich elliptische, außen behaarte und innen kahle Kelchblätter. Die Kronblätter sind 0,8–2,5 cm lange und spatelförmig bis länglich oval. Die Staubfäden sind etwa 1,8 cm lang. Später bilden sich eiförmige bis elliptische, etwa 4 cm große Beeren mit zahlreichen Samen.

Der Großteil der Autoren sieht Dysosma versipellis gegenwärtig als gültiges Binomen an. Manche Autoren unterscheiden zudem mehrere Unterarten. Beim bekannten Kultivar 'Spotty Dotty' dürfte es sich wahrscheinlich um eine Hybride des Podophyllum versipelle mit P. delavayi Hance handeln.


Abb. 1 Gelapptes Laubblatt des Podophyllum versipelle in einem Privatgarten in Kalmthout, Belgien, 15.04.2018
Abb. 2 Laubblätter und Blüten des Podophyllum versipelle in einem Privatgarten in Kalmthout, Belgien, 15.04.2018
Abb. 3 Die Blüten des Podophyllum versipelle stehen in Büscheln. Privatgarten in Kalmthout, Belgien, 15.04.2018
Abb. 4 Putative Hybride von Podophyllum pleianthum × versipelle in einem Privatgarten in Gangelt, Niederrhein, 06.05.2017
Abb. 5 Noch nicht ganz entfalteter Blütenstand der putativen Hybride von Podophyllum pleianthum × versipelle in einem Privatgarten in Gangelt, Niederrhein, 06.05.2017
Abb. 6 Blüten und Staubfäden des Podophyllum versipelle in der Vollblüte, Privatgarten, 08.05.2018
Abb. 7 Die Blüten des Podophyllum versipelle sind dunkelrot bis purpurfarben, Privatgarten, 08.05.2018


Der Gattungsname Podophyllum L. leitet sich ab von gr. "pous" (= Fuß) und gr. "phyllon" (= Blatt), beziehungsweise Genitiv zu "podos" für die schildförmigen Laubblätter, die an den Umriss der Elefantenfüße erinnern. Das Art-Epitheton versipelle stammt von lat. "vertere" (= wenden, wechseln) und lat. "pellis" (= Fell, Pelz), nach der unterschiedlichen Behaarung.

Der Chinesische Maiapfel ist eine dekorative Pflanze für den schattigen Garten. Der Boden sollte feucht, humos, tiefgründig, leicht sauer und ruhig mit reichlich Mull versehen sein. Kombinationen mit Farnen und der immergrünen Europäischen Haselwurz, Asarum europaeum L. wirken stimmig. Beim Austrieb ist auf Schnecken zu achten. Die Winterhärte reicht wahrscheinlich bis Z 7b.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2018: Podophyllum versipelle. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/podophyllum-versipelle.html am Tg.Mo.Jahr.