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Prunus spinosa L.
synonym: Prunus domestica var. spinosa (L.) Kuntze
Prunus
moldavica Kotov
Prunus stepposa
Kotov
Schlehe, Schwarzdorn, Rosaceae - Rosengewächse
Frühlingblüher, IVV, 13 m hoch, sommergrün,
mehrjährig
Die Schlehe tritt in Mitteleuropa verbreitet bis gemein auf; lediglich im
Schwarzwald, Thüringer-Wald, Erzgebirge und nordwestlichen Niedersachsen
kommt sie zerstreut vor. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch. In
Nordamerika ist die Art eingebürgert. Bevorzugt besiedeln die Pflanzen
Strauchgesellschaften, lichte Wälder, Hecken, Xerothermrasen und
Felshabitate. Es sind reich verzweigte, dornige, sommergrüne Sträucher
oder kleine Bäume, die Wurzelsprosse bilden. Junge Zweige sind anfangs
samtig, später kahl. Oft enden Zweige in Dornen, insbesondere an
älteren Zweigen. Die Laubblätter haben einen bis 7 mm langen Stiel,
sind elliptisch bis eiförmig, bis 5 cm lang, mit gesägten
Rändern, oberseits meist locker behaart und unterseits kahl. Die
Blüten stehen zumeist einzeln, gelegentlich zu 2 in Büscheln. Meist
erscheint die Blüte vor den Laubblättern; die Kronblätter
sind bis 8 mm lang und weiß. Später bilden sich kugelige,
blau-schwarze, bereifte, bis 15 mm im Durchmesser große
Steinfrüchte.
Manche Autoren sehen die hexaploide Prunus domestica L. als
Abkömmling der tetraploiden P. spinosa, möglicherweise mit
Hybridisierung der P. cerasifera Ehrh., zumal zahlreiche Merkmale
aller 3 Arten durchaus intraspezifisch variieren und interspezifisch
überlappen können.
Abb. 1 Blühende Zweige der Prunus spinosa in einem Strauchsaum am Ufer des Rheins bei Düsseldorf-Himmelgeist, 30.04.2010, 36 m, 51° 10' 10 N, 06° 48' 03 O | Abb. 2 Reichlicher Beerenbehang einer Prunus spinosa am Kloster Lluc, Mallorca, Spanien, 11.10.2006, 484 m , 39° 49' 20 N, 02° 52' 59 O |
Abb. 3 Jungpflanze der Prunus spinosa in einer Strauchgesellschaft an der Mündung des Coghinas bei Valledoria, Sardinien, Italien, 28.10.2017, 3 m, 40° 56' 13 N, 08° 49' 12 O | Abb. 4 Laubblätter von Prunus spinosa in einer Strauchgesellschaft an der Mündung des Coghinas bei Valledoria, Sardinien, Italien, 28.10.2017, 3 m, 40° 56' 13 N, 08° 49' 12 O |
Abb. 5 Blühende Sträucher von Prunus spinosa in einem Strauchsaum am Ufer des Rheins bei Düsseldorf-Himmelgeist, 30.04.2010, 36 m, 51° 10' 10 N, 06° 48' 03 O | Abb. 6 Blüten der Prunus spinosa in einem Strauchsaum am Ufer des Rheins bei Düsseldorf-Himmelgeist, 30.04.2010, 36 m, 51° 10' 10 N, 06° 48' 03 O |
Abb. 7 Reife und unreife Früchte von Prunus spinosa in den Braundünen auf Langeoog, 29.07.2018, 2 m, 53° 45' 02 N, 07° 29' 36 | Abb. 8 Reife, schwarze Früchte von Prunus spinosa, sonnige Strauchgesellschaft im Urfttal bei Nettersheim, Eifel, 10.10.2018, 440 m, 50° 30' 24 N, 06° 37' 28 O |
Der Gattungsname Prunus L. stand schon vor Linné für die
Pflaumenbäume und wurde gr. "proumne", lat. "prunum" oder althochdeutsch
"pfluma" genannt. Diese Namen dürften allesamt eine gemeinsame
Sprachwurzel haben, die nicht bekannt ist und eventuell auf eine kleinasiatische
Sprache zurückführbar ist. Das Epitheton spinosa stammt
von lat. "spinosus" (= dornig, stachelig), nach den dornigen Sprossachsen.
Für den Garten ist die Prunus spinosa definitiv eine interessante
Art, da es hübsche Frühlingblüher sind, die im Herbst mit
Beerenschmuck aufwarten. Nicht umsonst werden die Pflanzen schon lange als
Ziergehölz angebaut. Sie wirken sowohl als Einzelpflanze und sind für
Hecken oder Gruppenpflanzungen geeignet. Ideal ist ein sonniger Standort
im Garten.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural
Society Dictionary of Gardening. Band IIV, Macmillan Reference
Ltd., London.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland.
Gefäßpflanzen: Grundband. Spektrum Akademischer Verlag,
Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Prunus spinosa.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/prunus-spinosa.html am Tg.Mo.Jahr.
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